Montag, 31. August 2009

Najad, die Wassernymphe, von Carl Milles im Botanischen Garten in Göteborg


Kaum ein Künstler hatte je die Chance in einer Stadt zwei Exemplare der gleichen Skulptur zu finden. Dieses Glück hatte jedoch Carl Milles mit seiner Skulptur Najad, Wassernymphe, selbst wenn die zweite Skulptur erst nach seinem Tode im Keilers Park in Göteborg aufgestellt wurde.

Die erste Version der 150 cm hohen Wassernymphe (Najad) ist ein Bronzespringbrunnen im Botanischen Garten Göteborgs die am Bassin unmittelbar am Eingang des Botaniska Trägården zu finden ist und dort bereits 1931 ihren Platz fand.

Milles schuf während seiner Schaffensperiode zahlreiche Najaden, wobei die bekannteste die Lilla Najaden ist, die er 1916 schuf und die heute im Millesgarten in Stockholm zu bewundern ist. Eine Najad ein mystisches Wasserwesen, das vor allem in Quellen, Grotten und Brunnen lebt, das aber bisweilen auch in Bächen, Flüssen und Strömen zu finden ist. Najaden oder Wassernymphen waren sterbliche mindere Gottheiten und galten in der Regel als Wohltäter. Mit ihrem Tod versiegt, nach alter Legende, auch die Quelle, die sie aufrecht erhielt oder der Wasserlauf, den sie unterhielt, versiegte.

Die Najad im Botanischen Garten in Göteborg ist daher in gewisser Weise auch als die Beschützerin des Gartens zu sehen, den sie mit Wasser versorgt, das die Grundlage des pflanzlichen Lebens ist.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Sonntag, 30. August 2009

Kopparmärra, Karl IX, von John Börjesson am Kungsportsplatsen in Göteborg


Die in Göteborg als Kopparmärra (Kupferstute) bekannte Statue repräsentiert eigentlich König Karl IX. auf einem Hengst, aber da man an Kupfer sparte, wurde nach Göteborger Humor das Reiterstandbild einfach umbenannt. Auch heute trifft man sich nur am Kopparmärra und nicht bei Karl IX.

Die über 5 Meter hohe Statue verdankt ihre Existenz dem Oberstleutnant Albert Jacobsson, der Ende des 19. Jahrhunderts eine Statue in Göteborg haben wollte, die an den Gründer des unmittelbar vorhergehenden Göteborgs auf Hisingen erinnern sollte, das nur kurzen Bestand hatte bevor es von den Dänen in Schutt und Asche gelegt wurde. Er diskutierte daher mit dem Bildhauer John Börjesson in Stockholm über das Projekt und veranlasste in Göteborg eine Sammlung, die das nötige Geld aufbringen sollte.

Im Dezember 1900 erhielten die Göteborger einen "Probereiter", ein rollendes Gerüst aus Holz mit dem der Ort der Reiterstatue gesucht wurde. Am 7 September 1904 enthüllte schließlich König Oscar II. die Statue mitten auf der Östra Hamngatan wo Karl IX. nach Osten blickte. Wegen des aufkommenden Verkehrs musste die Kopparmärra jedoch nach drei Jahrzehnten einen anderen Platz finden. Und am 5. März 1936 befand sich dann die Kopparmärra an ihrem heutigen Platz und durfte nach Westen blicken.

Karl IX. war, nach dem Tode seines ältesten Bruders, nur kurze Zeit König. Als er 1607 das Königreich übernahm, herrschte bereits Krieg an allen Fronten. Nach seinem Tod im Jahre 1611 überließ er das umkämpfte Reich seinem 16jährigen Sohn Gustav Adolf, der dem neuen Göteborg 1621 die Stadtprivilegien übergab und dessen Statue sich auf dem Gustav Adolf Torg befindet.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Samstag, 29. August 2009

Vingarna, die Flügel, von Carl Milles am Kunstmuseum in Göteborg


Vor dem Kunstmuseum am Götaplatsen in Göteborg befindet sich auf ansehnlicher Höhe eine weitere Skulptur von Carl Milles, die 1916 selbst in der Verfilmung des Romans Mikaël von Herman Bang eine Rolle spielte.

Bereits 1908 schuf Carl Milles eine kleinere Skulpur, die er Vingarna oder Gosse med örn (Junge mit Adler) nannte und die ihm 1910 als Modell für die 270 cm hohe Monumentalskulptur vor dem Kunstmuseum diente. Die Skulptur zeigt einen Jugendlichen, der sich an einen Adler mit bereits ausgebreiteten Wingen hält um sich mit ihm in die Lüfte zu heben.

Bei der Skulptur Vingarna oder die Flügel ließ sich Milles von der griechischen Mythologie beeinflussen, wo nach einer Version Ganymed von einem Adler auf die Höhen des Olymp entführt wird. Die Skulptur wurde Göteborg im Jahre 1916 von Karolina Wijkander geschenkt und am Bastionsplatsen aufgestellt. Erst in den 40er Jahren kamen die Vingarna schließlich an ihren heutigen Platz vor dem Kunstmuseum.

Ein Abguss der gleichen Skulptur befindet sich auch im Millesgården in Stockholm. Carl Milles ließ auch eine kleinere Ausgabe des Jungen mit dem Adler in 60 cm Höhe in Bronze gießen, die heute in mehreren Museen der Welt ausgestellt werden.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Freitag, 28. August 2009

Die Löwen an der Göteborger Lejontrappan von Camilla Bergman


Die Lejontrappan, die Löwentreppe, in Göteborg ist allen Besuchern der Stadt bekannt und viele Göteborger saßen schon auf den Treppen zu Füßen der beiden Löwen und betrachten die drei Meter langen Tiere kaum als Kunstwerk, das die schwedische Künstlerin Camilla Bergman 1991 geschaffen hat. Die beiden Bronzelöwen gehören zu den vielleicht am wenigsten beachteten, jedoch deutlich sichtbaren Kunstwerken der Stadt.

Die beiden Löwen von Camilla Bergmann stehen auf der ehemaligen Stora Bron oder Torgbron von der heute nur noch die Fontänbron als letzte Erinnerung steht. Bereits die ursprüngliche Brücke des Jahres 1624 erhielt 1638 vom Bildhauer Hans Swant vier Löwen, die an die Löwen des Göteborger Wappens erinnern sollten. Zum Jahrhundertwechsel musste jedoch eine neue Brücke errichtet werden und Nils Läsberg schuf erneut vier Löwen, die wiederum nur wenige Jahrzehnte überlebten. 1785 wurden daher zum dritten Mal vier Löwen auf der Brücke errichtet. Erst 1914 wurde schließlich die kleinere heutige Brücke erbaut, neben der sich die Lejontrappan befindet, die Anfangs ohne Löwen auskommen musste.

Die heute sichtbaren Löwen wurden von Camilla Bergman in Bronze gegossen, ein Material, das weitaus länger hält als die frühere Holzlöwen. Sie fanden ihren Platz erst im Jahre 1991, auch wenn sie Züge der klassischen Skulptur zeigen. Die in Sundsvall geborene Künstlerin formt in der Regel ihre Skulpturen zuerst in Lehm, um so die entsprechende Form und den gesuchten Ausdruck zu finden.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Donnerstag, 27. August 2009

Mandala von Takashi Naraha an der Stora Nygatan in Göteborg


An der Stora Nygatan, gegenüber dem Gewächshaus der Trädgårdsföreningen, steht ein Kunstwerk besonderer Art, das Takashi Naraha Mandala nannte. Es handelt sich um zwei aufeinander stehenden Granitblöcken mit unterschiedlicher Farbe. Der Künstler sägte aus jedem der beiden Blöcke ein V, so dass die zusammengesetzten Blöcke dem Betrachter statt zweier V ein X zeigen. Während das Kunstwerk außen unpoliert ist hat der Künstler die Buchstabenkombination fein poliert und damit einen Kontrast zu seinem Äußeren geschaffen.

Ein Mandala ist in der Regel ein kreisförmiges oder quadratisches Gebilde mit einem Zentrum und wird im Buddhismus und Hinduismus zu religiösem Zweck benutzt. Takashi Naraha ist in Japan geboren und benutzt daher die japanisch-chinesische Symbolik der Mandalas. In diesen Kulturkreisen benutzt man für Mandalas Buchstaben wie beim Kunstwerk am Vallgraven. Das Kunstwerk, das großenteils vom Charles Felix Lindbergs Donationsfond finanziert wurde, muss daher in Zusammenhang mit den buddhistischen Religionen betrachtet werden und dient der Meditation.

Takashi Naraha wurde 1930 in Tokyo geboren, wo er auch an der Masahino Kunsthochschule ausgebildet wurde. Im Jahre 1974 kam er nach Schweden und ließ sich dort permanent nieder. Sein künstlerischer Aufstieg begann jedoch bereits 1967 mit mehreren internationalen Ausstellungen. Heute sind seine Kunstwerke, die sehr häufig Mandalas sind, weltweit bekannt.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Mittwoch, 26. August 2009

Tecken i landskapet von Åke Nordström am Kunstmuseum in Göteborg


Tecken i landskapet oder Zeichen in der Landschaft ist eine Skulptur, die sich neben dem Kunstmuseum befindet, am Platz, der sich Fågelsången nennt. Die Tecken i landskapet von Åke Nordström wurden dort im Jahre 1991 enthüllt und stilisieren unterschiedliche Formation, die man in der Natur findet. Die Skulptur aus Eisen und Granit besteht aus mehreren Teilen, die jede für sich eine dreidimensionale Struktur ausdrückt. Sowohl das Material kommt aus der Erde, als auch die Formen, die sich bei Pflanzen und Tieren in irgendeiner Weise wiederholen.

Tecken i landskapet, die Zeichen in der Landschaft gehören zur Gruppe der modernen Skulpturen Göteborgs, die vom Charles Felix Lindbergs Donationsfond erworben wurden. Auch der Göteborger Künstler Åke Nordström gehört der jungen Generation von Skulpteuren an, die sich von klassischen Formen und Strukturen abgewandt haben.

Åke Nordström ist an zahlreichen Stellen Göteborgs vertreten, wo er auch Kunst studierte und später Lehrer für Bildhauerei wurde. Seine Skulpturen können sowohl im Kunstmuseum Göteborg als auch an zahlreichen öffentlichen Stellen der Stadt betrachtet werden.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Dienstag, 25. August 2009

Der Brunnen vor der Kathedrale (domkyrkan) in Göteborg


Bis Ende des 18. Jahrhunderts hatten die Bewohner Göteborgs erhebliche Probleme mit Trinkwasser und die Versorgung erfolgt ausschließlich an Wassersammelstellen wie der Domkyrkan oder der Quelle in Kallebäck. Erst 1787 wurde von dieser Quelle aus eine Wasserleitung zu einem vorläufigen Brunnen an der Kungsporten, wo heute die Paddan-Boote ablegen, gelegt.

1789 wurde die Wasserleitung bis zu einer einfachen Steinfassung an der Mauer der Kathedrale weitergeführt, die jedoch bei weitem nicht ausreichte die Göteborger mit Trinkwasser zu versorgen. Der Zuschuss eines Großhändlers erlaubte schließlich den Weiterbau der Leitung und erst 1816/1817 konnte J. Hagberg den Brunnen, dessen Bronzedrachen Wasser speien den Göteborgern öffnen.

Da der Brunnen den Verkehr behinderte wurde er 1967 an seinen heutigen Platz an der Västra Hamngatan, neben dem Eingang zum Kirchhof der Domkyrkan, umgelegt an die Stelle, wo die Büste Peter Wieselgrens vorher stand. Aus den Drachen kommt heute nicht mehr das Wasser aus Kallebäck, sondern ganz normales Leitungswasser Göteborgs.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Montag, 24. August 2009

Delawaremonument von Carl Milles am Stenpiren in Göteborg


Auch wenn manche Führung in Göteborg noch zum Delawaremonument von Carl Milles am Stenpiren führt, so bleibt dieses wuchtige Monument jedoch relativ unbeachtet, obwohl es einen Teil der schwedischen Geschichte erzählt, in der Göteborg die Hauptrolle spielt.

Da das Stenpiren, an deren Spitze das Delawaremonument steht erst 1844 gebaut wurde und die erste große Hafenanlage direkt am Göta älv war, so müsste das Monument vermutlich weiter innen am Stora Hamnkanalen stehen, wo die Geschichte wirklich spielte, auch wenn das Stenpiren beeindruckender ist und den Auswandertraum leichter nachträumen lässt.

Das Original des Delawaremonumentes wurde 1938 anlässlich des 300-jährigen Jubiläums von Nya Sverige in Delaware enthüllt, wo Schweden im Auftrag von Axel Oxenstierna von den Delaware-Indianern Land in Übersee kaufte um dort eine schwedisch Siedlung zu errichten. Das Monument am Stenpiren ist identisch, wurde jedoch erst im Jahre 1956 in Göteborg aufgestellt, also nach dem Tode von Carl Milles.

Die schwedische Kolonie Nya Sverige wurde nur 18 Jahre nach der Ankunft der Mayflower (mit den englischen Pilgern) gegründet und lebte, im Gegensatz zu anderen Kolonien, in Eintracht mit den Indianern. Vermutlich lebten etwa 800 Schweden und Finnen in der Kolonie Nya Sverige. Die ersten Schiffe, die das Neue Schweden anliefen waren die Kalmar Nyckel und die Fågel Grip, die, wie auch alle folgenden Schiffe in Göteborg in See stachen.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Sonntag, 23. August 2009

Hagas Geschichte (Hagas Historia) von Tord Thamming in Göteborg


Wer die Haga Nygata entlanggeht entdeckt an der Kreuzung zur Kaponjärngatan ein Bronzerelief von Tord Thamming, das auf vier Seiten die bedeutendsten Bauwerke Hagas darstellt wie auch die bedeutendsten Persönlichkeiten, die den Göteborger Stadtteil Haga geschaffen haben. Dies ist auch der Grund, warum diese Skulptur Hagas Historia oder Hagas Geschichte heißt. Die beiden "Götheborger" Löwen auf den Bänken sind begrenzen die Skulptur und sind Teil des Werkes.

Haga war der erste per Karte fixierte Stadtteil Göteborgs außerhalb der befestigten Stadt, die sich innerhalb des Wallgrabens befand. Ausser einer Brauerei hatte der Stadtteil, der ursprünglich auch Masthugget in sich vereinte, nie irgendwelche Industrie. Bis in die 70er Jahre war Haga vor allem von Arbeitern bewohnt, die auch seine Geschichte formte. Nach zahlreichen Renovierungsarbeiten nahm Haga eine bohemischen Charakter an, der in den jüngsten Jahren dem Neureichtum Platz machen muss.

Tord Thamming hat in seinem Bronzewerk Hagas Historia die alte Geschichte Hagas herausgearbeitet. Der schwedische Künstler arbeitet auch als Lehrer für Bildhauerei, wobei er der einzige Künstler Schwedens ist, der über eine eigen Bronzegießerei verfügt, wo er seine Werke von der Idee bis zum fertigen Produkt selbst herstellt.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Samstag, 22. August 2009

Danserkorna, die Tänzerinnen, von Carl Milles am Kunstmuseum in Göteborg


Auf dem Platz vor dem Kunstmuseum in Göteborg befindet sich eine Skulptur, die Carls Milles bereits im Jahre 1915 in Stockholm schuf und typisch für sein Schaffen Anfang des 20. Jahrhunderts war. Es handelt sich um die Danserskorna, die Tänzerinnen. Wie sehr viele andere Skulpturen befinden sich auch die Tänzerinnen nicht mehr an ihrem ursprünglichen Platz, sondern wurden erst im Jahre 1952 vor dem Kunstmuseum aufgestellt.

Danserskorna, die Tänzerinnen, wurden von A. Fagerström erworben, einer Privatperson, die die Skulpur im Jahre 1923, anlässlich einer großen Jubiläumsausstellung Göteborger, dem Kunstmuseums schenkte. Kopien der Tänzerinnen und Variationen der beiden Gestalten befinden an mehreren Orten Schwedens und auch in den USA.

Carl Milles, der zu Beginn vor allem an Porträts und Tiergruppen arbeitete, begann sich ab 1913 für Tanz und Bewegung zu interessieren. Bereits bevor er seine ersten Tänzerinnen schuf besuchte er zahlreiche Vorstellung in Paris und Stockholm um die Bewegungen zu studieren. Er war besonders an den Momenten interessiert, wenn Tänzerinnen den Bodenkontakt verlieren und einen schwebenden Zustand einnehmen. Diesen Moment versuchte Milles auch bei den Tänzerinnen vor dem Kunstmuseum einzufangen.

Carl Milles arbeitete nur wenige Jahre an weiblichen Skulpturen und wurde mehr durch seine später entstandenen Monumentalskulpturen und vor allem seine Brunnen bekannt, die er zum Teil unter seiner Faszination zum Nationalsozialismus in Deutschland schuf.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Freitag, 21. August 2009

Krigsseglarnas minnesmärke von Lars Kleen am Stenpiren in Göteborg


Am Stenpiren in Göteborg steht eine eigenwillige Skulptur aus Eisen und Holz. Zu ihren Füßen kann man lesen: "Sverige tackar sitt sjöfolk för dess insats under ofärdsåren 1939 – 1945. Havet är stort, evigt och stort – Harr Martinsson". Es handelt sich um die Erinnerungsskulptur Krigsseglare.

Nur wer die Arbeiten des schwedischen Künstlers Lars Kleen bereits kennt, erkennt seine Handschrift an der am 6. September 1997 enthüllten Skulptur am Stenpiren, nur wenige Schritte von Milles Delawaremonument. Und dennoch waren an jenem September 1997 über 800 Seeleute, die während des Zweiten Weltkrieges auf See waren, während der Enthüllung anwesend.

Das Erinnerungsmonument Krigsseglare soll an die rund 2000 Seeleute erinnern, die während des Zweiten Weltkrieges ums Leben kamen als sie die Alliierten mit Lebensmitteln versorgten oder in friedlicher Mission auf See waren. Das Monument soll vor allem daran erinnern, dass schwedische Seeleute starben, weil sie jene versorgten, die dem Nazideutschland ein Ende bereiteten.

Die architektonische Skulptur Krigsseglare am Stenpiren in Göteborg wurde von Lars Kleen geschaffen, einem Künstler, der aus Eisen, Gummi, Ziegeln, Holz und anderem Baumaterial Kunst schafft. Seine Skulpturen fallen auf, allein schon wegen ihrer Größe, aber auch durch ihre Form, die zum Nachdenken anregt. In seiner Skulptur Krigsseglare sind alle Elements vorhanden, die das Werk ohne jedes zusätzliche Wort erklären, unter der Voraussetzung, dass man die Skulptur intensiv betrachtet.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Donnerstag, 20. August 2009

Vindarnas Tempel von Per Kirkeby in Eriksberg, Göteborg


Am Kai von Eriksberg, dem nördlichen Älvstranden stößt der Wanderer auf dem Wege nach Lindholmen an ein Ziegelbauwerk, das Per Kirkeby Vindarnas Tempel, der Tempel der Winde, genannt hat und das auf den ersten Blick nur wenig an ein Kunstwerk erinnert. Diese rote Skulptur, die Kirkeby aus dänischem Ziegel hergestellt hat ist jedoch eine abstrakte Architektur, die einen poetischen Raum bildet und typisch für den dänischen Künstler Per Kirkeby ist. Er hat 1992 das wohl monumentalste Kunstwerk Göteborgs geschaffen, das den Winden aller Richtung ausgesetzt ist, aber seinen Besuchern gleichzeitig irgendwo Schutz gegen die gleichen Winde gewährt.

Per Kirkeby ist der zur Zeit weltweit best bekannte dänische Skulpteur, der in mehreren Kunstrichtungen tätig ist, aber gerade durch seine abstrakten architektonischen Werke, wie Göteborgs Tempel der Winde, in Ziegel bekannt wurde. Per Kirkeby hat ursprünglich arktische Geologie studiert, was sicher erklärt, warum er gerade architektonische Symbole in seiner Kunst verarbeitet und ein Material benutzt, das aus der Erde kommt.

Viele Betrachter halten seine architektonischen Skulpturen in Göteborg für monströs oder sprechen ihr gar jede Kunst ab, weil er Per Kirkeby in seinem Werk nicht auf die klassischen Materialien der Skulptur zurückgreift, sondern dafür zeitnahes Material wie roten Ziegel benutzt. Aber selbst seine Kritiker beachten und betrachten Vindarnas Tempel, egal ob sie am Älvstranden entlang bummeln, mit den Älvsnabben daran vorbeifahren oder das Monument von einer anderen Stelle aus sehen.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Mittwoch, 19. August 2009

Mosaikpelare oder Mosaikpfeiler von David Nash am Rosenlundsplatsen in Göteborg


Die beiden Mosaikpelare oder Mosaikpfeiler aus Cederholz von David Nash, die sich heute am Rosenlundsplatsen befinden wurden 1998 vom Charles Felix Lindbergs Donationsfond anlässlich der Ausstellung "Places in Gothenburg" für 200.000 Kronen erworben und damals am Harry Hjörnes Plats aufgestellt.

Der Zusammenhang zwischen den Mosaikpelare und Göteborg kann nur im Material gesucht werden, da gerade das Material Holz die Vergänglichkeit Göteborger Bauten in der Vergangenheit zeigte. Holz brennt aber nicht nur, sondern ist auch der Witterung ausgesetzt und verändert sich im Laufe der Jahre um immer wieder eine neue Gestalt anzunehmen.

David Nash hat die Mosaikpfeiler jedoch nicht in Göteborg geschaffen, sondern in Wales, wo er sein Atelier in einer alten Kapelle eingerichtet hat. Der 1945 geborene Holzskulpteur David Nash arbeitet seit über 30 Jahren mit Holz, wobei er nicht nur Skulpturen schafft, die ihr "eigenes Leben" leben sollen, sondern mit Motorsäge, Axt und Messer auch Landschaften schafft, die ihm einen Weltruf einbrachten. Bei Auftragsarbeiten oder für Ausstellungen benutzt er häufig Holz, das sich vor Platz befindet. Wenn dies in seinem Werk Mosaikpelare in Göteborg nicht der Fall war, so kann man dies auch symbolisch sehen, denn der Holzhandel Schwedens, Import und Export, ging über Jahrhunderte über Göteborg.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Dienstag, 18. August 2009

Bältesspännare, der Gürtelspanner, von Peter Molin im Bältesspännareparken in Göteborg


Die ursprüngliche Skulptur der Gürtelspanner, der Bältespännare, wurde von Peter Molin in Zink hergestellt und im Brunnsparken aufgestellt. Die heute sichtbare Skulptur in Bronze wurde, nachdem sie im Jahre 1859 in Paris ausgestellt war, im damaligen Kungsparken aufgestellt: Der Teil, der heute die Bältespännare beherbergt wurde später nach der Statue genannt und heißt heute Bältespännareparken.

Die Zinkversion der Gürtelspanner wurde, als die Bronzeskulptur enthüllt wurde nach Vänersborg verkauft und eine dritter, etwas späterer Guss des Originals befindet sich heute in Stockholm.

Die Geschichte der Bältespännare basiert auf einer altnordischen Legende, die in leicht abgewandelter Version in mehreren Landstrichen Norwegens und Schwedens zu finden ist. Johan Peter Molin hat die Geschichte dieses tödlichen Kampfes in vier Bildern erzählt, die auf dem Sockel der Skulptur zu sehen sind und von Runenzeichen ergänzt wurden.

Johan Peter Molin, der die Gürtelspanner im Bältespännareparken in Göteborg geschaffen hat wurde 1814 in Göteborg geboren und erlangte als Skulpteur, Bildhauer und Kunstlehrer einen Ruhm, der weit über die Grenzen Schwedens hinausragt. Seine Studien in Kopenhagen, Paris und Rom verdiente er sich noch als Bäcker und erst als Molin eines seiner Werke an Karl XV. verkaufen konnte, konnte er sich von seiner Kunst ernähren. Die Bältespännare in Göteborg realisierte er während seines Aufenthaltes in Paris.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Montag, 17. August 2009

Gustav III. von Johan Tobias Sergel in Göteborg


Versteckt zwischen Büschen, Brennesseln und Bäumen des Näckrosdammen in Göteborg findet jener, der sucht, eine Büste des schwedischen Königs Gustav III. Die Bronzebüste des Königs auf schwarzen Marmorsockel erinnert an einen König, der sehr viel für Kunst und Wissenschaft leistete und im Jahre 1923 vor dem Kunstmuseum aufgestellt wurde. 1926 wurde die Büste dann jedoch zu seinem heutigen Standort transportiert.

Die Büste von König Gustav III. wurde vom schwedischen Bildhauer Johan Tobias Sergel erstellt und Göteborg vom amerikanischen Volk geschenkt, da er der erste war, der nach dem Unabhängigkeitskrieg Beziehungen mit Amerika aufnahm. Auf dem Sockel der Büste kann man folgendes lesen: ”To the first monarch to extend the hand of friendship to the United States of America. At the close of the war of independence”.

Gustav III. war von 1771 bis 1792 schwedischer König und gilt als der begabteste und intelligenteste König Schwedens, jedoch auch der meist umstrittene in der Geschichte. Gustav III. Wurde am 16 März 1792 während eines Maskenballes in der Stockholmer Oper ermordet.

Johan Tobias Sergel, der die Bronzebüste geschaffen hat war Bildhauer, Maler, Skulpteur und Zeichner mit deutschem Ursprung. Der Sergels Torg in Stockholm wurde nach ihm benannt. Gustav III. Ernannte den Künstler 1780 zum Königlichen Bildhauer und Professor an der Kunstakademie.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Sonntag, 16. August 2009

Potatiskungen Jonas Alströmer von John Börjeson am Lilla torget in Göteborg


Jonas Alströmer, geboren 1685 in Alingsås bei Göteborg, ist wohl mehr bekannt als Potatiskungen, der König der Kartoffeln, als für seine wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Leistungen. Noch heute wird jährlich in Alingsås das Kartoffelfest gefeiert, auch wenn nicht mit absoluter Sicherheit bewiesen ist, dass Jonas Alströmer die Kartoffel auch wirklich nach Schweden gebracht hat. Geschichtlich bewiesen ist nur, dass Alströmer der erste in Schweden war, der Kartoffeln in größerem Ausmaß anbaute.

Die Statue von Jonas Alströmer am Lilla torget, die John Börjeson im Jahre 1905 realisiert hat soll jedoch weniger an den Kartoffelkönig erinnern, als vielmehr an die Leistungen Jonas Alströmers in Göteborg.

Jonas Alströmer gründete in Göteborg eine Zuckerraffinerie und war einer der ersten Direktoren des Schwedischen Ostindien-Kompanie, wobei er im Laufe seines Lebens auch zahlreiche Jungunternehmer mit Wissen und Kapital unterstützte. Allströmer war gleichzeitig ein Pinonier in Industrie und Landwirtschaft und war 1753 Mitbegründer der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften.

John Börjeson, der 1904 die Bronzestatue am Lilla torget schuf wurde erst relativ spät ein Künstler und arbeitete bis 1858 als Seemann, Schneider und begann eine Ausbildung als Goldschmied. Schließlich wurde er in der Kunstakademie angenommen, wo er nach Aufenthalten in Rom und Paris auch Lehrer wurde. Er schuf zahlreiche öffentliche Skulpturen und machte sich einen Ruf mit Skulpturen mit vor-nordischen Motiven.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Samstag, 15. August 2009

Klättraren, der Kletterer, von Björn Therkelson in der Trädgårdsföreningen Göteborg


Der Kletterer oder Klättraren gehört zu jenen Skulpturen, die nicht für einen bestimmten Platz und nicht ausdrücklich für Göteborg geschaffen wurden sondern bei einer Ausstellung erworben wurde. Der Charles Felix Lindbergs Donationsfond, der den Klättraren kaufte hatte ihn eigentlich für den Drottningstorget bestimmt und nicht für seinen tatsächlichen Platz in der Trädgårdsföreningen in Göteborg.

Die Skulptur "Der Kletterer" von Björn Therkelson kann jedoch an jedem Platz der Welt stehen, da sie eine allgemeine gültige Aussage birgt. Der Mann in Bronze verlässt mit seinem nächsten Schritt den sicheren Grund und wagt sich damit in einen Bereich ohne Umkehr in dem er sich auf das Ungewisse verlässt. Es kann der Aufbruch in ein neues Leben sein aber auch ein Bewegung zur inneren Person, die Angst und Zweifel zurück lässt.

Der Kletterer wurde im Jahre 1986 in der Trädgårdsföreningen Göteborg aufgestellt. Die Bronzeskulptur schuf der Malmöer Künstler Björn Therkelson, der in mehreren künstlerischen Bereichen aktiv ist und unter anderem von 1978 bis 1981 die Hovedskous Målarskola (heute Göteborgs Konstskola) in Göteborg besuchte. Er spielt seit 2007 eine maßgebliche Rolle als Projektleiter für Kunst im Västra Götaland.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Freitag, 14. August 2009

Precious Cargo von Bertil Vallien an der Oper in Göteborg


Das Kunstwerk Precious Cargo wurde der Stadt Göteborg von einem der ältesten Handelshäuser Göteborgs anlässlich dessen 200jährigen Jubiläums geschenkt. Der Donator, das Handelshaus Ekman geht bis zur Zeit der Ostindiefararen zurück, wobei das Haus eine eigene Handelsflotte für ihre Transporte aufbaute.

Precious Cargo vom Glaskünstler Bertil Vallien fand seinen Platz hinter der Oper, mit Blick auf den früheren Handelshafen und den Göta älv. Bereits der Ort des Werkes, ein Glasboot mit eingebetteten "Handelsgütern", weist sowohl auf die Geschichte des Handelshauses als auch auf die Geschichte Göteborgs hin.

Bertil Vallien hat seine Glasskulptur, die am 25. Mai 2002 enthüllt wurde, in durchscheinendem, ungefärbtem Glas realisiert, wobei jedoch das Werk als Ganzes betrachtet werden muss, da bereits die quadratischen Steine unter der Skulptur Hering enthalten: Darauf folgt ein weißer Granitblock, der Papier darstellen soll und unter dem beladenen Schiff befindet sich sehr langsam rostender Stahl mit großem Kupferanteil, der dem Stahl seine veränderliche rote Rostfarbe verleiht.

Bertil Vallien wurde am 17 Januar 1938 geboren und entwickelte sich zu einem der bedeutendsten Glaskünstler Schwedens, der nicht nur Glasskulpturen schuf, sondern auch Gebrauchsglas entwarf. Er schuf vor allem Glasboote und Glasbüsten mit mystischen Symbolen, die den Betrachter zum Nachdenken anregen sollen.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Donnerstag, 13. August 2009

Gemenskap oder Gemeinschaft von Ralph Lundquist im Schlosswald in Göteborg


Wer den Schlosswald vom Linnéplatz aus betritt findet fast am Eingang des Parkes eine etwas seltsam geformte Skulptur aus gefärbtem Beton. Sieben Pfeiler verwinden sich auf 11 Meter Höhe zu einer Schlinge und drücken damit die Verknüpfung verschiedener Kulturen aus.

Ralph Lundquist schuf hier im Jahre 1995 eine Skulptur, die er ursprünglich Drakslinga nannte, die nach der nordischen Mythologie eine Hütte ausdrückt, die für Heim und Gemeinsamkeit steht. Der endgültige Titel der Skulptur war dann jedoch "Gemeinschaft" oder "Gemenskap".

Göteborg und der Charles Felix Lindbergs Donationsfond suchten per Ausschreibung ein Kunstwerk, das die Bedeutung der Einwanderer in Göteburg ausdrücken sollte, die eine Bereicherung der Stadt und seiner Bevölkerung sind und andere kulturelle Einflüsse und Denkweisen in Göteborg einfließen lassen.

Die sieben Beine der Skulptur repräsentieren die sieben Kontinente, wobei jedes Bein eine andere Farbe und ein anderes Muster hat. Die sieben Betonbeine führen an der Spitze zusammen und verknüpfen sich zu einem gemeinsamen Dach, das alle Menschen dieser Erde vereinen soll.

Da eine Skulptur leider weder Vorurteile noch Rassismus ausrotten kann dient das Kunstwerk von Ralph Lundquist heute oft auch der Konfrontation der Kulturen und als Stelle der Anklage, sobald Gewalttaten gegen Einwanderer in Göteborg stattfinden.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Mittwoch, 12. August 2009

Minnesmärke Raoul Wallenberg von Charlotte Gyllenhammar in Göteborg


Raoul Wallenberg wurde am 4. August 1912 in Lidingö geboren und bereiste in seinen jungen Jahren große Teile der Welt. 1944 wurde er von der schwedischen Regierung, in Zusammenarbeit mit dem War Refugee Board, nach Budapest geschickt um dort der jüdischen Bevölkerung zu Hilfe zu kommen, indem er zahlreichen Juden behelfsmäßige schwedische Pässe ausstellte. Bei Kriegsende wurde Raoul Wallenberg von den Sowjets festgenommen. Die Umstände seiner Todes blieben bis heute unaufgeklärt.

Nachdem Göteborg im zweiten Weltkrieg das Hauptquartier der schwedischen Nazis war, wollte die Stadt im Jahre 2001 einen endgültigen Schlussstrich unter diese wenig schmeichelnde geschichtliche Erinnerung setzen und daran erinnern, dass die Mehrheit der Schweden, und auch der Göteborger, gegen das Naziregime waren, oder eben wie Raoul Wallenberg, dagegen arbeiteten. In diesem Rahmen finanzierte der Charles Felix Lindbergs Donationsfond ein Erinnerungsdenkmal für Raoul Wallenberg auf dem Kirchhof der Haga Kyrkan in graphischem Beton und Bronze, das Charlotte Gyllenhammar, nach einer Ausschreibung, realisieren durfte.

Am 25. Mai 2007 wurde das Denkmal mit Bronzeskulptur schließlich von Kofi Annan enthüllt. Das Werk von Charlotte Gyllenhammar besteht aus zwei Teilen. Schon von weitem sichtbar ist das Porträt von Raoul Wallenberg, das die Künstlerin in graphischem Beton realisiert hat. Als Modell diente ein Jugendfoto Wallenbergs, eines Mannes, der noch nichts von den Gräueltaten des Nazideutschlands weiß und daher die Welt noch mit positiven Augen betrachtet. Zu seinen Füßen liegen jedoch schon zwei ausgemergelte Jungenkörper in Bronze, die man in ganz Europa während des zweiten Weltkrieges finden konnte. Charlotte Gyllenhammar will mit diesen beiden Jungen nicht nur eine Erinnerung schaffen, sondern den Betrachter auch zum Nachdenken bringen und ihm ein Bild zeigen, das heute noch in vielen Ländern eine Realität ist und jeden von uns Morgen wieder persönlich treffen kann.

Charlotte Gyllenhammar wurde am 16. Dezember 1963 in Lerum bei Göteborg geboren ist heute eine weit über Schweden hinaus bekannte Künstlerin: Sie studierte Kunst in Göteborg und Stockholm, wobei sie ihre Fähigkeiten schließlich im Royal College of Art in London vervollständigte. Zahlreiche ihrer Werke findet man heute in verschiedenen Museen Europas.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Dienstag, 11. August 2009

Hugo Hammar von Erik Rafael-Rådberg im Varvsparken in Göteborg


Im Gamla Varvsparken vor dem Seefahrtmuseum in Göteborg befinden sich fünf Büsten von Persönlichkeiten, die einst einen bedeutenden Einfluss in der Werftgeschichte Göteborgs hatten und auch das heutige Seefahrtsmuseum (Sjöfartsmuseet) ermöglichten.

Eine dieser Persönlichkeiten war Hugo Hammar, der als Schiffsbaumeister und Direktor der Götaverken das moderne Schiff schaffte. Hugo Hammar war ab 1921 auch in der Leitung der heutigen Chalmers Universität, setzte sich für Demokratie und Freiheit ein, wobei er sich während des Zweiten Weltkrieges auch als Gegner des Nationalsozialismus auszeichnete.

Die Büste Hugo Hammars, die heute vor dem Seefahrtmuseum steht wurde von Erik Rafael-Rådberg geschaffen und im Jahre 1949 enthüllt. Rådberg arbeitete als Skulpteur und Innenausstatter, wobei er sich vor allem mit seinen Büsten einen Namen schaffte. Alle Büsten mit Blick auf die Karl Johansgatan wurden von Rådberg geschaffen.

Der gamla Varvsparken wurde an der Stelle einer früheren Werft angelegt. Im Park selbst wurde auch das Seefahrtmuseum errichtet, das im Jahre 1933 fertig gestellt war. Im Varvsparken kan man außer den Granitbüsten auch alte Kanonen und Anker besichtigen, die Teil des Sjöfartsmuseet sind.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Montag, 10. August 2009

Bohuslänsk historia von Ivana Machackovas in Lindholmen, Göteborg


Am Älvstranden von Eriksberg und Lindholmen kann man mehrere Skulpturen von Ivana Machackova entdecken, einer Künstlerin, die mit dem Göteborger Kulturpreis ausgezeichnet wurde. Auch ihre größte und aufwendigste Skulptur fand hier seinen Platz: Die bohuslänsk historia, die Geschichte des Bohuslän.

Vier Jahre lang arbeitete Ivana Machackova an der bohuslänsk historia, die sie in 30 Tonnen Granit meißelte. Sechs Granitblöcke schildern am Lindholmplatsen die Geschichte des Bohuslän so wie sie sie als Künstlerin sieht und erlebt.

Jedes Bild hat eine Größe von 2 x 2,50 Meter und beschreibt eine eigene Epoche. Machackova beginnt mit der Bronzezeit, kommt dann zu den Wikingern und dem Mittelalter um schließlich über die Zeit der Fischerei und des Steinbruchs zum heutigen Tourismus zu gelangen. Zahlreiche Details bringen dem Betrachter mehrere Jahrhunderte an Geschichte näher.

Die Geschichte des Bohuslän ist nicht jene von Göteborg, auch wenn die Landschaft des Bohuslän an die Stadt grenzt, denn der Norden Göteborgs ist eng mit der norwegischen Geschichte verknüpft und hatte auch nie den wirtschaftlichen Einfluss, den Göteborg ausübte.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

Sonntag, 9. August 2009

Linné von Walter Runeberg im Botanischen Garten in Göteborg


Carl von Linné, eigentlich Carl Nilsson Linnaeus, wurde 1707 geboren und wurde einer der bedeutendsten Botaniker seiner Zeit. Er bereiste ganz Schweden und beschrieb nahezu jede Pflanze, die zu jener Zeit in Schweden wuchs. Seine Systematik gilt bis heute und wird weltweit in allen Schule gelehrt.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass im Botanischen Gartens Göteborg eine Bronzebüste steht, die an den großen Gelehrten erinnert. Die Skulptur wurde von Walter Runeberg im Jahre 1907 geschaffen und im Jahre 1923 dem Botanischen Garten von der Smålands Gille, die auch eine Museumsstuga im Schlosswald besitzt, geschenkt.

Walter Runeberg, der diese Skulptur geschaffen hat stammte aus Finnland, lernte jedoch die klassische Skulptur vor allem in Rom und Paris. Er machte sich in Schweden vor allem einen Namen mit seinen Porträtbüsten, die sich auf dem Universitätsplatz von Lund befinden. In Göteborg wird Runeberg ausschließlich von seiner Büste von Linné repräsentiert.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Samstag, 8. August 2009

Vårens Huldra, der Waldgeist, von Gunnar Nilsson im Botanischen Garten Göteborgs


Die Huldra kommt ursprünglich aus Norwegen und hat in der schwedischen Mythologie zahlreiche Namen. Da sie eigentlich im Hochgebirge lebt und weiß wie Schnee ist wird sie erst im Frühling (vår) sichtbar. Man kann sie am ehesten mit einem weiblichen Troll vergleichen, die Männer verführt und sie oft ins Verderben führt.

Vårens Huldra, der Frühlingstroll, von Gunnar Nilsson im Botanischen Garten Göteborgs ist eines dieser mythologischen Wesen in Bronze und hat die Form eines jungen Mädchens angenommen, das nur darauf warten, dass sich ein Mann in sie verliebt. Vårens Huldra hat sich dafür in ihrem Lieblingsgebiet ihren Standort ausgesucht, unter einem dichten Baum.

Nachdem der schwedische Künstler Gunnar Nilsson viele Jahre in Frankreich verbracht hat und sich dort die klassische französische Skulptur lernte hat seine Vårens Huldra im Botanischen Garten wenige Züge eines Trolles und der junge nackte Frauenkörper entspricht mehr jener der französischen Vorstellungen einer klassischen Skulptur.

Vårens Huldra existiert in mehreren Exemplaren, wobei jene im Botanischen Garten Göteborgs das dritte Exemplar ist, das im Jahre 1954 von Torsten Odqvist, Direktor bei Elof Hansson, einem Wohltäter Göteborgs, dem Botaniska Trädgården geschenkt wurde.

Gunnar Nilsson lebte von 1928 bis zu seinem Tode in Paris und Versaille und wurde Mitglied der Ehrenlegion Frankreichs. Ausser der Waldtrollin Vårens Huldra findet man in Göteborg auch noch seine Frauenskulptur Våren in der Trädgårdsföreningen.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Freitag, 7. August 2009

Nalle oder der Teddy von Anders Jönsson an der Fjällgatan in Göteborg


Eine auf den ersten Blick etwas ungewöhnliche Skulptur befindet sich an der Fjällgatan in Göteborg. Auf einer kleinen Rasenfläche steht ein kleiner Granitbär, den der Künstler Anders Jönsson Nalle, Teddy, nannte. Die kleine 50 cm lange Figur sieht in ihrer Umgebung verloren aus und man fragt sich ob er gerade isst, spielt oder den Tränen nahe ist.

Nalle von Anders Jönssen war eigentlich nicht für diesen Platz gedacht und wurde ursprünglich, wie es sich für einen Teddy gehört, 1931 am Spielplatz neben der Oscar Fredriks kyrka aufgestellt. Das Original wurde dort so stark beschädigt, dass 1948 eine Replik erstellt werden musste, die dann am heutigen Platz an der Fjällgatan etwas nachlässig aufgestellt wurde.

Anders Jönsson, der Skulpteur von Nalle, wurde 1883 in Gärdslöv geboren und bildete sich vor allem in München und Paris aus. Sein vielleicht bekanntestes Werk, Elementens Kamp findet man ebenfalls in Göteborg. Jönnson schuf zahlreiche Porträts, Taufbecken, Brunnen und Gruppenskulpturen. Seine Kraft tritt jedoch bei seinen Tierskulpturen und dem Brunnen Lekande Barn (Spielende Kinder) in Malmö am meisten zu Tage.

Nalle an der Fjällgatan schuf Anders Jönsson, wie auch elementens kamp an der Sankt Pauli kyrka, in seiner wohl bedeutendsten Schaffensphase. Beide seiner Skulpturen wurden vom Charles Felix Lindebergs Donationsfond erworben.

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 6. August 2009

Vilande figur i två delar von Henry Moore im Schlosswald Göteborgs


Lange Zeit wurden Henry Moors Skulpturen als barbarisch und primitiv betrachtet, da seine Kritiker in der kubistischen Art des Künstlers lange Zeit nicht die Persönlichkeit und die Individualität Henry Moors entdeckten, sondern Züge der klassischen Skulpturlehre suchten. Moore schuf Zeit seines Lebens 919 Skulpturen, 5500 Zeichnungen und 717 graphische Drucke.

Henry Moores Skulpturen sind äußerst selten in Schweden, wobei jedoch zwei seiner Werke in Göteborg zu sehen sind. Im Kunstmuseum befindet sich seine 1947 geschaffene Familjegrupp und im Göteborger Schlosswald die Bronzeskulptur Vilande figur i två delar (Ruhende Figur in zwei Teilen).

Vilande figur i två delar wurde von Henry Moor 1961 geschaffen und am 18. Juni 1963 im Schlosswald enthüllt. Das kubistische Werk ist eine typische Skulptur Moors, die sich in die Reihe seiner Skulpturen in mehreren Teilen einreiht. Erstaunlicher Weise wurde die Skulptur nicht an der von Henry Moor gewünschten Stelle errichtet, denn er wünschte sich seine ruhende Figur auf einer bedeutenden Anhöhe des Delsjöns, um der Bergformation im Delsjönområda menschliche Züge zu verleihen. Leider hat der Charles Felix Lindbergs Donationsfond, der die Skulptur nicht in Auftrag gab, sondern bei einer Ausstellung einkaufte, den Wunsch des Künstlers nicht berücksichtigt.

Moor schuf seine Personen in zwei oder drei Teilen, weil er mit dieser Methode das Licht weicher reflektieren lassen konnte und das Hell-Dunkel eine Sensualität vermitteln lässt, die anderen Skulpturen oft fehlt. Moore sagte einst selbst: "In stone sculpture you have to alter the malleable softness of flesh and blood into something that is harder and less bendable."

Copyright: Herbert Kårlin

Mittwoch, 5. August 2009

Gedenkmedaille von Charles Felix Lindberg im Botanischen Garten Göteborg


Charles Felix Lindberg, geboren am 18. April 1840 in der Första Langgåtan in Göteborg, war einer der bedeutendsten Kaufleute der Stadt. Bereits 1901, mit 61 Jahren, zog er sich jedoch aus dem Geschäftsleben zurück und zog nach Billdal, am Rande Göteborgs.

Bei seinem Tode vermachte Charles Felix Lindberg sein gesamtes Vermögen - in Form einer Stiftung - der Stadt Göteborg, jedoch mit der Auflage, das Geld ausschließlich für die Schönheit und den Schmuck der Stadt zu verwenden. In diesem Rahmen konnte sich unter anderem der Göteborger Botanische Garten entwickeln, an dem 1991 die Lindberg Plakette angebracht wurde.

Im Jahre 1926 beauftragte die Stiftung den schwedischen Künstler Ivar Johnsson eine Gedenkmedaille von Charles Felix Lindberg zu erstellen. Ivar Johnsson konnte diese Medaille erst 1931 feststellen, wobei er sich dabei ganz auf eine Amateurfotografie und Karikaturen verlassen musste.

Die Originalmedaille trägt auf der einen Seite ein typisches Bild Lindbergs mit seiner Melone und dem Text "1840 - CHARLES FELIX LINDBERG - 1909" und zeigt auf der anderen Seite einige der bedeutendsten Bauwerke Göteborgs.

Die Plakette von Lindberg am Botanischen Garten wurde nach dem Original von 1931 in Bronze gegossen und 1991 in Erinnerung an den großen Wohltäter des Botanischen Gartens am Haupteingang angebracht. Die Rückseite der Medaille ist nicht auf der Plakette enthalten. Ivar Johnsson, der in Göteborg auch die Kvinna vid havet und das Flickan och sjötrollen hinterließ, starb bereits 1970 und erlebte den Guss der Plakette nicht mehr.

Copyright: Herbert Kårlin

Dienstag, 4. August 2009

Dan Andersson von Britt-Marie Jern am Järntorget in Göteborg


Dan Andersson wurde am 6. April 1888 in Skattlösberg geboren und starb ab 16. September 1920 in Stockholm. Daniel Andersson, wie er mit vollem Namen hiess, gilt als der bedeutendste Arbeiterdichter Schwedens, der auch zahlreiche seiner Gedichte vertonte, die heute noch von zahlreichen Künstlern interpretiert werden.

Dass die Büste von Dan Andersson, die von der Göteborger Künstlerin Britt-Marie Jern realisiert wurde, auf dem Järntorget zu finden ist, ist kein Zufall, denn der Järntorget ist zum einen das Symbol der Arbeiterbewegung in Göteborg und, zum anderen, arbeitete Dan Andersson hier von 1917 bis 1918 bei der Zeitung "Ny Tid", die ihre Redaktion am Järntorget hatte.

Auf dem Sockel der Büste kann man lesen "Bed för dem som staden kväver att de länge må bli unga och om troll och högland drömma uppå Tullens svarta krog", wobei Tullens svarta Krug die Kneipe war (heute Gillestugan), wo Dan Andersson häufig mit seinen Freunden anzutreffen war.

Die von Britt-Marie Jern geschaffene Bronzebüste wurde am 18. November 1990 enthüllt. Britt-Marie Jern besuchte die Hovedskous Målarskola in Göteborg und ist vor allem für ihre realistischen Büsten bekannt, die in vielen Teilen Schwedens zu sehen sind, auch wenn sie in zahlreichen künstlerischen Bereichen aktiv ist.

Copyright: Herbert Kårlin

Montag, 3. August 2009

Våren, der Frühling, von Gunvor Svensson Lundkvist im Kungsparken von Göteborg


Die Skulptur Våren, der Frühling, ist keine typische Arbeit der Künstlerin Gunvor Svensson Lundkvist wie ihr "Johan Fredrik Carpelan", die sich beide im Kungsparken hinter dem Stora Teatern in Göteborg befinden, sondern gehört zu ihren wenigen Skulpturen, die sie im Laufe ihres Lebens geschaffen hat und die zu einer stilisierten Einfachheit neigen und damit erheblich von der französischen klassischen Schule abweichen.

Våren ist eine Bronzefrau, die in all ihrer Natürlichkeit aus einem Eisblock steigt und damit den Frühling einleitet. Als Eisblock dient schwarzer Granit, der gleichzeitig ein Symbol für den dunklen Winter ist. Die Bronzeskulptur Våren wurde 1996 im Kungsparken enthüllt, da auch der Park mit seinen unzähligen Frühlingsblumen den Frühling in Göteborg ausdrückt.

Gunvor Svensson Lundkvist wurde am 10. Juli 1916 in Göteborg geboren, hat jedoch die längste Zeit ihres Lebens in Stockholm verbracht, wo sie am 6. Mai 2009 mit fast 93 starb. Sie ist mehr bekannt für ihre zahlreichen Medaillen und Reliefe als ihre wenigen Skulpturen. Ihre vermutlich bekannteste Arbeit ist die 1968 geschaffene Medaille für die Nobelpreisträger in Wirtschaft, die sie in nur wenigen Tagen realisieren musste, da die schwedische Akademie für Wissenschaft vergessen hatte, dass zur Preisverleihung auch eine Medaille nötig war.

Copyright: Herbert Kårlin

Sonntag, 2. August 2009

Die Börse am Gustaf Adolfs Torg in Göteborg


Die alte Börse am Gustaf Adolfs Torg in Göteborg wurde vom Stockholmer Architekten Pehr Johan Ekman erbaut, die am 1. Dezember 1849 eingeweiht wurde. Schon lange wird das Gebäude jedoch nicht mehr als Börse benutzt sondern nur noch für besondere Ereignisse und Empfänge der städtischen Regierung benutzt.

Von besonderem künstlerischem Interesse sind die sechs Skulpturen, die die Fassade dominieren und über den Gustaf Adolfs Torg blicken. Jede der in Zink gegossenen Figuren erklärt und symbolisiert den Aufstieg Göteborgs.

Der schwedische Skulpteur Carl Gustaf Qvarnström schuf 1847 (von links nach rechts) die Figuren Idogheten, Lyckan, Handel, Sjöfarten, Rikedomen und Industrien, oder mit anderen Worten Fleiß, Glück, Handel, Seefahrt, Reichtum und Industrie. Einige Skizzen und Gipsmodelle Qvarnströms befinden sich auch im Göteborger Museum.

Copyright: Herbert Kårlin

Samstag, 1. August 2009

Peter Wieselgren von Bror Chronander an der Kathedrale in Göteborg


Peter Wieselgren, der 1877 in Göteborg starb, war Priester sowie Literatur- und Kulturhistoriker. Er beschrieb auch die Geschichte zahlreicher historischer Personen. Seine Bekanntheit verdankt er jedoch einem Missverständnis, das ihn zu einem Bekämpfer jedes Alkoholkonsums machte.

Tatsache ist jedoch, dass Peter Wieselgren, oft auch Per Wieselgren genannt, gegen hohen Alkoholgenuss war und sich dafür einsetzte den Alkoholkonsum zu reduzieren. In einer Einleitung zu einem seiner sozialen Schriften kann man lesen dass die Anwesenden "måttligt bruka jästa drycker" und man weiß, dass er selbst kaum zu Alkohol griff.

Die Büste von Peter Wieselgren an der Domkyrkan, der Kathedrale, in Göteborg, wurde von Bror Chronander im Jahre 1903 in Granit ausgeführt. Chronander ist 1880 in Ystad geboren und arbeitete als Skulpteur, Maler und Porträtzeichner. Bror Chronander schuf in Göteborg auch die Reliefe an den Flaggenmasten am Gustav Adolf Torg.

Copyright: Herbert Kårlin