Freitag, 11. Juni 2010

Solvandring von Åke Thornblad an der Beryllgatan in Göteborg


Zum Gesamtwerk Månfärd, havet und solvandring (Mondreise, Meer und Sonnenwanderung) an der Beryllgatan im Göteborger Stadtteil Tynnerd gehören auch zwei Wände mit Bildern, die die Solvandring, den Lauf der Sonne, darstellen. Auch hier greift der Künstler zum Surrealismus, dieses Mal in Form einer Keramikarbeit.

Um den Kreislauf der Sonne, also die Solvandring, darzustellen, greift der Künstler zum einen zum „weichen Material“ Keramik, das nicht nur einen Eigenglanz vermittelt, sondern auch das Benutzen von weichen Farben ermöglicht und im Laufe des Tages durch die veränderte Sonneneinstrahlung ständig einen anderen Ausdruck annimmt.

Der im Jahre 1929 geborene schwedische Künstler Åke Thornblad arbeitet mit fast jedem Material und überrasche daher mit jedem seiner Werke erneut. Der in der Kunsthochschule Valand ausgebildete Künstler, der zu Studienzwecken auch mehrere Jahre im Ausland verbracht hat, kommt jedoch immer wieder zur Keramik zurück und zu Kenntnissen, die er in den 40er und 50er Jahren im Studio Keramik in Göteborg erworben hat. Werke von Åke Thornblad findet man heute nicht nur als öffentliche Kunst, sondern auch in den bedeutendsten Museen Schwedens.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Donnerstag, 10. Juni 2010

Flätad Mur, geflochtene Mauer, von Berit Lindfeldt an der Smyckegatan in Göteborg


Im Wohngebiet Smyckeparken im Göteborger Stadtteil Tynnered darf natürlich auch architektonische Kunst nicht fehlen. Daher bekam das Ziegelhaus an der Smyckegatan 92 im Jahre 1992 auch an einer Ecke eine Ziegelskulptur, die die Künstlerin Flätad Mus, geflochtene Mauer, nannte und die sich auf zwei Seiten der südlichen Ecke bis zum Dach erstreckt.

Die Künstlerin ging hier von der alten traditionellen Herstellung von Ziegeln aus, die noch nass handgeformt wurden, um dann, in gebrannter Form eine gewisse Struktur, einen besonderen Charakter an das Bauwerk zu vermitteln. Im Fall des Wohngebietes Smyckeparken sollte das Werk Wachstum und Veränderlichkeit ausdrücken, was mit der Flätad Mur auch hervorragend gelang, da Berit Lindfeldt bei ihrer Arbeit die geflochtene Mauer dem Sonnenlicht, also dem Licht- und Schattenspiel anpasste.

Die 1947 in Stockholm geborene Künstlerin Berit Lindfeldt erstellt in ihrer Wahlheimat Göteborg eine sehr abwechslungsreiche Kunst bei der öffentliche Arbeiten wie Boll oder Hising Island mehr die Ausnahmen sind. Berit Lindfeldt studierte sowohl an der Hochschule für Design und Kunsthandwerk als auch der Kunsthochschule Valand in Göteborg und unterrichtete Kunst in fast allJustifieren Teilen Schwedens. Die Künstlerin wird vor allem für ihr Vermögen Relationen in der Kunst unterzubringen und Proportionen zu meistern gerühmt.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Mittwoch, 9. Juni 2010

Månfärd von Åke Thornblad an der Beryllgatan im Göteborger Stadtteil Tynnered


Sieben Jahre bevor der erste Mensch seinen Fuß auf den Mond setzte, schuf Åke Thornblad an der Beryllgatan im Göteborger Stadtteil Tynnered zwei Werke, die er Månfärd, also Mondreise, nannte und die mehr den Visionen Jules Vernes Nahe kommen als der tatsächlichen Geschichte der Mondfahrt und der Raketentechnik. In seinem Werk befindet man sich bereits auf dem Mond.

Der Künstler, der sein sechsteiliges Gesamtwerk Månfärd, havet och solvandring (Mondreise, Meer und Sonnenwanderung) nannte, hat drei Elemente zusammengefasst, die eng miteinander verknüpft sind und daher weniger die Reise zum Mond als vielmehr den Zusammenhang zwischen Mond, Wasser (Ebbe und Flut) und der Rolle des Sonnenstandes ausdrücken sollen. Das surrealistische Werk an einer der Hausfronten soll daher mehr ein Symbol für den Mond sein.

Åke Thornblad, der 1929 in Höganäs geboren wurde, entwickelte sich nach seiner Ausbildung an der Kunsthochschule Valand in Göteborg zu einem der bedeutendsten Keramikkünstler der Stadt. Åke Thornblad hat in Göteborg mehrere öffentliche Werke realisiert, die in ihrer abstrakten Form eine Art kubistische Formensprache sind.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Dienstag, 8. Juni 2010

Akrobaterna, die Akrobaten, von Ronald Reyman an der Smyckegatan in Göteborg


Nur wenige Meter neben den Gårdsmusikanter (Hinterhof-Musikanten) findet man eine weitere Skulptur aus Aluminiumblech des gleichen Künstlers. Die Musikanten wurden hier jedoch gegen Akrobaten eingetauscht. Auch die Akrobaten an der Smyckegatan in Göteborg gehörten zu den Kindheitserinnerungen von Ronald Reyman, denn als er sich zum Göteborger entwickelte kamen oft fahrende Künstler in die Stadt, die dann an den verschiedensten Plätzen ihre Künste vorführten.

Wie bei all seinen Werken hat der Künstler auch in Tynnered zu einer surrealistischen Ausdrucksweise gegriffen, wobei er bei den Akrobaten auch zu seinen typischen Kontrasten bei der Farbwahl greift. Wer seine Werke kennt, erkennt sofort seinen Stil im Umgang mit Schwarz und Weiß. Das Werk an der Smyckegatan gehört zu einer Serie von drei Werken, die alle das Leben Majornas aus den 50er-Jahren beschreiben.

Ronald Reyman (1928 - 1998), der vor allem unter Endre Nemes an der Slöjdföreningen (heute HDK) und der Kunsthochschule Valand in Göteborg Kunst studierte, arbeitete vor allem als Maler. Aber auch bei seinen Skulpturen griff der Wahl-Göteborger Ronald Reyman zu einem poetischen Surrealismus, dessen Ausdruck er aus allem holte was ihn umgab. Ronald Reymans Werke findet man mittlerweile in den bedeutendsten Museen Schwedens.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Montag, 7. Juni 2010

Månfärd, havet, solvandring von Åke Thornblad an der Beryllgatan in Göteborg


Jede der sechs Wohneinheiten an der Beryllgatan im Göteborger Stadtteil Tynnered erhielt bei seinem Bau ein Kunstwerk das in seiner Gesamtheit, also sechs großen Bildern, die Månfärd, havet och solvandring (Mondreise, Meer und Sonnenwanderung) ausdrücken. Da die sechs Werke des Künstler zu seiner abstrakten Epoche gehören sind die Symbole teilweise sehr schwer zu deuten, auch wenn beim Betrachten sehr schnell klar wird, dass jeweils zwei Werke zusammengehören.

Der Künstler, der vor allem durch seine Keramikarbeiten bekannt wurde, hat in der Beryllgatan mehrere Techniken angewandt, wobei auch hier jeweils zwei in der gleichen Technik und dem gleichen Stil dargestellt wurden. Das abgebildete Kunstwerk aus dem Jahre 1962 stellt Havet, das Meer dar, und beinhaltet die Wogen des Meeres, Seezeichen und symbolisierte Fische.

Åke Thornblad wurde 1929 in Höganäs geboren und bildete sich an der Kunsthochschule Valand in Göteborg zum Skulpteur, Zeichner, Keramiker und Graphiker aus, wo er auch zwischen 1963 und 1971 als Kunstlehrer arbeitete. Åke Thornblad arbeitet bei der Formgebung seiner Skulpturen sehr häufig mit Keramik, wobei seine öffentlichen Werke jedoch auch aus geschweißten Skulpturen aus Kupfer und Eisen bestehen, wovon man mehrere in Göteborg findet.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Sonntag, 6. Juni 2010

Inbjudande att komma hem von Denice Zetterquist in Göteborg


An zwei Häusern an der Smyckegatan im Göteborger Stadtteil Tynnered findet man je ein dreiteiliges Kunstwerk, das mit seiner surrealistischen Farbenfreude die Blicke der Bewohner und Besucher anzieht. Das dreiteilige, teilweise abgebildete Werk besteht aus einer Fliesenmalerei an den beiden Türen zum Gebäude mit der Hausnummer 20.

Die Künstlerin suchte bei diesem Werk im Jahre 1992 keine bildliche Darstellung, sondern wollte, nach eigenen Aussagen, eine Art Einladungskarte anbringen, ein Inbjudande att komma hem, die Einladung in die eigene Wohnung. Denice Zetterquist benutzte hierfür leuchtende Farben und einen weichen Ausdruck in der Pinselführung. Jeder Bewohner des Gebäudes sollte sich hier bereits vor der Eingangstür willkommen fühlen.

Denice Zetterquist arbeitet als Malerin, Zeichnerin und Graphikerin. Sie wurde 1929 in Väröbacka in Halland geboren und studierte unter Endre Nemes an der heutigen Hochschule für Design und Kunsthandwerk und anschließend an der Kunsthochschule Valand in Göteborg. Denice Zetterquist malte zu Beginn ihrer Laufbahn vor allem Stillleben, wandte sich jedoch später mehr und mehr der abstrakten Kunst zu, wobei sie jedoch den weichen Farben in ihren Werken treu blieb.

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Samstag, 5. Juni 2010

Tre Gracer, drei Grazien, von Per Agelii im Keillers Park in Göteborg


Am höchsten Punkt des Rambergsvägen im Keillers Park in Göteborg steht auf einer Straßenseite die dreiteilige Skulptur Tre Gracer, Drei Grazien. Auch wenn man bei den Tre Gracer an die drei griechischen Grazien aus der Mythologie denkt, die die Anmut ausdrücken und meist als nackte Frauen dargestellt werden, so weichen die Tre Gracer im Keillers Park jedoch von dieser Vorstellung etwas ab.

Selbst wenn der Betrachter bei den drei Figuren an der Straße an surrealistische Frauenabbildungen denken kann, so hat der Künstler eine andere Erklärung, denn nach seinen Aussagen stellt der Rambergsvägen den Göta Älv dar und die drei Skulpturen repräsentieren die hohen Lastkräne des Göteborger Frachthafens, denn man von den beiden Aussichtspunkten aus, die sich auf auf dem Ramberget befinden, sehen kann. Der Künstler wollte daher die ökonomischen, industriellen Grazien Göteborgs ausdrücken.

Der Göteborger Künstler Per Agelii arbeitet als Szenograph und Skulpteur, wobei er für zahlreiche Skulpturen in Göteborg zeichnet. Per Agelii, der die Tre Gracer im Jahre 2008 zum hundertjährigen Geburtstag des Keillers Parks schuf, studierte an den Kunsthochschule Valand in Göteborg und setzte seine Studien dann in Bildhauerkursen der KKV (Konstnärernas Kollektiv Verkstad) fort. Der Künstler lebt und arbeitet in Göteborg.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Freitag, 4. Juni 2010

Susanna von Carl Milles am Kvilletorget in Göteborg


Die Skulptur Susanna oder Flicka med snäcka (Mädchen mit Muschel) wurde vom Künstler nach Susanna i badet geschaffen und stand ursprünglich in einem privaten Garten. 1945 wurde sie dann vom Charles Felix Lindbergs Donationsfond erworben und am Guldhedstorget aufgestellt, bevor Susanna dann 1948 in den Kvilletorget im Göteborger Stadtteil Lundby kam.

Die Skulptur Susanne stellt die bedeutendste Szene des Werkes „Joakim uti Babylon“ von C. M. Bellman dar: Die schöne Ehefrau Joakims wird von zwei älteren Männern im Bad überrascht. Da sie die beiden jedoch abweist, behaupten diese, sie hätten Susanne mit einem Liebhaber überrascht. Susanne wird daher wegen Ehebruchs zum Tode verurteilt, aber im letzten Moment noch gerettet.

Man weiß nicht wann Carl Milles (1875 - 1955) das Mädchen mit der Muschel geschaffen hat, aber das Werk in Bronze, Marmor und Beton gehört zu der Reihe seiner Brunnenschöpfungen, die den Künstler weltberühmt machten. Carl Milles begann seine künstlerische Laufbahn im Jahre 1897, als er ein Stipendium über 200 Kronen von der Svenska Slöjdföreningen bekam, die es ihm erlaubten in Paris Holzschnitzerei zur erlernen. Schon bald wechselte Milles jedoch, unter dem Einfluss der Skulpturen von Auguste Rodin, zur Skulptur in Bronze.

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Donnerstag, 3. Juni 2010

Hände und Füße an der Smyckegatan in Göteborg


Wenn man durch das Wohngebiet an der Smyckegatan des Göteborger Stadtteils Tynnered bummelt, so entdeckt man überall Kunstwerke. Einige davon sind weder vom Künstler signiert noch in der Liste der Kunstwerke der Baugesellschaft zu finden. Bei einem dieser ungenannten Werke handelt es sich um ein mehrere Meter langes und etwa ein Meter hohes Mosaik.

Das Mosaik Hände und Füße besteht aus mehreren Bildern, die nur Hände oder Füße in verschiedenen Positionen und Situation darstellt. Da es sich bei diesem Werk um eine surrealistische Darstellung handelt, kann man die Bedeutung dieser Hände und Füße nur interpretieren, denn einige drücken Spiel aus, andere Hilfe oder Angst. Manche Füße gehören Kindern, andere Erwachsenen.

Das Werk Hände und Füße ist vollkommen in die architektonische Umgebung eingebettet und scheint das Leben in diesem Wohngebiet ausdrücken zu wollen, wobei die Begrenzungsmauer, an der das Mosaik angebracht ist, auch eine eine Grenze zwischen Beton und Grünfläche ist. Vor der Mauer kann man sich nur auf eine Bank setzen, hinter der Mauer auf Gras.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Mittwoch, 2. Juni 2010

Lövet, das Laub, von Leo Pettersson an der Smyckegatan in Göteborg


Am Rande des Wohngebiets an der Göteborger Smyckegatan, über einem der kleinen Gebäude, in denen der Abfall sortiert und untergebracht wird, entdeckt man eine Granitskulptur, die der Künstler Lövet, das Laub, genannt hat und ein fiktives Blatt darstellt. Heute mag diese Skulptur vielleicht etwas schlecht platziert scheinen, da das Wohngebiet mittlerweile von Bäumen umgeben ist.

Als der Künstler im Jahre 1992 im Stadtteil Tynnered dieses Werk schuf, gab es kaum Bäume und die Neupflanzungen wirkten eher trist. Leo Pettersson wollte daher den Blick von den kubischen architektonischen Werken ablenken und eine Art Bewegung in der Ziegelwelt schaffen, was ihm mit Lövet, dem Blatt, sehr gut gelungen ist, auch wenn man heute in der Smyckegatan fast das Gefühl bekommt in einem Wald zu wohnen, in dem eben einige Wohnblocks aufgestellt wurden.

Leo Pettersson, der 1952 in Partille bei Göteborg geboren wurde besuchte die Kunsthochschule Valand. Während er zu Beginn seiner Schaffenszeit vor allem großflächige Steinskulpturen schuf, wurden seine Werke in den letzten Jahren immer intimer. Leo Pettersson, der in Schweden auch für seine Gemälde und Zeichnungen bekannt ist, schuf mehrere öffentliche Werke in Göteborg, unter anderem die Klippdockan am Redbergsplatz.

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Dienstag, 1. Juni 2010

Gårdsmusikanter, Hofmusikanten, von Ronald Reyman in der Smyckegatan in Göteborg


In der grünen Wohnanlage der Stenafastigheter in der Göteborger Smyckegatan im Stadtteill Tynnered findet man zahlreiche Skulpturen unterschiedlichsten Stils. Eines der Werke in Aluminiumblech heißt Gårdsmusikanter, Hofmusikanten, wobei der Hof hier nicht der Königshof ist, sonder die Innen- und Hintergärten bezeichnet.

Der Künstler dachte bei der Schaffung seiner Gårdsmusikanten an seine Zeit, die er im Stadtteil Majorna verbrachte, an eine Zeit, als man in den Hinterhöfen Göteborgs noch Musikanten spielen hörte, die von Hof zu Hof gingen und als Vorläufer der heutigen Straßenmusikanten bezeichnet werden können. Wie bei all seine Werken blieb der Künstler auch bei dieser Skulptur seinem Ruf als surrealistischer Künstler treu.

Ronald Reyman (1928 - 1998) wurde in Chicago geboren, studierte jedoch bereits ab 1948 an der heutigen Hochschule für Design und Kunsthandwerk und von 1951 bis 1955 an der Kunsthochschule Valand in Göteborg, wo er sich auch als Künstler nieder ließ. Auch wenn Ronald Reyman mehr als Maler und Grafiker bekannt wurde, so schuf er jedoch in Göteborg auch mehrere surrealistische Skulpturen.

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Montag, 31. Mai 2010

Bada i balja, Baden in der Schüssel, von Åke Jönsson an der Topasgatan in Göteborg


Am Spielplatz in der Topasgatan im Göteborger Stadtteil Tynnered findet man seit den 60er Jahren eine Skulptur, die noch eine alte Bademethode aufzeigt. Eine Mutter badet ihr Kind in einer der früheren Badeschüsseln, die natürlich, wie die ganze Skulptur, in Bronze gegossen ist.

Als die Wohnsiedlung an der Topasgatan Anfang der 60er Jahre auf einer waldigen Fläche erbaut wurde, hatten diese Bauten bereits ein modernes Bad, aber noch gab es in der näheren Umgebung traditionelle Holzhäuser, denen der Komfort abging und wo Kinder in Blechwannen und Blechschüsseln gebadet wurden. An diesen Umbruch dachte der Künstler auch als er zwischen 1960 und 1962 sein Werk schuf, das genau den Umbruch dieser Zeit ausdrücken sollte und symbolisch an einem Spielplatz aufgestellt wurde.

Åke Jönsson (1921 -1992) wurde in Osby geboren und war anfangs als Landarbeiter in Skåne tätig. Er bildete sich dann jedoch im Konstfack und der Kungliga Konsthögskolan in Stockholm zum Skulpteur und Grafiker aus. Åke Jönssen, der mehrere Skulpturen in Göteborg realisierte, unterrichtete von 1953 bis 1961 an der Kunsthochschule Valand in Göteborg. Einige seiner Werke findet man mittlerweile in mehreren bedeutenden Museen Schwedens.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Sonntag, 30. Mai 2010

Sjöjungfrun, die Seejungfrau, an der Fridhemsgatan in Göteborg


Nach der schwedischen Mythologie sind Seejungfrauen (sjöjungfruar) Abwandlungen der Sirenen und bringen daher Seeleuten in der Regel Unglück, wenn sie auf deren Rat hören oder ihrem Gesang lauschen. Ursprünglich hatten diese weiblichen Sagenwesen einen weiblichen Oberkörper und den Unterleib eines Vogels, was in der skandinavischen Mythologie zu einem weiblichen Oberkörper und einem Fischschwanz führte, zumal die Sjöjungfru ein sehr starkes Wesen war, das über die Meere herrschte und an das Wasser gebunden war.

Es ist daher kein Zufall, dass die Baufirma Poseidon am Rande ihrer Bauten an der Fridhemsgatan bei Kungsten einem Künstler erlaubten aus dem untersten Teil eines geschlagenen Baumes eine Seejungfrau zu schnitzen, die verführerisch auf die nahen Fußgänger blickt, aber für immer an ihre Stelle gebunden ist. Nicht weit von ihr entfernt findet man auch Poseidon in Holz, der den Seeleuten auch wohlwollender sein konnte als die Seejungrauen oder Meerjungfrauen des hohen Norden, die mit ihrer Zauberkraft nur Verderben anrichteten.

Der Künstler dieser Holzskulptur hinterließ leider, wie bei so vielen Holzskulpturen Göteborgs, nur seine Initialen D. A., die nur seinen Freunden und Bekannten etwas sagen. Nach der Art der Skulptur der Seejungfrau zu schließen wurde Poseidon wenige Jahre früher von einem anderen Künstler geschaffen.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Samstag, 29. Mai 2010

Betande får, grasende Schafe, von Lars Petersson in Göteborg


Die Skulptur Betande får oder rasende Schafe, die sich am Hammarkulletorget in Göteborg befindet, entdeckt man nur, wenn man seine Blicke zu den mehrstöckigen Häusern über dem Platz wirft, denn die mehrteilige Skulptur aus rostfreiem Stahl befindet sich an der Breitfront der Häuserzeile und damit etwas über dem Platz.

Betande får wurde hier 1981 mit dem Bau der Häuser geschaffen und stellt zwei Schafe dar, die unter mehreren stilisierten Bäumen grasen. Das Gras ist in Wellenform dargestellt was der Form der umgebenden Grünanlagen entspricht. Wer die grasenden Schafe an der Mauer betrachtet, stellt auf Anhieb fest, dass der Künstler das Werk an seine Umgebung angepasst hat, auch wenn man heute nirgends mehr die Schafe findet.

Lars Petersson (1929 - 1981) hat dieses Werk im Göteborger Stadtteil Hammarkullen kurz vor seinem Tod geschaffen und hinterlässt damit in gewisser Weise ein Vermächtnis. Der Künstler Lars Petersson wurde in Karlshamn geboren und studierten an der Slöjdföreningen, der heutigen Hochschule für Design und Kunsthandwerk in Göteborg. Zwischen 1969 und 1978 unterrichtete er Architektur an der Technischen Hochschule Chalmers in Göteborg.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Freitag, 28. Mai 2010

Svea an der Västra Hamngatan in Göteborg


Eine der imposantesten Skulpturen Göteborgs ist mit Sicherheit Svea, die mit ihrem Löwen auf einem Gebäude der Västra Hamngatan thront. Seit 1890 blick die mythische Gründerin Schwedens auf dem Dach des Hauses Nummer 3. Zu ihren Füßen liegt ihr Löwe, wobei der zweite Löwe, der sie oft begleitet, von einem Anker ersetzt wurde. In ihrer linken Hand trägt sie das schwedische Schild mit den drei Kronen.

Svea ist hier nicht nur das Symbol Schwedens, sondern repräsentiert auch die Versicherungsgesellschaft Svea, die hier bis 1974 ihren Sitz hatte und soll somit das ganze Unternehmen unter ihren Schutz nehmen und am Boden Schwedens verankern. Es wurde nicht überliefert welchen Künstler das Bauunternehmen F. O. Peterson & Söner damals beauftragte. Sicher ist jedoch, dass die Idee vom Architekten Adolf Emil Melander kommt.

Moder Svea (Mutter Svea), die einst auch schwedische Geldscheine zierte, ist heute eine sehr umstrittene Figur und wird vor allem von rechtsextremen Gruppen als Symbol verwendet, was ihre frühere rein mythologische Bedeutung überschattet. Die Figur Svea wurde im Jahre 1672 in einem Gedicht von Anders Leijonstedt das erste Mal erwähnt.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Donnerstag, 27. Mai 2010

Sjösäkerhet von Lillemor Petersson an der Skräddaregatan in Göteborg


Der schmiedeeiserne Zaun Sjösäkerhet (Sicherheit auf See) um das Gebäude der Seerettungsgesellschaft an der Skräddaregatan in Göteborg ist in seiner Gesamtheit ein einziges Kunstwerk, das ausschließlich Symbole in Zusammenhang mit dem Meer beinhaltet. Das Metall schafft Wogen, beinhaltet Schiffe und Seekennzeichen, aber verfügt auch über die bemalten Symbole der Seerettungsgesellschaft und ist vollständig in die architektonische Umgebung angepasst. Obwohl der fünf Meter lange Zaun erst im Jahre 1994 im Auftrag des Charles Felix Lindbergs Donationsfonds erstellt wurde, hat man das Gefühl er sei für das alte Gebäude, das sich dahinter befindet schon während der Bauzeit des Hauses geschaffen worden. Andererseits passt sich das Kunstwerk Sjösäkerhet auch an die umgebenden Neubauten an.

Der 90 cm hohe Zaun wurde von der Künstlerin Lillemor Petersson geschaffen, die im Grunde auf Keramik spezialisiert ist, jedoch auch Skulpturen in staatlichem Auftrag erstellt. Lillemor Petersson wurde in Göteborg geboren, wo sie auch aufwuchs und die Hochschule für Design und Kunsthandwerk sowie die Kunsthochschule Valand besuchte. DiSjösäkerhete Künstlerin, die heute im Bohuslän wohnt, wird in zahlreichen Museen Schwedens ausgestellt.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Mittwoch, 26. Mai 2010

Hausdekoration an der Marklandsgatan in Göteborg


Die schmale Hausfront an der Ecke Marklandsgatan/Tunnlandsgatan verfügt an der Seite zum Kreisverkehr über eine moderne, farbige Wanddekoration, wo man auf den ersten Blick nur mathematische Figuren erkennen kann. Sobald man näher kommt, entdeckt man, dass das zentrale Zementelement aus einer Komposition von zahlreichen Früchten besteht und damit an den Schrebergarten erinnert, der sich hier früher befand.

An diesen Schrebergarten sollen auch die beiden Skulpturen im Vorgarten erinnern, denn die Ziegelpforte symbolisiert den Eingang zu den früheren Gärten und die Skulptur daneben an die Verzierungen auf den einstigen Pfeilern, die die Schrebergärten begrenzten.

Das an die Architektur angepasste Werk wurde von Hasse Ekdahl und Mia Frankedal im Jahre 1999 geschaffen. Mia Frankedal wurde 1957 in Göteborg geboren und studierte an der Hochschule für Design und Kunsthandwerk. Sie arbeitet vor allem an Kunstwerken, die in eine architektonische Umgebung angepasst sind. Hasse Ekdahl ist mehr als Maler bekannt und studierte an der HDK und der Kunsthochschule Valand in Göteborg, sowie der Académie National des Beaux Arts in Paris. Seine Werke knüpfen in der Regel an Natur und Umwelt an.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Dienstag, 25. Mai 2010

Växande von Ida Isaksson Sillén an der Bankogatan in Göteborg


Im Park, der sich hinter den Häusern gegenüber der Högsbo kyrkan befindet, steht eine mehrteilige Skulptur in Beton und Bronze, die die Künstlerin Växande, also Wachsend, genannt hat und zwei Kinder mit einer Taube darstellt auf die man von den umliegenden Bänken aus blickt.

Während der Junge, mit einem Buch in der Hand, am Boden sitzt und sich an eine Art hohen Tisch lehnt und von einer Taube beobachtet wird, steht das Mädchen auf ihren Zehenspitzen und schreibt ihre Gedanken in ein Tagebuch. Noch ist sie etwas zu klein, um in dieser Lage bequem schreiben zu können, wodurch der Begriff Växande sehr deutlich ausgedrückt wird, denn sie muss noch 10 cm wachsen um diese Stellung als bequem zu empfinden. Da in den Häusern, die die Skulptur umgeben, vor allem ältere Leute wohnen, wirkt die Skulpturengruppe für die Bewohner fast wie eine Erfrischung, die Erinnerungen weckt.

Ida Isaksson Sillén studierte an der Hochschule für Design und Kunsthandwerk sowie an der Kunsthochschule Valand in Göteborg Skulptur, Malerei, Graphik und Fotografie. Die Alingsåser Künstlerin Ida Isaksson Sillén interessiert sich bei ihren Werken vor allem für Bewegung und Leben. In Göteborg findet man auch ihre Werke Accelleration im Vasaparken und ihren Hästhuvudet, den Pferdekopf.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Montag, 24. Mai 2010

Brädseglare von Bertil Lengstrand an der Högsbogatan in Göteborg


Direkt hinter der Högsbo Kyrka entdeckt man, etwas versteckt hinter Bäumen und Büschen ein Werk, das der Künstler Brädseglare, also Windsurfer, genannt hat. Es mag vielleicht erstaunlich sein an dieser Stelle einen Surfer zu finden, denn es ist kein Wasser in der Nähe, aber andererseits konnte der Künstler selbst auch nie windsurfen.

Der Surfer oder Brädseglare in Kupfer steht elegant auf seinem Brett, auch wenn so manch Kritiker bereits meinte, dass der Segler wegen seiner Haltung nie schnell segeln könne. Das erste Modell des Brädseglare war in Miniaturformat, das der Künstler für seinen Sohn herstellte. Im Jahre 1986 schuf er dann jedoch den Windsurfer in seiner heutigen Form, der dann anlässlich einer Ausstellung in der Trädgårdsföreningen aufgestellt wurde, bevor er anschließend seinen heutigen Platz bekam.

Bertil Lengstrand wurde 1928 geboren und besuchte die Hovedskous Målarskolan (heute Hochschule für Design und Kunsthandwerk) und die Kunsthochschule Valand in Göteborg. Bertil Lengstrand lebt auf der südlichen Schäreninsel Brännö und schafft weiterhin Kunstwerke. Den Brädseglare schuf er im Auftrag der Familjebostäder.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Sonntag, 23. Mai 2010

PicNic von Barbara Häggdahl an der Tunnlandsgatan in Göteborg


Unter den Bäumen an der Tunnlandsgatan in Göteborg findet man ein Werk aus Beton und Bronze, das die Künstlerin PicNic genannt hat. Die Stelle ist ideal für ein Picknick, da die hohen Bäume im Sommer die ganze Zeit über Schatten spenden, und doch bleibt dieses PicNic nur ein Kunstwerk neben dem nur selten einmal jemand sein Brot auspacken wird.

Im Jahre 2002 schuf hier Barbara Häggdahl einen hohen Tisch aus Zement, auf dem sie eine Karaffe, eine Tasse, einen Paradiesapfel und einen Secateur aus Bronze platzierte. Die Zusammenstellung wirkt mehr wie eine Pause während der Feldarbeit als ein Picknick in der Stadt, was auch seine Logik hat, da hier im vorigen Jahrhundert noch Wiesen und Felder zu finden waren.

Barbara Häggdahl wurde 1951 in Borås geboren und studierte an der Kunsthochschule Valand in Göteborg Skulptur. Für ihre Arbeiten erhielt sie mehrere Stipendien und Auszeichnungen. Barbara Häggdahl lebt und arbeitet heute in Göteborg, wobei sie sehr viel ihrer Zeit der Ausbildung anderer Künstler widmet.

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Samstag, 22. Mai 2010

Klippdockan von Leo Pettersson am Redbergsplats in Göteborg


Im Zentrum des Redbergsplatsen in Göteborg, direkt neben den Gleisen der Straßenbahn steht die sehr eindrucksvolle Granitskulptur Klippdocka, Klippenpuppe. Auch wenn der Künstler nichts über die tatsächliche Bedeutung des Werkes sagte, so kann man dennoch interpretieren, dass er die Granitfigur als eine Art Puppe sieht, wie sie Klippen aus Granit entstehen lassen würden.

Um den Namen jedoch zu verstehen, muss man wissen, dass die im Jahre 1995 geschaffene Klippdockan ursprünglich auf einer Klippe bei Röda Sten stand und nicht mitten unter Häusern wie heute. Mit der Verlagerung der Skulptur Klippdockan wurde ihr die Umgebung und die Aussage genommen. Das Werk wurde vom Charles Felix Lindbergs Donationsfond finanziert.

Leo Pettersson wurde 1953 in Partille bei Göteborg geboren und besuchte von 1973 bis 1978 die Kunsthochschule Valand. Auch wenn Leo Pettersson, der mehrere bedeutende Stipendien erhielt und Mitglied der Bolaget Vardagsbilder ist, vor allem durch seine überdimensionalen Skulpturen bekannt wurde, so zeichnet er sich auch als hervorragender Graphiker aus. Leo Pettersson lebt und arbeitet heute auf der Insel Henån in den nördlichen Schären.

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Montag, 10. Mai 2010

Mannen o Trädet von Britt-Marie Jern am Viloplatsen in Göteborg


Mitten in der Grünfläche Viloplatsen am Härlandavägen in Göteborg findet man eine zweiteilige Skulptur, die den Namen „Mannen o Trädet“ trägt. Man sieht einen nackten Mann aus Bronze, der auf das Bronzegeäst eines nahen Skulpturbaumes blickt, der einen Stamm aus Granit hat.

Auch wenn der Baum der Skulptur Mannen o Trädet, der Mann und der Baum, etwas abstrakt wirkt mit seinem eckigen Stamm und den kargen Bronzeästen, so ist die gesamt Skulptur wie geschaffen für einen Park, der übersetzt „Ruhepark“ heißt, denn der Mann liegt entspannt in der Sonne und genießt dabei die grüne Umgebung. Die Skulptur wurde im Jahre 1991 an der heutigen Stelle enthüllt und von der Baugesellschaft im Rahmen eines Kulturprogramms finanziert.

Britt-Marie Jern wurde 1950 in Åmål geboren und lebt und arbeitet heute in Göteborg. Die Künstlerin, die auch Dan Andersson am Järntorget schuf, besuchte die Hochschule für Design und Kunsthandwerk, sowie die Kunsthochschule Valand in Göteborg. Britt-Marie Jern ist vielschichtig tätig. Sie ist nicht nur für ihre Skulpturen bekannt, sondern auch für ihre Malerei, ihre Zeichnungen, ihre Grafiken und ihre Stoffbilder.

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Sonntag, 9. Mai 2010

Elementens Kamp von Anders Jönsson an der Sankt Pauli Kyrka in Göteborg


Zu Füßen der Sankt Pauli Kyrkan in Göteborg findet man zwei männliche Gestalten, die sich gegenseitig mit einem Stein bedrohen. Während die beiden Körper der Männer, die die Kraft der Elemente ausdrücken sollen, auf den ersten Blick menschlich aussehen, entdeckt man bei genauerer Betrachtung, dass sie statt Füßen Flossen haben.

Man nimmt allgemein an, dass der Elementens Kamp, der Kampf der Elemente, die Kraft und Stärke der Elemente ausdrücken soll, wobei jedoch der Künstler keinerlei Hinweise auf eine Deutung gab. Elementens Kamp wurde bereits 1930 vom Charles Felix Lindbergs Donationsfond in Göteborg erworben und ursprünglich am Olskrokstorget aufgestellt.

Anders Jönsson (1883 -1965), der in Göteborg auch die Skulptur Nalle, Teddy, schuf, wurde in Gärdslöv geboren und starb in Stockholm. Der Künstler studierte vor allem in München und Paris und gehörte den Künstlergruppen „De tolv“ und „Optimisterna“ an. Anders Jönsson wurde vor allem für seine Tierskulpturen, seine Büsten, Brunnen und Taufbecken bekannt.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Samstag, 8. Mai 2010

Hising Island von Berit Lindfeldt am Kvillebäcken in Göteborg


Am Kvillebäcken, Ecke Brämaregatan/Herkulesgata, in Göteborg steht heute die Bronzeskulptur Hising Island, ein Werk, das sich ursprünglich am Wieselgrensplatsen befand, wo heute noch der Sockel mit den ursprünglichen Verzierungen zu finden ist. Das Werk am Kvillebäcken auf Hisingen ist daher nicht vollständig.

Hising Island stellt die Insel Hisingen dar, wie sie einst aus dem Meer stieg, wo man im Osten und Westen die Klippen findet und in der Mitte das frühere Brachland mit einigen Fossilien. Das Kunstwerk wurde im Jahre 1985 vom Charles Felix Lindbergs Donationsfond erworben und ist das einzige Monument Göteborgs, das der Geschichte Hisingens gewidmet ist.

Berit Lindfeld, die auch den Boll in Majorna realisierte, wurde 1946 in Göteborg geboren und studierte an der Konstindustriskolan und der Kunsthochschule Valand in Göteborg. Die Künstlerin war später an mehreren Kunsthochschulen Schwedens Gastdozentin, unter anderem auch in der Hochschule für Design und Kunsthandwerk und Valand. Berit Lindfeld realisierte zahlreiche öffentliche Kunstwerke in Schweden.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Freitag, 7. Mai 2010

Vitsippa, Buschwindröschen, am Vitsippsdalen in Göteborg


Das Tor am Haupteingang zum Vitsippsdalen gehört mit zu den versteckten Kunstwerken Göteborgs, da sich kaum ein Tourist hierher verirrt und jene, die es schon „immer“ betrachten, machen sich keine Gedanken darüber, obwohl das schmiedeeiserne Tor die Arbeit eines Künstlers ist und nicht nur eine Abgrenzung.

Das Tor wurde so gearbeitet, dass es in stilisierter Form eine Vitsippa, ein Buschwundröschen, in seiner Blüte darstellt, das Symbol für den Botanischen Garten Göteborgs und der Hauptanziehungspunkt des Vitsippsdalen. Natürlich hätte der nicht genannte Künstler eine deutlich erkennbare Blume schweißen können, aber gerade die Abstraktion macht dieses Tor so einmalig, wo der Betrachter die Form und den Inhalt etwas suchen muss. Die Kunsthochschulen in Göteborg haben mehrere bedeutende Metallkünstler hervorgebracht, die heute vor allem bei architektonischen Projekten und der Gestaltung von Gartenanlagen eine Bedeutung haben, meist ohne ihre Signatur zu hinterlassen.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Donnerstag, 6. Mai 2010

Mosaik an der Hafeneinfahrt in Donsö, Göteborg


An der Hafeneinfahrt in Donsö, einer der Schäreninseln Göteborgs, findet man ein Mosaik, das zu jenen Kunstwerken gehört, die nie in einer Liste aufgenommen wurden, da das Werk von einem lokalen Künstler geschaffen wurde, der seine künstlerisches Gefühl und seine handwerklichen Fähigkeiten benutzte um Donsö in Form eines Mosaiks darzustellen, ohne dies jedoch selbst als große Kunst zu betrachten.

Der ungenannte Künstler versuchte bei seinem Mosaik alles auszudrücken, was die kleine Insel charakterisiert. Man findet den Ort, die Seebuden, einen Öltanker und erfährt, dass Fischfang einst die bedeutendste Aktivität der Bewohner war. Sie widmeten sich nicht nur dem Fischfang, sondern hatten Fischräucherein, wovon eine heute noch aktiv ist, und es gab mehrere Salzereien. Wer durch die Insel streift, findet alle Elemente des Mosaiks wieder und entdeckt selbst ein altes Bergwerk, das schon lange verlassen auf einer Anhöhe liegt.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Mittwoch, 5. Mai 2010

Sagofisk, der Sagenfisch in der Trädgårdsföreningen in Göteborg


Als in den 50er und 60er Jahren mehrere Kinderspielplätze von Künstlern geschaffen wurden, wurde auch in der Göteborger Trädgårdsföreningen ein Künstler mit der Schaffung eines Spielplatzes beauftragt. Das Ergebnis war nicht nur eine Rutschbahn in Form eines Sagofisk (Sagenfisches), sondern eine ganze Anlage, die von der Geschichte beeinflusst wurde.

So findet man am Spielplatz außer dem Sagofisk einen rekonstruierten verfallenen griechischen Tempel, wobei nicht nur die Säulen in die Luft ragen, sondern in der Umgebung auch Reste eines fiktiven einstigen Tempels liegen, wobei einige davon selbst Steingravuren aufweisen um den Eindruck realistischer zu gestalten. Für Kinder kann diese Spielskulptur einfach ein interessantes Entdeckungsfeld zum Spielen sein. Mit Hilfe von Kindergärtnern oder den Eltern kann die Spielskulptur dagegen auch der Erziehung dienen und die Phantasie der Kinder steigern.

Wie an so zahlreichen Skulpturen der Stadt hat der Künstler leider keinerlei Signatur hinterlassen, was darauf schließen lässt, dass es sich um einen lokalen Künstler handelt, der das Werk als Auftragsarbeit erledigte.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Dienstag, 4. Mai 2010

Smidda staket, schmiedeeiserner Zaun am Skansparken in Göteborg


An der Bergsgatan am Skansparken in Göteborg wird der Eingang zum Wohnkomplex von einem schmiedeeisernen Zaun (smidda staket) geschützt, das in künstlerischer Form mehrere Motive der Seefahrt, so einen Anker, einen Seemann und ein Boot, abbildet. Da im Stadtteil Haga ursprünglich Arbeiter und Seeleute lebten erinnert das Werk daher an die frühere Zeiten der Umgebung, selbst wenn die Bewohner der Häuser heute kaum mehr an die lange und bewegte Geschichte der Gegend denken.

Da die Häuser von der Göteborger Baugesellschaft Poseidon AB erbaut wurden, die sehr häufig Künstler mit der Ausschmückungen ihrer Gebäude beauftragt und sich auch im Innenhof des Komplexes eine Skulptur befindet, ist es ziemlich sicher, dass auch der Zaun von einem Kunstschmied erstellt wurde, der leider keinerlei Signatur hinterlassen hat und die Baugesellschaft sehr selten die Künstler ihrer Werke nennt.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Montag, 3. Mai 2010

Rörelse, Bewegung, von Poul Torjusen in Högsbo, Göteborg


Am Gebäude der Tunnlandsgatan 13 im Göteborger Stadtteil Högsbo findet man eine Mosaikarbeit, die Rörelse, also Bewegung ausdrückt. In sieben Bildern hat hier der Künstler jede Art von physikalischer Bewegung in surrealistischer Weise festgehalten. Der Künstler überlässt es jedoch jedem Betrachter selbst, die Geschichte, oder auch die einzelnen Bilder, zu interpretieren.

Poul Torjusen hat vor allem während der 60-er Jahre zahlreiche öffentliche Kunstwerke für einige Baugesellschaften in Göteborg realisiert, wobei alle diese Werke in die architektonische Umgebung eingepasst wurden, um den Bewohnern der Häuser Lebensfreud zu geben.

Ursprünglich war Poul Torjusen Maler und nahm an mehreren Sammelaustellungen teil, unter anderem auch in der Kunsthalle in Göteborg. De der Künstler selbst, der Mitglied im staatlichen Kunstrat war, sehr wenig Öffentlichkeitsarbeit betrieb, ist über ihn leider sehr wenig bekannt.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Sonntag, 2. Mai 2010

Snäckan, die Muschel, im Tunnel von Nordstan in Göteborg


Im Tunnel, der von Nordstan zum Hauptbahnhof in Göteborg führt, findet man auf einer Seite mehrere Kunstwerke, vor allem Mosaike, die dem Durchgang, zusammen mit der ausgeklügelten Beleuchtung, so etwas wie Gemütlichkeit verleihen, auch wenn die meisten, die den Tunnel benutzen in Eile sind und Straßenmusiker sich gerne vor die Kunstwerke stellen.

Die erste Skulptur, die man auf der Seite von Nordstan findet ist das Mosaik einer Snäckan, also einer Muschel, die in ihrem Erscheinungsbild an die Muschel entlang des Pilgerpfades nach Santiago de Campostela erinnert, wobei auch die Snäckan (Muschel) im Tunnel in gewisser Weise einen Pilgerpfad repräsentiert, da viele Reisende über diesen Weg nach Göteborg kommen oder aber auch Göteborg, zum Teil für immer, verlassen.

Wie auch die anderen Kunstwerke in diesem Tunnel, so trägt die Muschel keine Signatur des Künstlers und die öffentlichen Aufzeichnungen schweigen sich ebenfalls aus. Vermutlich handelt es sich jedoch um einen Absolventen der Kunsthochschule Valand.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Samstag, 1. Mai 2010

Genius von Carl Milles am Sankt Sigrid Plan in Göteborg


Etwas abseits vom Sankt Sigfrid Plan in Göteborg und versteckt hinter einer Imbissbude steht eine der typischen Skulpturen von Carl Milles, der in der Stadt zahlreiche Skulpturen hinterließ. Beim Werk am Sankt Sigfrid Plan handelt es sich um Genius, also den römischen, persönlichen Schutzgeist eines Mannes.

Der Künstler hat hier die verherrlichende Pose eines Genius ausgedrückt, die in jener Zeit auch von Hitler propagiert wurde. Milles wollte diese Art von Menschen und seine Eigenschaften in jenen Jahren auch nach Schweden bringen. Er hat bei der Skulptur die Kraft und die Virilität des Mannes ausgedrückt und aus der römischen Mythologie die Flügel und das Füllhorn übernommen.

Das Original von Genius wurde 1940 fertig gestellt und ist ein Grabmal in den USA, wobei die Kopie in Göteborg bereits um die gleiche Zeit gegossen wurde und sich zwei weitere Kopien des Genius in Schweden befinden. Als Carl Milles im Sommer 1932 mit seinem Genius begann, dachte er an einen strahlenden Engel, der eine Hommage an August Strindberg sein sollte. Das Werk bekam seine tatsächliche Form jedoch erst in den Jahren 1939/1940.

Genius war vermutlich das letzte Werk, das Carl Milles (1875 - 1955) in seinem Sommerwohnsitz in Schweden noch zum Großteil erstellte. Milles war bereits 1931 nach Amerika ausgewandert und hatte 1945 die dortige Staatsbürgerschaft angenommen. Seit 1931 verbrachte der Künstler nur einige Sommermonate in seiner Stiftung, dem Millesgarten, in Stockholm und als Carl Milles 1951 mit seiner Frau nach Europa zurückkehrte, siedelte er sich in Rom an.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Freitag, 30. April 2010

Röd granit, roter Granit, von Claes Hake an der Rundradiogatan in Göteborg


Zwischen den Häusern an der Rundradiogatan im Göteborger Stadtteil Högsbo und mit Blick auf Bäume und einen großzügig angelegten Spielplatz steht eine dreiteilige abstrakte Skulptur in rotem Granit, die vor allem bei Sonnenschein dem Betrachter ihre Farbe und ihren Glanz zeigt.

Das Werk erhielt vom Künstler keinen Namen und erinnert an einige andere seine Werke, die Türen und Wege ausdrücken. Der überdimensionale rote Granit kann auch hier eine Art Pforte sein, wobei der polierte Innenteil im Kontrast zu den beiden äußeren, kaum behandelten Außenteilen steht und angedeutete Öffnungen aufweist. Der Teil in der Mitte ist, im Gegensatz zu den äußeren Teilen auch weich und sieht fast geschmeidig aus und erinner dadurch mehr an Ton als an Granit.

Claes Hake, der eigentlich Claes Anders Ragnar Hake heißt, wurde 1945 in Mölndal bei Göteborg geboren und studierte Malerei an der Kunsthochschule Valand in Göteborg. Ende der 60er Jahre entdeckte er seine Liebe zur Skulptur und begann, mit großem Erfolg, Skulpturen in Plastik zu schaffen. Aus gesundheitlichen Problemen ging Claes Hake später dann auf Gips, Lehm und Bronze über, bis er schließlich bei Granit ankam.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Donnerstag, 29. April 2010

Kaktus von D. A. an der Bilradiogatan in Göteborg


An der Bilradiogatan im Göteborger Stadtteil Högsbo findet man eine Skulptur, die aus einem toten Baum geschnitzt wurde und zu einer ganzen Reihe von Holzskulpturen der Stadt gehören, die entweder gar nicht oder mit den Initialen D. A. signiert sind und auf eine künstlerische Ausbildung hinweisen.

Die Skulptur an der Bilradiogatan hat die Form eines Kaktus, was ideal für einen Baumstamm ist, aber im ersten Moment etwas erstaunte Blicke auf sich zieht, zumal der Kaktus von drei Tieren bewohnt wird, die sich üblicherweise nicht in der Nähe von einen Kaktus aufhalten.

Auf der Spitze des etwa sechs Meter hohen Kaktus sitzt ein Adler, der sich eben in die Lüfte schwingen will. Auf einem „Ast“ des stachligen Gewächses sitzt ein Waschbär, der sich vor einer Coyote in Sicherheit gebracht hat. Der einzige Hinweis auf den Künstler, der mehrere Werke in Holz in Göteborg realisierte ist die Signatur D. A.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Mittwoch, 28. April 2010

Fiskhuvudet, der Fischkopf am Kulturreservat Klippan in Göteborg


An einer Ecke des Hotels Novotel im Kulturreservat Klippan in Göteborg findet man einen steinernen Fischkopf, der zum Göta älv blickt und die Geschichte der Umgebung beschreibt, denn hier scheiden sich Meer und Fluss, hier war die frühere Grenze für jede Schifffahrt, hier legten einst die Fischkutter an und von hier führten die Fähren nach Hisingen.

Der Fischkopf in Klippan symbolisiert jedoch nicht nur den Fischfang, sondern erinnert auch an die frühere Hauptnahrung der Göteborger, an die Vorliebe von Sill (Hering) an allen wichtigen Tagen des Jahres und er erinnert daran, dass zu seinen Füßen ein altes Schiff begraben liegt, des selbst die Lage der Häuser beeinflusste.

In gewisser Weise symbolisiert dieser Fiskhuvud (Fischkopf), dessen Schöpfer an keiner Stelle genannt wird, auch Göteborg, das an Stelle eines Fisches, der gegessen wird, einen Löwen als Wappentier gewählt haben.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Dienstag, 27. April 2010

Helikopter von Olle Zetterqvist in Kaverös, Göteborg


Olle Zetterqvist schuf in den 60er Jahren zwei Ziegelreliefe an der Tunnlandsgatan in Kaverös, dem Göteborger Stadtteil Högsbo. Während das erste Gebilde an einen fliegenden Vogel, unter Umständen einer Wildgans ähnelt, zeigt das zweite Gebilde einen Hubschrauber, der von einem Lotsen an seinen endgültigen Platz geleitet wird.

Wie auch bei seiner ersten Ziegelskulptur, greift der Künstler bei seinem Hubschrauber zu einer etwas abstrakte Abbildung, was sicher auch mit der Wahl des Materials zusammenhängt. Der Helikopter wird vom Künstler weitaus kleiner abgebildet als der Fluglotse, was den Betrachter des Werkes zum Nachdenken anregt, da es sich, wenn man die Größenverhältnisse betrachtet, weder um ein Helikoptermodell handeln kann, noch um einen realistischen Hubschrauber.

Olle Zetterqvist (86) wurde im Värmland geboren, siedelte sich jedoch nach seinem Kunststudium an der Kunsthochschule Valand in Göteborg an, wo er heute noch wohnt. Da Olle Zetterqvist vor allem als Grafiker arbeitete, sind seine beiden Ziegelskulpturen an der Tunnlandsgatan von besonderer Bedeutung und zeigen die Vielfalt des Künstlers, der sehr wenig an die Öffentlichkeit tritt.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Montag, 26. April 2010

Lisebergsclownerna von Astri Bergman Taube in Liseberg, Göteborg


Die Lisebergsclownerna oder die Clowns von Liseberg haben auf dem Göteborger Vergnügungspark eine Ehrenstelle neben den Handabdrücken der zahlreichen Künstler, die Liseberg bereits besucht haben. Die transportierbare Skulptur der vier Clowns wurde im Jahre 1983 zum 60-jährigen Jubiläum der Anlage eingeweiht.

Wenn man die vier Clowns etwas genauer betrachtet, so findet man in allen vieren die Züge eines der größten Clowns des letzten Jahrhunderts, nämlich jene von Charlie Rivel, an den die Künstlerin auch dachte als sie das Werk schuf. Bei der Bronzeskulptur in Liseberg ließ sie sich auch von der bekanntesten Skulptur des katalanischen Clowns in Montjuïc in Barcelona beeinflussen, was dem Göteborger Werk eine gewisse Nähe zum Geburtsort des Künstlers verleiht.

Die Lisebergsclownerna wurden von keiner geringeren als Astri Linnéa Matilda Taube (1898 - 1980), der Ehefrau von Evert Taube, geschaffen. Da die Clowns von Liseberg erst drei Jahre nach dem Tod von Astri Bergman Taube, dem Namen, mit dem sie als Künstlerin bekannt ist, in Liseberg enthüllt wurde, kann man annehmen, dass es sich bei den Clowns um eines ihrer letzten Werke handelt. Die Skulpteurin Astri Bergman Taube studierte zwischen 1920 und 1927 Kunst in Paris, Florenz, Rom und Neapel. Sie heiratete Evert Taube im Jahre 1925.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Sonntag, 25. April 2010

I vattnet, im Wasser, am Gäta älv in Göteborg


An einem kleinen Sandstrand am Göta älv zwischen Röda Sten und Nya Varvet steht eine mit Zement ausgegossene Hose im Wasser, die permanent von den Wellen der vorbeifahrenden Schiffe in unterschiedlicher Höhe nass wird. Das Kunstwerk tauchte, wie schon andere Kunstwerke in der Nähe des Kulturzentrums Röda Sten, spontan im April 2010 auf.

Ein Fischer, ein Taucher oder einfach ein Seemann ohne Oberkörper scheint sich auf den Weg in das tiefere Wasser des Göteborger Flusses zu machen. Umgekehrt zur Logik verschwand bei diesem Werk jedoch der Oberkörper auf unerklärliche Weise zuerst und der Betrachter muss sich seine eigenen Gedanken zu diesem Vorgang machen.

Im Kulturzentrum Röda Sten verkehren sehr viele junge Künstler, die anonym ihre Werke schaffen und dann in nächster Nähe aufstellen. In der Regel weiß man weder den Namen des Künstlers noch den Namen des Werkes, wie auch im Fall der Hosen i vattnet, also im Wasser.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Samstag, 24. April 2010

Karl XIV Johan von Yngve Lundström im Porterfass in Göteborg


Das alte Porterfass, das man heute im Kulturreservat in Klippan sehen kann ist seit Anfang des letzten Jahrhunderts nicht mehr in Gebrauch, bildet aber ein einmaliges Erinnerungsstück, das an den Besuch des schwedisch-norwegischen Königs Karl XIV Johan in Göteborg erinnert. Diese Szene inspirierte den schwedischen Maler Yngve Lundström im Jahre 1949 diese Geschichte als Zeichnungen im Inneren des Fasses festzuhalten.

Die drei Malereien im Fass können leider nur während einer Bierprobe besichtigt werden und schildern erst die Ankunft des Königs, dann das Frühstück, das er in diesem Fass einnahm und schließlich seine Abreise, als er als Dank für die angenehme Bewirtung seinem Gastgeber einen Privilegienbrief überreicht. Im Jahre 1955 besuchte auch der damalige Kronprinz Bertil das Fass, woran eine Gravur im Holz, ebenfalls im Inneren des Fasses, erinnert.

Yngve Lundström (1885 - 1961) war in Göteborg geboren und besuchte dort die Kunsthochschule Valand. Der schwedische Künstler ließ sich dann in Stockholm nieder, wo er auch starb. Yngve Lundström war vor allem als Dekorationsmaler und Restaurator bekannt. In Schweden hat der Künstler zahlreiche Bilder in bedeutenden Kirchen gemalt oder restauriert.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Freitag, 23. April 2010

Menschenrechte in Lisebergs Lustgården in Göteborg


Zum 60 Jahrestag der Menschenrechte im Jahre 2008 entwickelte sich ein Kunstprojekt entlang der Wege des Lustgårdens im Vergnügungspark Liseberg in Göteborg. An verschiedenen Kunstwerken sollten, zu Beginn, zehn der dreißig Artikel dargestellt werden. Während einer Wanderung durch die Grünanlage des Parks sollen mit diesem Werk Besucher auf künstlerische Weise über ihre Grundrechte informiert werden.

Diese permanente Ausstellung, die verschiedene Techniken der verschiedensten Künstler vereint, wurde am 27. Mai 2009 von Jan Eliasson eingeweiht. Die Künstler, die an dieser Ausstellung, die vielmehr eine Installation ist, beteiligt waren, haben an ihren Werken keine Signatur hinterlassen und bleiben damit anonym, was die Bedeutung der Ausstellung allgemeingültiger macht als Einzelwerke, die einer bestimmten Person zugeordnet werden können.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Donnerstag, 22. April 2010

Evert Taube von Astri Bergman Taube in Liseberg, Göteborg


Vor dem Evert Taube Café in Liseberg, Göteborg, findet man eine Büste besonderer Art, eine sehr persönliche Arbeit bei der die Künstlerin ihren Mann Evert Taube darstellt. Da eine künstlerische Arbeit eine Person so darstellt wie sie der Künstler mit persönlichen Augen sieht, ist Evert Taube hier ein Mensch, der mit all seinen geheimen Gedanken und seinem ganzen Wesen dargestellt wird.

Evert Taube ist vor allem als Poet, Liederschreiber und dichterische Seele bekannt, obwohl er auch ein großer Abenteurer war, der die ganze Welt umsegelt hat und mehrere Jahre in Südamerika verbrachte, von wo aus er auch die Habaneras mitgebracht hat. Taube war ein Träumer, ein Romantiker, aber auch einer der ersten Personen, die sich für die Umwelt einsetzten. Seine Büste wurde im Jahre 1978 im Göteborger Vergnügungspark Liseberg enthüllt.

Astri Bergman Taube (1898 - 1980) wuchs in Stockholm auf und studierte Kunst in Paris, Florenz, Rom und Neapel. Sie studierte Bildhauerei unter anderem bei Carl Milles, der zahlreiche Skulpturen in Göteborg hinterließ. Astri Bergman Taube war eine vollendete Künstlerin, die zahlreiche Porträts bedeutender Menschen schuf, aber auch als Malerin bekannt war, obwohl sie für die Mehrheit der schwedischen Bevölkerung „nur“ die Frau Evert Taubes war. Astri Bergman Taube war mit Evert Taube von 1925 bis zu seinem Tode verheiratet und starb vier Jahre nach ihrem Mann.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Mittwoch, 21. April 2010

Fartyg i solnedgång von Pecka Söderberg in Kyrkbyn, Göteborg


An der Eketrägatan, fast am Rande des Göteborger Stadtteils Kyrkbyn, steht eine Skulptur in zwei Teilen, die dem Betrachter etwas zu denken gibt, den das fartyg, ein Schiff, das ein Öltanker sein könnte, in jedem Fall aber ein Lastkahn ist, steht vor einem schmutzig-gelben Gebilde, das auf den ersten Blick wie ein Kopf mit Ohren aussieht.

Wenn man sich auf gleiches Niveau wie das fartyg i solnedgång, das Schiff im Sonnenuntergang, begibt, so entdeckt man, dass es sich bei weitem nicht um einen Kopf handelt, sondern die, ursprünglich orange, Sonne, die gerade untergeht und teilweise von zwei Wolken verdeckt wird, die im Abendlicht die Farbe der Sonne angenommen haben. Der Künstler drückt mit diesem Werk die Nähe des Meeres aus, was bei Kyrkbyn, einem Teil Lundbys, in mehrfacher Hinsicht stimmt, da dieser Stadtteil auf der Göteborger Insel Hisingen liegt.

Pecka Söderberg wurde 1962 in Eda geboren und besuchte die KV-Konstskola in Göteborg, anschließend die Nordiska Konsthögskolan in Karleby (Finnland) um seine Ausbildung schließlich in der Kunsthochschule Valand in Göteborg zu beenden. Pecka Söderberg lebt und arbeitet in Göteborg, wobei er während der letzten Jahre vor allem mit der Künstlerin Lina Ekdahls zusammenarbeitet. Söderberg arbeiten mit den unterschiedlichsten Materialien, wobei man seine öffentlichen Werke in verschiedenen schwedischen Städten findet.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin