Montag, 4. Januar 2010

Fjärran Länder von Fritz Bange am Packhusplatsen in Göteborg


Über dem Eingang zur früheren Transatlantics AB am Packhusplatsen in Göteborg hat der Künstler Fritz Bange im Jahre 1943 vier moderne Reliefe hinterlassen, die die Aktivitäten der Reederein indirekt bebildern sollten. Die Abbildungen der drei Frauen und des Seemanns sind jedoch ziemlich zweideutig, denn links blickt eine Frau mit Kleinkind in die Ferne um die Rückkehr ihres Mannes zu erwarten und lässt an die Frau des Seemanns erinnern. Rechts blickt der Seemann jedoch in die entgegengesetzte Richtung und scheint das Abenteuer zu suchen und auf dem Weg in fremde Länder zu sein. Zwischen den beiden kann man zwei Frauen aus fernen Ländern sehen, die offensichtlich das Ehepaar trennen. Leider kann man heute nicht mehr sagen, ob dies der Auftrag des Architekten war, des Reeders oder die Freiheit des Künstlers, der diesen Eindruck vermitteln wollte.

Fritz Bange (1885 - 1959) ging, wie schon Gerhard Henning (Blomsterflickan und Sittande Flicka) in den Künstlerkreis um Ivar Arosenius ein und war Schüler der Kunsthochschule Valand in Göteborg bevor seine Ausbildung in Paris fortsetzte. Auch wenn Fritz Lange zahlreiche Gebäudeausschmückungen in Göteborg hinterlassen hat, so sah er seine Zukunft doch mehr in der Malerei. Er zeichnete jedoch keines seiner Gemälde und stellte sie Zeit seines Lebens nicht aus. Die eine Seite behauptet, er sei zu selbstkritisch gewesen und die die andere Gruppe meint, dass keines seiner Gemälde als wahre Kunst bezeichnet werden kann. Aber egal was man von seinen Gemälden hält, so sind seine Skulpturen und Reliefe sehr persönliche Arbeiten, die von künstlerischem Können und Ideenreichtum sprechen. Auch nach seinem Tode wurden seine Gemälde nur sehr selten der Öffentlichkeit präsentiert.

Copyright Text und Fotos: Herbert Kårlin

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