Sonntag, 31. Januar 2010

Cro-cro-dyl von Manuel Florencia im Botanischen Garten in Göteborg


In den Jahren, als in Göteborg an den verschiedensten Stellen zahlreiche Spielskulpturen errichtet wurden, erhielt auch eine der Wiesen im Botanischen Garten in Göteborg seine Spielskulpturen, die Kindern natürlich zum Klettern dienen, aber auch eine Aussage tragen und didaktische Zwecke erfüllen können.

In diesem Sinne wurden im Botanischen Garten (Botaniska Trädgården) in Göteborg mehrere Skulpturen aus Hartholz geschaffen, die die verschiedensten für Kinder etwas exotischen Tiere darstellen. Eines der Werke stellt ein Krokodil dar, das der Künstler in einer Mischung aus Kindersprache und wissenschaftlichem Namen Cro-cro-dyl genannt hat. Um damit besser spielen zu können hat Manuel Florencia das Krokodil nicht in seiner natürlichen Weise dargestellt, sondern mehr in aufrechter Stellung, die das Reptil fast schon wie einen Drachen aussehen lässt.

Obwohl Manuel Florencia mehrere Spielskulpturen für den Botanischen Garten in Göteborg schnitzte ist über den kubanischen Künstler, der zahlreiche Skulpturen mit afrikanischer Anknüpfung schuf, kaum etwas bekannt

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Samstag, 30. Januar 2010

Sten-Åke Cederhök von Eino Hanski im Vergnügungspark Liseberg in Göteborg


Wer durch den Vergnügungspark Liseberg spaziert, entdeckt mit Sicherheit die lebensgroße Skulptur eines Person, die in Göteborg im höchsten Grad mit Liseberg verknüpft wird, nämlich jene von Sten-Åke Cederhök. Sten-Åke Cederhök (1913 - 1990) arbeitete erst bei SKF und wurde später Inspekteur des Arbeitsamtes. Während seiner beruflichen Tätigkeit schrieb er bereits unzählige Revuen und spielte in zahlreichen von ihnen als Schauspieler mit.

Sten-Åke Cederhök übernahm ab dem Jahre 1958 nebenberuflich die wöchentliche Revue Lisebergs und setzte damit 25 Jahre lang fort. Auch außerhalb Göteborgs wurde Cederhök ab 1963 bekannt, als er im Fernsehen in einer Serie Lisebergs mitspielte, die jeden Samstag ausgestrahlt wurde. Seinen Ruhm, der selbst über Schweden hinaus reicht, errang er dann 1973, als er mit Tomas von Brömssen im Fernseherfolg Albert och Herbert einen Schrotthändler im Göteborger Stadtteil Haga spielte.

Für das Bronzeportrait von Sten-Åke Cederhök aus dem Jahre 1998 zeichnet Eino Hanski (1928 - 2000), der als Schriftsteller, Dramatiker und Bildhauer vor allem in Göteborg aktiv war, wo er auch starb. Eino Hanski starb, bevor er noch den letzten seiner sieben Romane über Masha und seiner russischen Chronologie zu Ende schreiben konnte.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Freitag, 29. Januar 2010

Önskebrunnen, Wunschbrunnen, von Ile Munteanu im Vergnügungspark Liseberg in Göteborg


Als im Jahre 1977 der Wunschbrunnen (Önskebrunnen) im Vergnügungspark Liseberg in Göteborg von König Carl XVI Gustav eingeweiht wurde handelte es sich noch um einen einfachen Springbrunnen, der jedoch schon damals die gleiche Bestimmung hatte wie heute. Es sollen sich nicht nur die Wünsche jener erfüllen, die eine Münze ins Wasser werfen, sondern der gesamte Ertrag geht auch an den WWF, der damit aktiven Artenschutz und Naturschutz betreibt.

Im Jahre 1984 bekam dann der Önskebrunnen seine Weltkugel in Eisen, die die weltweite Aktivität des WWF symbolisiert. Wasser, Eisen und Weltkugel sind hier als Einheit zu sehen um die Ressourcen der Erde aufzuzeigen und um gleichzeitig auf das nötige Gleichgewicht der Ressourcen hinzuweisen.

Der Önskebrunnen oder Wunschbrunnen in Liseberg entstand in einer Zusammenarbeit der Architektin Elsa-Brita Stjernberg, die mehrmals mit Liseberg zusammenarbeitete und dem Kunstschmied Ile Munteanu, der der Weltkugel seine Form gab.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Donnerstag, 28. Januar 2010

Flora von Gioacchino Frulli im Botanischen Garten von Göteborg


In der römischen Mythologie war Flora die Göttin der Blüte und sorgte vor allem dafür, dass Getreide eine reiche Ernte brachte. Flora erhielt im alten römischen Reich mehrere Tempel und wurde schließlich als Göttin der Blüte zum Symbol des Frühlings.

Die Marmorskulptur Flora, die sich heute am Eingang der Galerie von Floras Rike im Botanischen Garten Göteborgs steht wurde ursprünglich für den Garten des Schlosses Gunnebo erstellt, aber nach dem Tode Halls machte die Skulptur eine Reise durch mehrere Gärten Göteborgs, bis sie endlich im Jahre 1918 von einem Erben der Familie van Reis an den Charles Felix Lindbergs Donationsfond verkauft wurde und ihren Platz im Botanischen Garten Göteborgs fand. Zu Beginn war die Statue noch im Freien aufgestellt, aber als zu Beginn der 90er Jahre Erosionsschäden an ihr entdeckt wurden, wurde sie erst restauriert und anschließend in Floras Rike aufgestellt.

Gioacchino Frulli (1766 - 1801) war in Italien geboren. Als Frulli jedoch 1786 auf dem Weg nach Sankt Petersburg Göteborg besuchte, blieb er bis zu seinem Tode in der Stadt und heirate auch in Göteborg. Gioacchino Frullis größter Auftrag wurde die Ausschmückung des Schlosses Gunnebu bei Göteborg, das heute noch seine Handzüge aufweist. In diesem Rahmen hat er auch Flora geschaffen.

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Mittwoch, 27. Januar 2010

Jokern, der Joker, auf der Fassade von Nordstan in Göteborg


Eines der größten öffentlichen Kunstwerke Göteborgs findet man an der Fassade des Einkaufzentrums Nordstan. Es handelt sich hierbei um ein Werk, das quer über das gesamte Einkaufszentrum erstreckt und daher zwei Hauptseiten hat, die eine an der Östra Hamngatan, die andere gegenüber dem Hauptbahnhof Göteborgs.

Von der Östra Hamngatan aus kann man über dem Haupteingang Nordstans einen Joker mit einer leeren Sprechblase entdecken, der in sehr eindringlicher Form darum bittet doch in das größte Kaufhaus Göteborgs einzutreten. Die Malerei ist dabei sehr einfach gehalten, da sie trotz der großen Fläche ihre Wirkung behalten soll.

Das Kunstwerk Joker wurde im Jahre 1995 realisiert und war eine Zusammenarbeit von vier Künstlern. Anna Ekholm und Magnus Blombergsson zeichneten für die Idee und Helene Andersson bemalte anschließend, zusammen mit Magnus Larsson, die Fläche.

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Dienstag, 26. Januar 2010

Infödingskvinnan, die Eingeborene, von Wilhelm Henning am Packhusplatsen in Göteborg


Wenn man von einer Infödningskvinna spricht, so meint man in Schweden in der Regel eine Eingeborene Afrikas. Vor allem zu Mitte des vorigen Jahrhunderts dachte man dabei vor allem an die nackten Frauen, die große Lasten auf ihren Köpfen trugen und dem Relief am Gebäude Transatlantics entspricht.

Die Infödningskvinna von Wilhelm Henning am Packhusplatsen in Göteborg macht da keine Ausnahme, auch wenn man sich die Frage stellt, welche Rolle sie neben dem Relief von Poseidon spielt. In jedem Fall wollte der Künstler damit die Tätigkeit des Transatlantics-Unternehmen, das seinen Hauptsitz im Gebäude hatte, hervorheben, zumal der Handel mit Afrika in jener Zeit eine große Bedeutung für Skandinavien bekam.

Wilhelm Henning (1899 – 1955), der in Stockholm geboren wurde und Kunst sowohl in Paris, als auch in Nord- und Südamerika studierte, war vor allem als Maler bekannt, hat jedoch in Göteborg, wo er auch starb, auch Skulpturen und Reliefe hinterlassen. Seine Gemälde findet man vor allem im Modernen Museum in Stockholm.

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Montag, 25. Januar 2010

Sjömanshustru, die Frau des Seemanns, von Ivar Johnsson in Liseberg, Göteborg


Während man die Sjömanshustru, die alle Boote begrüßt, die den Göta Älv aufwärts fahren, nicht aus nächster Nähe betrachten kann, hat man die Möglichkeit das früher erstellte Modell dieses Symbols Göteborgs in Liseberg aus nächster Nähe zu betrachten.

Die Sjömanshustru in Liseberg wurde von Ivar Johannsson in Lebensgröße erstellt. Sehr deutlich kann man hier die im Wind fliegenden Haare, die betenden Hände, den in die Ferne gerichteten Blick und das dünne Sommerkleid betrachten und entdeckt in ihren Augen die Hoffnung, dass ihr Seemann doch noch zurückkommt und den Sturm überlebte. Die Skulptur der Frau des Seemannes kann hier in allen Details betrachtet werden und schildert das Schicksal so zahlreicher Sjömannshustrur.

Der schwedische Skulpteur Ivar Johnsson (1885 - 1970) wurde in Schonen geboren, lebte und arbeitete jedoch nahezu sein ganzes Leben lang auf Södermalm bei Stockholm. Ivar Johnsson ist vor allem wegen seiner öffentlichen Monumentalskulpturen bekannt, die man an zahlreichen Plätzen Schwedens finden kann.

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Sonntag, 24. Januar 2010

Tröst oder Trost von Inger Karlberg im Västra Kyrkogården in Göteborg


Schon die Römer und Griechen stellten für ihre Toten Grabwächter unterschiedlicher Art auf. Auch in Skandinavien geht diese Tradition bis in die Eisenzeit zurück, wobei die ersten Wächter aus Stein waren und heute als Bautastenar bekannt sind. Aus diesen einfachen Monumenten wurden im Laufe der Jahrhunderte wahre Kunstwerke oder, auf der anderen Seite, sehr einfache Grabsteine.

Am Minneslund im Västra Kyrkogården in Göteborg findet man die Skulptur Tröst (Trost), die hier ein Grabwächter für fast 2000 Tote wurde. Tröst ist eine Skulptur, die eine Mutter mit ihrem Kind darstellt, die sich gegenseitig Trost spenden. Tröst spielt am Minneslund natürlich auch auf die Verstorbenen an, aber auch auf den allgemeinen Trost, der zwei Personen näher bringt und einen Punkt spiegelt, an dem alle Unterschiede und verschiedenen Meinungen verschwinden.

Über Inger Karlberg, die in Mölnlycke bei Göteborg lebt, ist nur sehr wenig bekannt, obwohl sie im Västra Götaland für zahlreiche öffentliche Werke zeichnet und einige ihrer Skulpturen auch in verschiedenen Museen zu finden sind. Tröst gehört mit zu den Werken Inger Karlbergs, die die Bodennähe eines Menschen ausdrücken. Zahlreiche ihrer Werke zeigen den Menschen im Alltagsleben.

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Samstag, 23. Januar 2010

Kvinna och skepp, Frau und Schiff von Stig Blomberg an der Östra Hamngatan in Göteborg


Am Gebäude der Broströms AB an der Östra Hamngatan 7 findet man über dem Eingang ein Relief, das eine Seejungfrau mit einem Schiff, Kvinna och Skepp, darstellt. Unter dem Relief befindet sich der Schriftzug Johnsons, der sich auf eine der früheren Werksamheiten des Unternehmens Broström Ab bezieht, nämlich auf die Johnson Line, die einst Europa mit Nordamerika verband.

Während man nicht genau sagen kann was die Frau des Reliefs bedeuten soll und vermutlich nichts anderes ausdrückt als eine Seejungfrau, die ein ruhiges Meer garantiert, hat das Schiff jedoch eine wichtige Rolle, denn es verweist auf die lange Geschichte der Broström Ab, die einst von Axel Broström in Göteborg gegründet wurde. Während die Werfttätigkeit mittlerweile ebenso eingestellt ist wie die Linienschifffahrt, hat sich das Unternehmen nun zu einem der bedeutendsten internationalen *Unternehmen mit Öltankern gewandelt, dessen Hauptstelle sich an der Östra Hamngatan 7 in Göteborg befindet. Die Kvinna och Skepp, die 1958 vom schwedischen Künstler Stig Blomberg geschaffen wurde, symbolisiert daher die mittlerweile 150-jährige Geschichte des Unternehmens bei dem Schiffe immer im Vordergrund waren.

Stig Blomberg (1901 - 1970) besuchte die Kunsthochschule in Stockholm und vervollständigte anschließend seine Ausbildung im Maison Watteau in Paris. Stig Blomberg war als Skulpteur vor allem für seine Skulpturen Jugendlicher bekannt wie Tampande pojkar, Bollspelande Flickor oder Tummelisa, die man ebenfalls in Göteborg findet. Sein Werk Kvinna och Skepp gehört daher zu den relativ seltenen Reliefen, die er schuf. Für das Werk Tampande pojkar erhielt Stig Blomberg bei den Olympischen Speilen in Berlin 1936 eine Bronzemedaille für seine künstlerische Leistung im Sport.

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Freitag, 22. Januar 2010

Porten mot havet von Claes Hake am Läppstiftet in Göteborg


Zwischen dem Läppstiftet bei Lilla Bommen und dem Göta Älv steht eine symbolische Tür aus Granit, die der Künstler Porten mot havet, die Tür zum Meer, genannt hat. Die Form dieser Granitskulptur gleicht auch einer Tür, die, wenn man durch die Fenster des Gebäudes Richtung Göta Älv blickt, mit der Strömung des Flusses zum Meer führt.

Dieser Eindruck wird noch durch die Form der polierten Öffnung im Granit der Porten mot havet verstärkt und, je nach Sonneneinstrahlung, glänzt der polierte Teil des Granits fast blau wie das Meer. Auch die Tatsache, dass die Skulptur von Wasser umgeben ist, lässt den Betrachter durch eine Tür zum Meer gehen, die den Übergang von einem Hochhaus über seichtes Wasser zu einem Strom und schließlich dem Meer bildet.

Claes Hake wurde 1945 in Mölndal bei Göteborg geboren und studierte auf der Kunsthochschule Valand in Göteborg Malerei. Im Laufe der Zeit widmete er sich dann mehr und mehr der Skulptur. Anfangs arbeitete er mit Kunststoff, bis ihn gesundheitliche Probleme zwangen mit Granit zu arbeiten. Claes Hake realisierte die Porten mot Havet im Jahre 1991, zwei Jahre nachdem der Läppstiftet fertig gestellt war.

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Donnerstag, 21. Januar 2010

Syskonen, die Geschwister, von Nanna Ullman in der Trädgårdsföreningen in Göteborg


Unmittelbar am Eingang des Palmenhauses der Trädgårdsföreningen Göteborg stößt man auf eine kleinere Skulptur mit einem Wasserspiel, die die Künstlerin Syskonen, die Geschwister, nannte. Es handelt sich dabei um ein sehr junges Mädchen, das ihren Bruder trägt. Die beiden Figuren drücken die Nähe und ein sehr zärtliches Verhalten aus, die man häufig bei Kinderskulpturen der 20er und 30er Jahre findet.

Die Skulptur drückt in Form und Ausdruck die Vorkriegszeit aus, in der Kinder sehr häufig sehr früh eine große Verantwortung trugen und sich sehr zeitig um ihre Geschwister kümmern mussten. Die schwedische Künstlerin Nanna Ullman hat eine weitere Kindergruppe in Göteborg realisierte, die man am Korsvägen finden kann, nämlich die Gruppe Diskussion.

Nanna Ullman (1888 - 1964) wurde in Kopenhagen geboren und studierte an der Kunsthochschule in Göteborg, wo sie sich auch mit ihrem Mann, Sigrid Ullman, nieder ließ, als er Leiter der Kunsthochschule Valand wurde. Nanna Ullman hielt sich mehrere Jahre in Rom auf um italienische Skulptur zu erlernen. Sie stellte zeit ihres Lebens nur sehr wenige ihrer Kunstwerke aus, schuf jedoch einige öffentliche Werke in Göteborg. Heute findet man ihre Skulpturen in den Museen Stockholms, Oslos und Göteborgs.

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Mittwoch, 20. Januar 2010

Galeasen, die Galone, von Bengt Lundin im Göteborger Stadtteil Haga


In einem Innenhof an der Tredje Långgatan im Göteborger Stadtteil Haga, direkt neben einem Kindergarten, findet man eine Galeone (Galeas) durch die Luft segeln, die an die grosse Eroberungsepoche des 16. und 17. Jahrhunderts erinnert, als die Spanier mit Galeonen zur Eroberung Amerikas aufbrachen.

Galeonen wurde nur rund 200 Jahre lang hergestellt. Es handelte sich dabei um Kriegsschiffe, die mit zahlreichen Kanonen bestückt waren und in der Regel für kriegerische Zwecke eingesetzt wurden. Wenn man in Schweden von Galeonen spricht, so meint man meist die letzte in Europa gebaute Galeone, die Vasa. Diese Schiffart wurde in Schweden anschließend von den Seglern Ostindiefararen ersetzt, die Göteborg etwa hundert Jahre lang zu Reichtum verhalfen. Außer der Vasa, an die die Galeasen vermutlich erinnern soll, wurden in Schweden kaum bedeutende Galeasen, also Galeonen, erbaut. Die Vasa wurde im Jahre 1628 erbaut und sank bei ihrer Jungfernfahrt.

Bengt Lundin, der 1924 in Trollhättan geboren wurde und die Kunsthochschule Valand in Göteborg besuchte, schuf zahlreiche Boote, die man heute an öffentlichen Plätzen Schwedens findet. Bengt Lundin ist ebenfalls im Nationalmuseum in Stockholm ausgestellt, wobei er sich vor allem einen Namen mit seinen Spielskulpturen machte, so dem Boot Lekskulptur am Norra Älvstranden in Eriksberg.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Dienstag, 19. Januar 2010

Gallergrind von Pål Svensson am Hasselbladmuseum in Göteborg


Fast jeder, der die Treppen zum Göteborger Kunstmuseum am Götaplatsen hinaufgeht, vielleicht auch nur um das Hasselbladmuseum zu besuchen, betrachtet die geschmiedenen Gitter (Gallergrind), die in gewisser Weise ein Kontrast zu dem im Jahre 1925 errichteten Gebäude bilden.

Tatsächlich fanden die kunstvoll geschmiedeten Gitter aus Bronze und rostfreiem Stahl auch erst im Jahre 1996 ihren Platz vor dem Museum, als das Hasselbladmuseum hierher umzog und die Hasselbladstiftung die neuen Ausstellungslokale auch künstlerisch aufwerten wollte. Der Auftrag für die künstlerische Gestaltung des Gallergrind (Eingangsgitter) ging an den Göteborger Künstler Pål Svensson, der insbesondere für seine öffentlichen Arbeiten in Göteborg bekannt ist und dem Eingang zum Hasselblad Center mit seinem Werk ein Gesicht gab, das Kunst, Architektur und Fotografie vereint, da das Gitter den Eingang wie eine Panoramafotografie betont.

Pål Svensson, der 1950 geboren wurde, hat beim Gallergrind auf seine häufigste Kombination Stein und Wasser verzichtet und zu Bronze und Stahl gegriffen um Zeitnähe und Aktualität auszudrücken. Der Göteborger Künstler Pål Svenssson, ein Absolvent der Kunsthochschule Valand ist auch nach seiner Ausbildung Göteborg treu geblieben und hat hier sein Atelier eingerichtet. Der oft auch in England arbeitende Künstler erhielt mehrere Preise für seine Werke und versucht bei seinen Arbeiten Kunst in eine architektonische Gestaltung einzubetten.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Montag, 18. Januar 2010

Tre Jäntor, drei Mädchen, von Eva Berggren an der Kungsladugårdsgatan in Göteborg


Gegen 1976 wurde im Innenhof an der Kungsladugårdsgatan in Göteborg die Skulptur Tre Jäntor, drei Mädchen, aufgestellt, die von der Straße aus nicht zu entdecken ist. Jänta ist ein alter Ausdruck für ein sehr junges Mädchen, das noch vollkommen unschuldig in die Zukunft blickt und der deutschen Dirne am nächsten kommt.

Die Tre Jäntor aus Bronze von Eva Berggren tanzen in der Sonne und sind vollkommen auf ihre Bewegungen konzentriert, was etwas in Kontrast zur Umgebung steht, da der Innenhof wenig an lachende, spielende Kinder erinnert. Jedes der drei Mädchen drückt bei dieser Skulptur eine eigene Persönlichkeit aus und nur die Kleider, die sie tragen, ähneln sich. Die Skulptur der Tre Jäntor drückt jedoch nicht die Gegenwart aus, sondern mehr die 50er und 60er Jahre, sowohl in Kleidung als auch im Ausdruck und der Arbeit der schwedischen Künstlerin.

Eva Berggren (1929 - 1998) studierte erst Malerei und Sklulptur in Stockholm, bevor sie für ein Jahr nach Paris ging und schließlich noch sechs Jahre lang die Kunsthochschule Valand in Göteborg besuchte. In Göteborg kann man mehrere ihrer öffentlichen Werke finden. Auch wenn Eva Berggren eine Vorliebe dafür hatte Kinder und Jugendliche zu gestalten, so schuf sie ebenfalls die Statue von Lasse Dahlquist in Liseberg.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Sonntag, 17. Januar 2010

Maj von Emil Näsvall in Högsbo in Göteborg


Maj ist ist im Schwedischen der Name des fünften Monats, war aber vor 50 Jahren auch ein üblicher Frauenname und eine Abwandlung des Namens Maria. Der Name der Skulptur Maj in Högsbo aus dem Jahre 1949 hat daher mehrere Bedeutungen, denn zum einen spielt sie auf den Monat Mai an, der den Sommer ankündigt, die Zeit auf die jeder in Schweden wartet, aber zum anderen spielt der Frauenname Maj auch auf den Übergang vom Mädchen zur Frau an.

An der Kreuzung Högsbogatan und Delfingatan in Göteborg schuf Emil Näsvall eine seiner weniger bekannten, frühen Bronzemädchen Maj. Ein junges Mädchen steht erwartungsvoll an der Kreuzung, der Wind bläst durch ihr Haar, während sie ihren Blick erwartungsvoll nach oben richtet. Niemand weiß, ob sie auf etwas wartet oder den Lauten der Natur lauscht. Der Sommer und die Sonne werden durch ihr leichtes Sommerkleid und die sommerlichen Schuhe ausgedrückt.

Emil Näsvall (1908 - 1965) gilt als der Nationalskulpteur des Härjedalen, wo er im größten Museum auch einen eigenen Raum erhielt. Emil Näsvall ging bei mehreren Skulpteuren in die Lehre, bevor er seine Kenntnisse in Skulptur am Konstfack in Stockholm vollendete. Der schwedische Künstler holte seine Ideen aus seiner Umgebung und hatte die Neigung das Bodenständige und Unschuldige auszudrücken, wobei er jedoch auch die Büsten einiger der bedeutendsten schwedischen Persönlichkeiten ausführte.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Samstag, 16. Januar 2010

Panter på trädstam von Einar Luterkort in Högsbo, Göteborg


Auf einem Spielplatz der Späckhuggaregatan in Högsbo, einem Stadtteil Göteborgs findet man seit 1949 einen Bronzepanther auf einem Baumstamm, den Panter på Trädstam. Unzählige Kinder benutzen das Tier zum Klettern, was in gewisser Weise auch das Ziel war als die Baugesellschaft bostadsbolaget den umliegenden Häusern den Panter spendierte.

Kunst, Kind und Architektur spielen in Göteborg eine große Rolle, wobei vor allem in Högsbo zahlreiche Kunstwerke vor allem für die Bewohner aufgestellt wurden, da sich kaum ein Tourist in diese Gegend verirrt. Der Panter på Trädstam ist hier keine Ausnahme, da er von der Straße aus nicht zu sehen ist und das sehr realistisch gestaltete Raubtier der Umgebung sehr gut angepasst ist und gleichzeitig einen erzieherischen Zweck hat.

Einar Luterkort (1905 - 1981), der den Panter på Trädstam schuf, wurde in Stockholm geboren und besuchte die dortige Konsthögskolan, bevor er seine Studien an der Ecole des Beaux-Arts in Paris, der Accademia di Belle Arti in Rom und der Akademie der Künste in München fortsetzte. Auch wenn Einar Luterkort in Göteborg wenig bekannt wurde, so finden sich seine öffentlichen Werke jedoch in ganz Schweden.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Freitag, 15. Januar 2010

Hare, Hase, von Lars Andersson an der Späckhuggaregatan in Göteborg


Bereits sein 1949 steht vor den Häusern der Speckhuggaregatan in Göteborg eine Granitfigur, die einen Hare (Hasen) darstellt und damit an diese Tiere erinnert, die einst hier die Natur bevölkerten. Der junge Hase steht völlig ruhig in der Natur, hebt seinen Kopf und schnuppert einen möglichen Feind, den für ihn vermutlich die Baumaschinen einst darstellten.

Der Stein, aus dem der Hare geschlagen wurde, ist mit den Jahren etwas verwittert und die Skulptur wirkt heute fast an der falschen Stelle und wird vermutlich von sehr wenigen Passanten beachtet, obwohl sie von einem der bedeutendsten Tierbildhauern Schwedens geschaffen wurde.

Der schwedische Skulpteur Lars Andersson (1919 - 2005) wurde in Uppsala geboren, wobei ihm nachgesagt wurde, dass er bereits mit sieben begann Tiere in Lehm zu gestalten. Mit siebzehn begann die Ausbildung von Lars Andersson zum Skulpteur, wobei er nach Abschluss der Studien von Arvesta Jernverk beschäftigt wurde, wo er bis zu seiner Pensionierung arbeitete und vor allem den Auftrag hatte Kunst in rostfreiem Stahl herzustellen. Der Hare oder Hase in Göteborg gehört mit zu den frühen öffentlichen Werken des Künstlers. Die meisten Kunstwerke von Lars Andersson findet man in Arvesta.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Donnerstag, 14. Januar 2010

Gränslös Tanke von Eino Hanski am Norra Älvstranden in Göteborg


In Lindholmen, am Norra Älvstranden von Göteborg, findet man eine Skulptur, die vor allem wegen dem symbolischen Gehirn am obersten Teil des Werkes zu denken gibt. In der Tat handelt es sich hier um die Bronzeskulptur Gränslös Tanke, Gedanke ohne Grenzen, von Eino Hanski, der mit diesem Kunstwerk ein Denkmal an alle bekannten und unbekannten Erfinder schaffen wollte.

Lindholmen ist vor allem als Science Park und für eine Abteilung der Technischen Hochschule Chalmers bekannt, was auch die Stelle für diese Skulptur erklärt. Eino Hanski hat bei seiner aus dem Jahre 1997 stammenden Skulptur Gränslös Tanke eine Vielzahl von Symbolen verarbeitet, was mehrere Minuten an Betrachtung und Denkarbeit vom Betrachter fordert. Durch seine Symbolsprache will der Künstler nicht auf die bekanntesten Erfindungen aufmerksam machen, sondern vielmehr darauf hinweisen, dass unsere Gegenwart von hunderten von kleinen Erfindungen profitiert.

Eino Hanski (1928 - 2000) ist karelisch-russischer Herkunft und kam im Jahre 1945 nach Schweden, wobei er sich in Göteborg niederließ, wo er anfangs den unterschiedlichsten Beschäftigungen nachging, bis er sich als Schriftsteller und Skulpteur einen Namen machte. Auch wenn Eino Hanski international mehr als Schriftsteller bekannt ist als als Skulpteur, so findet man in Göteborg mehrere bedeutende öffentliche Werke von ihm, so auch die Statue von Evert Taube an der Göteborger Oper.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Mittwoch, 13. Januar 2010

Skeppskatt, Schiffskatze, von Jill Lindström am Sannegårdshamn in Göteborg


Jill Lindström schuf am Sannegårdshamn am Norra Älvstranden (Nördlichen Alvstrand) in Göteborg vier Skulpturen zum Thema ”Från de sju haven”. Eine der Skulpturen aus Bronze, Beton und Fliesen nennt sich Skeppskatt, Schiffskatze, und stellt eine schwarze Katze dar, die gerade dabei ist aus ihrem Haus zu kommen. Wie schon der Sälgubbe läd auch diese Skulptur zu einer Reise in die vergangene Seefahrt ein.

Auf den früheren Segelfahrzeugen fand man immer Mäuse und Ratten, die Lebensmittel fraßen oder sie verdarben und damit die Seeleute manchmal in große Bedrängnis brachten. Dies war auch der Grund, warum man immer eine Katze mit auf die Reise nahm, die den Nagern das Garaus machen sollte. Aber es konnte nicht irgendeine Katze sein, denn für Seeleute galt nur eine schwarze Katze als Glücksbringer. Allerdings musste die schwarze Katze, die Skeppskatten, an Bord sein, denn kreuzte ein Seemann eine schwarze Katze während er zum Schiff ging, so bedeutete dies ein Unglück. Und wer die schwarze Skeppskatten während der Fahrt über Bord warf verursachte damit unmittelbar einen Orkan, der das Schiff zum Untergang brachte.

Jill Lindström studierte an der früheren Hovedskous målarskola in Göteborg zuerst Skulptur und anschließend Grafik. Nach ihrem Studium ging sie für ein Jahr nach Belgrad um ihre Ausbildung zu perfektionieren. Die Göteborger Künstlerin Jill Lindström besuchte auch Kurse für Holzskulptur, Bronze gießen, Schweißen, sowie Kunstwissenschaft und Kunstpädagogik. Ihre Werke finden sich in mehreren schwedischen Museen und zahlreichen öffentlichen Plätzen des Landes. Jill Lindström erhielt für ihre Arbeiten mehrere Stipendien, unter anderem das Kulturstipendium der Stadt Göteborg.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Dienstag, 12. Januar 2010

Kommunikation von Carl Eldh am Televerket in Göteborg


Wer die Fassade des Göteborger Televerkets am Kaserntorget betrachtet, entdeckt auf etwa halber Höhe des Gebäudes vier miteinander verbundene Reliefe, die in mehrerer Hinsicht die Bestimmung des Gebäudes ausdrücken und romantische Vorstellung mit der Vorstellung einer damals neuen Technik verknüpfen.

Auf der einen Seite der Fassade steht ein junger Mann, der eine Schwalbe an symbolisierten Telefonleitungen steigen lässt, die dann in einen Schwalbenschwarm entlang der Drähte eintaucht, mit den anderen durch Wälder, Berge und über Seen fliegt bis sie bei der Angebeteten ankommt und in ihren wartenden Händen landet. Der schwedische Künstler Carl Eldh schuf hier eines seiner Meisterwerke in Marmor, die Architektur und Kunst vereinen und damit das Gebäude als solches aufwerten.

Carl Eldh (1873 - 1954), der aus einfachen Verhältnissen kam, studierte an der Académie Colarossi in Paris Bildhauerei, wo er vor allem von Auguste Rodin beeinflusst wurde. Die ersten Werke Carl Eldhs sind, wie seine Skulptur Ungdom, noch von einer romantischen Einstellung geprägt, die sich später zu mehr realistischen Kunstwerken verwandelten. Carl Eldh gehörte zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu den meist beschäftigten Skulpteuren Schwedens, wobei er, wie beim Televerket in Göteborg, sehr häufig mit Architekten zusammenarbeitete.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Montag, 11. Januar 2010

Terpsichore von Carl Ahlborn auf dem Stora Teater (Storan) in Göteborg


Eine der griechischen Musen, die Carl Ahlborn auf dem Stora Teater (Storan) in Göteborg verewigte ist Terpsichore, die Muse des Tanzes, später auch des Chorgesangs. Sie gehört zu den Musen, die man an ihrer Leier erkennt, denn auf keiner Abbildung der Antike fehlt bei ihr dieses Instrument, mit dem sie nicht nur für die Menschen, sondern auch für die Sagenwesen der Alten Welt spielte. Terpsichore wird in der Antike auch oft als die Mutter der Sirenen bezeichnet.

Wie auch die anderen sechs griechischen Musen ist Terpsichore ebenfalls eine Tochter von Zeus und Mnemosyn. Ihre Name bedeutet soviel wie "Freude am Tanz", warum auch zahlreiche Tanzvereinigung in der ganzen Welt Terpsichore zu ihren Namenspaten wählten.

Da Carl Ahlborn (1813 – 1899 ?) für die gesamte künstlerische Ausstattung des Stora Teatern in Göteborg verantwortlich war, hat er auch die Statue von Terpsichore geschaffen. Der aus Braunschweig stammende Künstler hat in Schweden mehrere bedeutende Bauwerke unter künstlerischem Auftrag, wobei er in mehreren künstlerischen Bereichen tätig war. Carl Ahlborn erhielt für seine Arbeiten mehrere internationale Preise, unter anderem auch in Brüssel und Paris.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Sonntag, 10. Januar 2010

Myran och ägget von Poul Torjusen an der Lantmilsgatan in Göteborg


Auf einer der inneren Grünflächen an der Lantmilsgatan in Göteborg findet man eine Skulptur, die man entdecken muss, denn das Fabeltier gleicht, auf den ersten Blick, sowohl einem Krokodil als auch einem Frosch oder einem anderen Wesen aus dem Tierreich. Je nach Betrachtungsweise und -winkel ändert sich zudem das Aussehen.

Wer die Skulptur dann näher untersucht findet immer mehr Tiere, die die Skulptur von 1966 bevölkern, selbst an der offenen Unterseite findet man zahlreiche kleine Wesen. Myran och ägget gehört zu den Skulpturen, die Kunst und Spielkunst in einem sind und der Umgebung ideal angepasst sind, denn kaum ein Kind wird nicht auf dem Werk reiten wollen oder sich auf die Suche nach den abgebildeten Tieren machen und mit den Fragen so manche Eltern in die Verzweiflung stürzen.

Die Spielskulptur Myran och ägget, die Ameise und das Ei, wurden von Poul Torjusen im Jahre 1966 realisiert, wobei der Künstler zwar in der Kunsthalle in Göteborg ausgestellt wurde, sonst jedoch sehr wenig von ihm bekannt ist. Im Göteborger Stadtteil Västra Frölunda befinden sich zwei weitere öffentliche Werke von Poul Torjusen.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Samstag, 9. Januar 2010

Statisk flykt von Rolf Denman an der Lantmilsgatan in Göteborg


Auch wenn die Lantmilsgatan in Göteborg eine Sackgasse mit nur einigen Häuserblocks ist, so findet man auf einigen hundert Metern jedoch mehrere Kunstwerke. Eines dieser Werke ist die abstrakte Skulptur Statisk flykt von Rolf Denman, die eine der Rasenflächen dominiert.

Das Wasserspiel Statiskt flykt (Statische Flucht) gehört zu den abstrakten Werken des schwedischen Künstlers und wurde 1967 an der Lantmilsgatan aufgestellt um Kunst und Architektur in einen gemeinsamen Rahmen zu setzen. Die 3,50 Meter hohe Kupferskulptur wirkt auf der Wiese fast wie ein verlassenes Raumschiff, das aus zahlreichen Hochsegeln besteht und lässt jede Art von Deutung zu.

Rolf Denman, geboren 1923 in Munkedal, besuchte sowohl die Slöjdförenigens skola als auch die Kunsthochschule Valand in Göteborg. Er verzeichnet etwa 25 Einzelausstellungen, zahlreiche Sammelausstellungen und schuf in Schweden etwa 50 öffentliche Kunstwerke. Rolf Denman erhielt 1996 das Kulturstipendium der Stadt Göteborg.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Freitag, 8. Januar 2010

Urnor, Urnen, von Sivert Lindblom an der Trädgårdsföreningen in Göteborg


Am Södra Vägen, dort wo man vom Bältesspännareparken zur Trädgårdsföreningen geht stehen zwei Urnen (Urnor), die man sehr schnell für überdimensionale Pflanztöpfe hält und die sich erst auf den zweiten Blick als Kunstwerke entpuppen.

Zum einen sind die beiden Urnor aus Bronze, zum anderen haben sie eine sehr eigene Form, die auch auf die Arbeit des Künstlers Sivert Lindblom hinweist. Die beiden Urnen wurden 1984 am heutigen Platz aufgestellt und bilden einen architektonisch-künstlerischen Übergang von einem Park zur nächsten Parkanlage. Sie bilden gewissermassen ein Toor zwischen den beiden Anlagen, die beide auf einer alten Festung errichtet wurden.

Sivert Lindblom wurde, geboren 1931, wurde in den 80er Jahren vor allem dafür bekannt, dass er ein Vertreter einer Künstlergrupe war, die Plastikmaterial in der Kunst benutzten und deren Anwendung verteidigte. 1968 vertrat er, zusammen mit Arne Jones, Schweden bei der Kunstbiennale in Venedig. Sivert Lindblom arbeitete an zahlreichen Projekten bei denen Architektur und Kunst eine Einheit bilden sollten und unterrichtete zeitweise an der Hochschule für Architektur in Stockholm.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Donnerstag, 7. Januar 2010

Tomtar, Zwerge, von Thorvald Rasmussen an der Vasagatan in Göteborg


An der Kreuzung Viktoriagatan und Vasagatan liegt das vermutlich meist fotografierte Haus Göteborgs, das zwischen 1888 und 1890 erbaut wurde, heute unter Denkmalschutz steht, und durch seine Tomtar-Malereien eine Bedeutung erlangte, die weit über Schweden hinausreicht.

Die drei Fassaden des sogenannten Tomtehusets wurden mit den verschiedensten Motiven bemalt, in denen Zwerge (Tomtar) und Tiere die Hauptrolle spielen. Einige der abgebildeten Figuren stellen Mitglieder der Familie Hedlund, die im Haus arbeitete, bei ihrer Tätigkeit dar, andere verweisen auf die Fabelwelt oder zeigen Gebäude der Stadt mit Zwergen. Es dauert mehrere Minuten bis man die ganze Vielfalt der Malerei entdeckt, denn selbst unter dem Dachfirst verstecken sich noch Tiere und Zwerge, die schwedischen Tomtar.

Es wurde jahrelang gerätselt wer die Tomtar am Tomtehus gemalt hat, wobei mehrere bekannte Maler ins Gespräch kamen, bevor man entdeckte, dass es sich um Thorvald Rasmussen handelte, den Bruder eines der Architekten, die das Tomtehus erbauten.

Thorvald Rasmussen (1850 -1919) war ursprünglich Theater- und Dekorationsmaler bevor er sich einen Namen als Postkartenmaler machte. Anfangs malte Rasmussen vor allem historische Motive mit schwedischen Königen. Später wurden es dann allgemeine Ansichtskarten, Weihnachtskarten und schließlich Ansichtskarten mit ironischen Motiven.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Mittwoch, 6. Januar 2010

Båten, das Boot, von Lenny Clarhäll in der Göteborger Oper


Wer im Foyer der Göteborger Oper in Richtung Opernrestaurant geht und seinen Blick nach oben richtet, sieht zwischen Restaurant und Nebenausgang ein bootähnliches Gebilde an der Decke hängen und damit das dritte Kunstwerk Lenny Clarhälls entdeckt, das in gewisser Weise zur Oper gehört.

Das metallene „Båt“ ist einem Boot nachgebildet und beinhaltet alte Münzen, die von der gesunkenen Götheborg geborgen wurden und damit einen Schatz der Ostindiefararen bedeutet. Båten, das Boot, kann in vielfacher Weise gedeutet werden, denn vor den Türen der Oper fließt der Göta Älv, die Entdeckung einer Aufführung ist wie eine Reise mit einem Boot das durch Musik und Bilder fährt und damit neue Horizonte öffnet und die Münzen können nicht nur den tatsächlichen Reichtum bedeuten, sondern auch den geistigen Reichtum, den man beim Besuch der Oper entdeckt und gewinnt.

Lenny Clarhäll wurde 1938 in Timmerdala geboren, wo er erst als Schreiner arbeitete, um dann am Konstfack in Stockholm seine Ausbildung zum Künstler zu erwerben. Seine Werke sind stark von seinen langjährigen Reisen nach Mexiko und den Vereinigten Staaten beeinflusst und sein Båt erinnert etwas an die Kunst der alten Indiokulturen. Seine jüngsten Werke neigen mehr und mehr zur abstrakten Kunst und fordern damit den Betrachter der Werke heraus. An der Oper findet man ebenfalls die Werke Snäckan und Venus hemlighet von Lenny Clarhäll.

Copyright Text: Herbert Kårlin - Foto: Irene Kårlin

Dienstag, 5. Januar 2010

Danserska, die Tänzerin, von François Raoul Larches an der Vasagatan in Göteborg


Vor der Hausnummer 7 der Vasagatan in Göteborg, nicht weit entfernt vom Tomtehuset, steht eine einzigartige Strassenlampe, die kaum ein Passant bemerkt. Im Gegensatz zu den anderen Laternen befindet sie sich jedoch einige Zentimeter näher dem Gebäude als die städtischen Laternen und muss vom Grundstückseigentümer selbst mit Strom versorgt werden.

Die Straßenlampe Danserska, die Tänzerin, wurde hier im Jahre 1971 aufgestellt, wobei die Lampe eine Skulptur der französischen Künstlers François Raoul Larches beleuchtet. Das Kunstwerk wurde vermutlich gegen 1900 geschaffen und fällt daher in die Hochzeit des Jugendstil. Ursprünglich war die Danserska vergoldet, wie eine andere Lampe des französischen Künstlers, und stellt die amerikanische Tänzerin Loie Fuller dar, die ab 1890 eine einzigartige Karriere in Paris machte.

François Raoul Larches hat zahlreiche weibliche Figuren geschaffen, wobei er die Tänzerin Loie Fuller nie völlig nackt darstellte, sondern immer in die für sie typischen Kleider hüllte, die mehr zeigten als versteckten und damit die Bewegung des Tanzes ausdrückten. Um den Bewegungen der Skulptur folgen zu können muss man sie sehr genau von allen Seiten betrachten.

François Raoul Larches (1862 - 1912) ist einer der bedeutendsten französischen Künstler des Jugendstils, wobei er außer Frauengestalten auch mehrere Christusfiguren als Auftragsarbeit schuf. Ab 1890 erhielt François Raoul Larches zahlreiche staatliche Aufträge. Seine bedeutendsten Werke schuf er zwischen 1805 und 1910. Er starb 1912 durch einen Unfall.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Montag, 4. Januar 2010

Fjärran Länder von Fritz Bange am Packhusplatsen in Göteborg


Über dem Eingang zur früheren Transatlantics AB am Packhusplatsen in Göteborg hat der Künstler Fritz Bange im Jahre 1943 vier moderne Reliefe hinterlassen, die die Aktivitäten der Reederein indirekt bebildern sollten. Die Abbildungen der drei Frauen und des Seemanns sind jedoch ziemlich zweideutig, denn links blickt eine Frau mit Kleinkind in die Ferne um die Rückkehr ihres Mannes zu erwarten und lässt an die Frau des Seemanns erinnern. Rechts blickt der Seemann jedoch in die entgegengesetzte Richtung und scheint das Abenteuer zu suchen und auf dem Weg in fremde Länder zu sein. Zwischen den beiden kann man zwei Frauen aus fernen Ländern sehen, die offensichtlich das Ehepaar trennen. Leider kann man heute nicht mehr sagen, ob dies der Auftrag des Architekten war, des Reeders oder die Freiheit des Künstlers, der diesen Eindruck vermitteln wollte.

Fritz Bange (1885 - 1959) ging, wie schon Gerhard Henning (Blomsterflickan und Sittande Flicka) in den Künstlerkreis um Ivar Arosenius ein und war Schüler der Kunsthochschule Valand in Göteborg bevor seine Ausbildung in Paris fortsetzte. Auch wenn Fritz Lange zahlreiche Gebäudeausschmückungen in Göteborg hinterlassen hat, so sah er seine Zukunft doch mehr in der Malerei. Er zeichnete jedoch keines seiner Gemälde und stellte sie Zeit seines Lebens nicht aus. Die eine Seite behauptet, er sei zu selbstkritisch gewesen und die die andere Gruppe meint, dass keines seiner Gemälde als wahre Kunst bezeichnet werden kann. Aber egal was man von seinen Gemälden hält, so sind seine Skulpturen und Reliefe sehr persönliche Arbeiten, die von künstlerischem Können und Ideenreichtum sprechen. Auch nach seinem Tode wurden seine Gemälde nur sehr selten der Öffentlichkeit präsentiert.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Sonntag, 3. Januar 2010

Väntan, das Warten, von Britt Ignell in Högsbo in Göteborg


Als die Stadt Göteborg im Jahre 2001 nach einem Kunstwerk suchte, das an der Straßenbahnhaltestelle Lantmilsgatan stehen sollte, erhielt die Göteborger Künstlerin Britt Ignell den Auftrag für das Werk Väntan, das Warten. Väntan ist eine Frau aus Bronze, die auf ihrer Bank aus Granit wartet, der Lage nach zu urteilen auf die nächste Straßenbahn.

Wie bei vielen ihrer Werken hat Britt Ignell hier nicht versucht ihr Werk zu verschlüsseln, sondern bietet mit der Bronzeskulptur eine klare Aussage, die jeder verstehen kann und damit eine Situation aus der gelebten Welt darstellt. Die einzige Frage, die sich bei Väntan stellen kann ist nur, wie lange die Wartende auf ihrem Granitsockel warten muss.

Britt Ignell wurde 1957 in Göteborg geboren und besuchte unter anderem die Kunsthochschule Valand der Stadt. Die Künstlerin, die heute im Bohuslän wohnt und arbeitet schafft sein 30 Jahren Skulpturen unterschiedlichster Art mit unterschiedlichem Material und ist in zahlreichen Museen des Landes vertreten. Die meisten ihrer öffentlichen Werke findet man jedoch im Västra Götaland.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Samstag, 2. Januar 2010

Allegorie von Axel Wetterlund am Göta Källare in Göteborg


An der Fassade des ehemaligen Hotels Göta Källare in Göteborg kann man vier weibliche Skulpturen aus Granit entdecken, die oft fälschlicherweise als Allegorien bezeichnet werden. Im Gegensatz zu einer Allegorie, die den Betrachter zum Denken anregen solle und keine direkte Aussage beinhaltet, haben die vier Skulpturen jedoch eine klare Bestimmung.

Die vier als Allegorien bezeichneten Skulpturen wurden im Jahre 1922 von Axel Wetterlund geschaffen, als die Svenska Amerikalinjen das Gebäude vorübergehend wieder als Hotel benutzte. Die vier weiblichen Statuen drücken die vier wirtschaftlichen Pfeiler Göteborgs aus: Seefahrt, Landwirtschaft, Handel und Industrie. Diese vier Symbole wurden auch gewählt, da die Besucher des Hotels in jenen Jahren fast grundsätzlich mit einer der genannten Aktivitäten betraut waren.

Axel Wetterlund (1858 - 1927), der auch die beiden Löwen auf den Treppen der Universität in Göteborg geschaffen hat, besuchte die Slöjdskolan in Stockholm und machte anschließend mehrere Studienreisen in Europa. Er wurde vor allem durch seine Gebäudeausschmückungen bekannt. Eines der bedeutendsten Werke Axel Wetterlunds sind vier Allegorien, die er im Tessin schuf und die vermutlich dazu führten, dass man auch die Göteborger Skulpturen als Allegorien bezeichnete.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Freitag, 1. Januar 2010

Melpomene und Thalia von Carl Ahlborn auf dem Stora Teater in Göteborg


Auf den Außenseiten rechts und links des Haupteingans zum Stora Teatern in Göteborg, dem Großen Theater, hat Carl Ahlborg die beiden griechischen Musen gestaltet, die je eine Maske in der Hand tragen und damit zwei Kunstarten darstellen, die in jedem Theater der Welt zu Hause sind.

Auf der Seite zum Vallgraven hin findet man Melpomene, die Muse der Tragödie, die immer eine erste Theatermaske in der Hand hält. Melpomene, was «Die Singende» heißt, hat sehr viel Leid gesehen und will den Menschen durch ihren Trauergesang und die tragische Dichtung wieder neue Lebensfreude geben.

Auf der gegenüberliegenden Seite wird die griechische Muse Thalia abgebildet, die Muse der Komödie, was sich an der lachenden Theatermaske ausdrückt. Während Thalia, die Blühende, ursprünglich nur Freude durch komische Dichtung verbreiten wollte, galt sie später als Beschützerin aller Theater.

Carl Ahlborn (1813 - 1899 ?), der das Theater in Kalmar und das Storan in Göteborg künstlerisch gestaltete, war zu seiner Zeit für seine Dekorationen öffentlicher Gebäude bekannt, arbeitete jedoch auch als Designer für Stühle in adeligen Häusern und schuf, vor allem nach dem Tode seiner Frau Lea Ahlborn, zahlreiche Medaillen.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin