Montag, 31. Mai 2010

Bada i balja, Baden in der Schüssel, von Åke Jönsson an der Topasgatan in Göteborg


Am Spielplatz in der Topasgatan im Göteborger Stadtteil Tynnered findet man seit den 60er Jahren eine Skulptur, die noch eine alte Bademethode aufzeigt. Eine Mutter badet ihr Kind in einer der früheren Badeschüsseln, die natürlich, wie die ganze Skulptur, in Bronze gegossen ist.

Als die Wohnsiedlung an der Topasgatan Anfang der 60er Jahre auf einer waldigen Fläche erbaut wurde, hatten diese Bauten bereits ein modernes Bad, aber noch gab es in der näheren Umgebung traditionelle Holzhäuser, denen der Komfort abging und wo Kinder in Blechwannen und Blechschüsseln gebadet wurden. An diesen Umbruch dachte der Künstler auch als er zwischen 1960 und 1962 sein Werk schuf, das genau den Umbruch dieser Zeit ausdrücken sollte und symbolisch an einem Spielplatz aufgestellt wurde.

Åke Jönsson (1921 -1992) wurde in Osby geboren und war anfangs als Landarbeiter in Skåne tätig. Er bildete sich dann jedoch im Konstfack und der Kungliga Konsthögskolan in Stockholm zum Skulpteur und Grafiker aus. Åke Jönssen, der mehrere Skulpturen in Göteborg realisierte, unterrichtete von 1953 bis 1961 an der Kunsthochschule Valand in Göteborg. Einige seiner Werke findet man mittlerweile in mehreren bedeutenden Museen Schwedens.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Sonntag, 30. Mai 2010

Sjöjungfrun, die Seejungfrau, an der Fridhemsgatan in Göteborg


Nach der schwedischen Mythologie sind Seejungfrauen (sjöjungfruar) Abwandlungen der Sirenen und bringen daher Seeleuten in der Regel Unglück, wenn sie auf deren Rat hören oder ihrem Gesang lauschen. Ursprünglich hatten diese weiblichen Sagenwesen einen weiblichen Oberkörper und den Unterleib eines Vogels, was in der skandinavischen Mythologie zu einem weiblichen Oberkörper und einem Fischschwanz führte, zumal die Sjöjungfru ein sehr starkes Wesen war, das über die Meere herrschte und an das Wasser gebunden war.

Es ist daher kein Zufall, dass die Baufirma Poseidon am Rande ihrer Bauten an der Fridhemsgatan bei Kungsten einem Künstler erlaubten aus dem untersten Teil eines geschlagenen Baumes eine Seejungfrau zu schnitzen, die verführerisch auf die nahen Fußgänger blickt, aber für immer an ihre Stelle gebunden ist. Nicht weit von ihr entfernt findet man auch Poseidon in Holz, der den Seeleuten auch wohlwollender sein konnte als die Seejungrauen oder Meerjungfrauen des hohen Norden, die mit ihrer Zauberkraft nur Verderben anrichteten.

Der Künstler dieser Holzskulptur hinterließ leider, wie bei so vielen Holzskulpturen Göteborgs, nur seine Initialen D. A., die nur seinen Freunden und Bekannten etwas sagen. Nach der Art der Skulptur der Seejungfrau zu schließen wurde Poseidon wenige Jahre früher von einem anderen Künstler geschaffen.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Samstag, 29. Mai 2010

Betande får, grasende Schafe, von Lars Petersson in Göteborg


Die Skulptur Betande får oder rasende Schafe, die sich am Hammarkulletorget in Göteborg befindet, entdeckt man nur, wenn man seine Blicke zu den mehrstöckigen Häusern über dem Platz wirft, denn die mehrteilige Skulptur aus rostfreiem Stahl befindet sich an der Breitfront der Häuserzeile und damit etwas über dem Platz.

Betande får wurde hier 1981 mit dem Bau der Häuser geschaffen und stellt zwei Schafe dar, die unter mehreren stilisierten Bäumen grasen. Das Gras ist in Wellenform dargestellt was der Form der umgebenden Grünanlagen entspricht. Wer die grasenden Schafe an der Mauer betrachtet, stellt auf Anhieb fest, dass der Künstler das Werk an seine Umgebung angepasst hat, auch wenn man heute nirgends mehr die Schafe findet.

Lars Petersson (1929 - 1981) hat dieses Werk im Göteborger Stadtteil Hammarkullen kurz vor seinem Tod geschaffen und hinterlässt damit in gewisser Weise ein Vermächtnis. Der Künstler Lars Petersson wurde in Karlshamn geboren und studierten an der Slöjdföreningen, der heutigen Hochschule für Design und Kunsthandwerk in Göteborg. Zwischen 1969 und 1978 unterrichtete er Architektur an der Technischen Hochschule Chalmers in Göteborg.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Freitag, 28. Mai 2010

Svea an der Västra Hamngatan in Göteborg


Eine der imposantesten Skulpturen Göteborgs ist mit Sicherheit Svea, die mit ihrem Löwen auf einem Gebäude der Västra Hamngatan thront. Seit 1890 blick die mythische Gründerin Schwedens auf dem Dach des Hauses Nummer 3. Zu ihren Füßen liegt ihr Löwe, wobei der zweite Löwe, der sie oft begleitet, von einem Anker ersetzt wurde. In ihrer linken Hand trägt sie das schwedische Schild mit den drei Kronen.

Svea ist hier nicht nur das Symbol Schwedens, sondern repräsentiert auch die Versicherungsgesellschaft Svea, die hier bis 1974 ihren Sitz hatte und soll somit das ganze Unternehmen unter ihren Schutz nehmen und am Boden Schwedens verankern. Es wurde nicht überliefert welchen Künstler das Bauunternehmen F. O. Peterson & Söner damals beauftragte. Sicher ist jedoch, dass die Idee vom Architekten Adolf Emil Melander kommt.

Moder Svea (Mutter Svea), die einst auch schwedische Geldscheine zierte, ist heute eine sehr umstrittene Figur und wird vor allem von rechtsextremen Gruppen als Symbol verwendet, was ihre frühere rein mythologische Bedeutung überschattet. Die Figur Svea wurde im Jahre 1672 in einem Gedicht von Anders Leijonstedt das erste Mal erwähnt.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Donnerstag, 27. Mai 2010

Sjösäkerhet von Lillemor Petersson an der Skräddaregatan in Göteborg


Der schmiedeeiserne Zaun Sjösäkerhet (Sicherheit auf See) um das Gebäude der Seerettungsgesellschaft an der Skräddaregatan in Göteborg ist in seiner Gesamtheit ein einziges Kunstwerk, das ausschließlich Symbole in Zusammenhang mit dem Meer beinhaltet. Das Metall schafft Wogen, beinhaltet Schiffe und Seekennzeichen, aber verfügt auch über die bemalten Symbole der Seerettungsgesellschaft und ist vollständig in die architektonische Umgebung angepasst. Obwohl der fünf Meter lange Zaun erst im Jahre 1994 im Auftrag des Charles Felix Lindbergs Donationsfonds erstellt wurde, hat man das Gefühl er sei für das alte Gebäude, das sich dahinter befindet schon während der Bauzeit des Hauses geschaffen worden. Andererseits passt sich das Kunstwerk Sjösäkerhet auch an die umgebenden Neubauten an.

Der 90 cm hohe Zaun wurde von der Künstlerin Lillemor Petersson geschaffen, die im Grunde auf Keramik spezialisiert ist, jedoch auch Skulpturen in staatlichem Auftrag erstellt. Lillemor Petersson wurde in Göteborg geboren, wo sie auch aufwuchs und die Hochschule für Design und Kunsthandwerk sowie die Kunsthochschule Valand besuchte. DiSjösäkerhete Künstlerin, die heute im Bohuslän wohnt, wird in zahlreichen Museen Schwedens ausgestellt.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Mittwoch, 26. Mai 2010

Hausdekoration an der Marklandsgatan in Göteborg


Die schmale Hausfront an der Ecke Marklandsgatan/Tunnlandsgatan verfügt an der Seite zum Kreisverkehr über eine moderne, farbige Wanddekoration, wo man auf den ersten Blick nur mathematische Figuren erkennen kann. Sobald man näher kommt, entdeckt man, dass das zentrale Zementelement aus einer Komposition von zahlreichen Früchten besteht und damit an den Schrebergarten erinnert, der sich hier früher befand.

An diesen Schrebergarten sollen auch die beiden Skulpturen im Vorgarten erinnern, denn die Ziegelpforte symbolisiert den Eingang zu den früheren Gärten und die Skulptur daneben an die Verzierungen auf den einstigen Pfeilern, die die Schrebergärten begrenzten.

Das an die Architektur angepasste Werk wurde von Hasse Ekdahl und Mia Frankedal im Jahre 1999 geschaffen. Mia Frankedal wurde 1957 in Göteborg geboren und studierte an der Hochschule für Design und Kunsthandwerk. Sie arbeitet vor allem an Kunstwerken, die in eine architektonische Umgebung angepasst sind. Hasse Ekdahl ist mehr als Maler bekannt und studierte an der HDK und der Kunsthochschule Valand in Göteborg, sowie der Académie National des Beaux Arts in Paris. Seine Werke knüpfen in der Regel an Natur und Umwelt an.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Dienstag, 25. Mai 2010

Växande von Ida Isaksson Sillén an der Bankogatan in Göteborg


Im Park, der sich hinter den Häusern gegenüber der Högsbo kyrkan befindet, steht eine mehrteilige Skulptur in Beton und Bronze, die die Künstlerin Växande, also Wachsend, genannt hat und zwei Kinder mit einer Taube darstellt auf die man von den umliegenden Bänken aus blickt.

Während der Junge, mit einem Buch in der Hand, am Boden sitzt und sich an eine Art hohen Tisch lehnt und von einer Taube beobachtet wird, steht das Mädchen auf ihren Zehenspitzen und schreibt ihre Gedanken in ein Tagebuch. Noch ist sie etwas zu klein, um in dieser Lage bequem schreiben zu können, wodurch der Begriff Växande sehr deutlich ausgedrückt wird, denn sie muss noch 10 cm wachsen um diese Stellung als bequem zu empfinden. Da in den Häusern, die die Skulptur umgeben, vor allem ältere Leute wohnen, wirkt die Skulpturengruppe für die Bewohner fast wie eine Erfrischung, die Erinnerungen weckt.

Ida Isaksson Sillén studierte an der Hochschule für Design und Kunsthandwerk sowie an der Kunsthochschule Valand in Göteborg Skulptur, Malerei, Graphik und Fotografie. Die Alingsåser Künstlerin Ida Isaksson Sillén interessiert sich bei ihren Werken vor allem für Bewegung und Leben. In Göteborg findet man auch ihre Werke Accelleration im Vasaparken und ihren Hästhuvudet, den Pferdekopf.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Montag, 24. Mai 2010

Brädseglare von Bertil Lengstrand an der Högsbogatan in Göteborg


Direkt hinter der Högsbo Kyrka entdeckt man, etwas versteckt hinter Bäumen und Büschen ein Werk, das der Künstler Brädseglare, also Windsurfer, genannt hat. Es mag vielleicht erstaunlich sein an dieser Stelle einen Surfer zu finden, denn es ist kein Wasser in der Nähe, aber andererseits konnte der Künstler selbst auch nie windsurfen.

Der Surfer oder Brädseglare in Kupfer steht elegant auf seinem Brett, auch wenn so manch Kritiker bereits meinte, dass der Segler wegen seiner Haltung nie schnell segeln könne. Das erste Modell des Brädseglare war in Miniaturformat, das der Künstler für seinen Sohn herstellte. Im Jahre 1986 schuf er dann jedoch den Windsurfer in seiner heutigen Form, der dann anlässlich einer Ausstellung in der Trädgårdsföreningen aufgestellt wurde, bevor er anschließend seinen heutigen Platz bekam.

Bertil Lengstrand wurde 1928 geboren und besuchte die Hovedskous Målarskolan (heute Hochschule für Design und Kunsthandwerk) und die Kunsthochschule Valand in Göteborg. Bertil Lengstrand lebt auf der südlichen Schäreninsel Brännö und schafft weiterhin Kunstwerke. Den Brädseglare schuf er im Auftrag der Familjebostäder.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Sonntag, 23. Mai 2010

PicNic von Barbara Häggdahl an der Tunnlandsgatan in Göteborg


Unter den Bäumen an der Tunnlandsgatan in Göteborg findet man ein Werk aus Beton und Bronze, das die Künstlerin PicNic genannt hat. Die Stelle ist ideal für ein Picknick, da die hohen Bäume im Sommer die ganze Zeit über Schatten spenden, und doch bleibt dieses PicNic nur ein Kunstwerk neben dem nur selten einmal jemand sein Brot auspacken wird.

Im Jahre 2002 schuf hier Barbara Häggdahl einen hohen Tisch aus Zement, auf dem sie eine Karaffe, eine Tasse, einen Paradiesapfel und einen Secateur aus Bronze platzierte. Die Zusammenstellung wirkt mehr wie eine Pause während der Feldarbeit als ein Picknick in der Stadt, was auch seine Logik hat, da hier im vorigen Jahrhundert noch Wiesen und Felder zu finden waren.

Barbara Häggdahl wurde 1951 in Borås geboren und studierte an der Kunsthochschule Valand in Göteborg Skulptur. Für ihre Arbeiten erhielt sie mehrere Stipendien und Auszeichnungen. Barbara Häggdahl lebt und arbeitet heute in Göteborg, wobei sie sehr viel ihrer Zeit der Ausbildung anderer Künstler widmet.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Samstag, 22. Mai 2010

Klippdockan von Leo Pettersson am Redbergsplats in Göteborg


Im Zentrum des Redbergsplatsen in Göteborg, direkt neben den Gleisen der Straßenbahn steht die sehr eindrucksvolle Granitskulptur Klippdocka, Klippenpuppe. Auch wenn der Künstler nichts über die tatsächliche Bedeutung des Werkes sagte, so kann man dennoch interpretieren, dass er die Granitfigur als eine Art Puppe sieht, wie sie Klippen aus Granit entstehen lassen würden.

Um den Namen jedoch zu verstehen, muss man wissen, dass die im Jahre 1995 geschaffene Klippdockan ursprünglich auf einer Klippe bei Röda Sten stand und nicht mitten unter Häusern wie heute. Mit der Verlagerung der Skulptur Klippdockan wurde ihr die Umgebung und die Aussage genommen. Das Werk wurde vom Charles Felix Lindbergs Donationsfond finanziert.

Leo Pettersson wurde 1953 in Partille bei Göteborg geboren und besuchte von 1973 bis 1978 die Kunsthochschule Valand. Auch wenn Leo Pettersson, der mehrere bedeutende Stipendien erhielt und Mitglied der Bolaget Vardagsbilder ist, vor allem durch seine überdimensionalen Skulpturen bekannt wurde, so zeichnet er sich auch als hervorragender Graphiker aus. Leo Pettersson lebt und arbeitet heute auf der Insel Henån in den nördlichen Schären.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Montag, 10. Mai 2010

Mannen o Trädet von Britt-Marie Jern am Viloplatsen in Göteborg


Mitten in der Grünfläche Viloplatsen am Härlandavägen in Göteborg findet man eine zweiteilige Skulptur, die den Namen „Mannen o Trädet“ trägt. Man sieht einen nackten Mann aus Bronze, der auf das Bronzegeäst eines nahen Skulpturbaumes blickt, der einen Stamm aus Granit hat.

Auch wenn der Baum der Skulptur Mannen o Trädet, der Mann und der Baum, etwas abstrakt wirkt mit seinem eckigen Stamm und den kargen Bronzeästen, so ist die gesamt Skulptur wie geschaffen für einen Park, der übersetzt „Ruhepark“ heißt, denn der Mann liegt entspannt in der Sonne und genießt dabei die grüne Umgebung. Die Skulptur wurde im Jahre 1991 an der heutigen Stelle enthüllt und von der Baugesellschaft im Rahmen eines Kulturprogramms finanziert.

Britt-Marie Jern wurde 1950 in Åmål geboren und lebt und arbeitet heute in Göteborg. Die Künstlerin, die auch Dan Andersson am Järntorget schuf, besuchte die Hochschule für Design und Kunsthandwerk, sowie die Kunsthochschule Valand in Göteborg. Britt-Marie Jern ist vielschichtig tätig. Sie ist nicht nur für ihre Skulpturen bekannt, sondern auch für ihre Malerei, ihre Zeichnungen, ihre Grafiken und ihre Stoffbilder.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Sonntag, 9. Mai 2010

Elementens Kamp von Anders Jönsson an der Sankt Pauli Kyrka in Göteborg


Zu Füßen der Sankt Pauli Kyrkan in Göteborg findet man zwei männliche Gestalten, die sich gegenseitig mit einem Stein bedrohen. Während die beiden Körper der Männer, die die Kraft der Elemente ausdrücken sollen, auf den ersten Blick menschlich aussehen, entdeckt man bei genauerer Betrachtung, dass sie statt Füßen Flossen haben.

Man nimmt allgemein an, dass der Elementens Kamp, der Kampf der Elemente, die Kraft und Stärke der Elemente ausdrücken soll, wobei jedoch der Künstler keinerlei Hinweise auf eine Deutung gab. Elementens Kamp wurde bereits 1930 vom Charles Felix Lindbergs Donationsfond in Göteborg erworben und ursprünglich am Olskrokstorget aufgestellt.

Anders Jönsson (1883 -1965), der in Göteborg auch die Skulptur Nalle, Teddy, schuf, wurde in Gärdslöv geboren und starb in Stockholm. Der Künstler studierte vor allem in München und Paris und gehörte den Künstlergruppen „De tolv“ und „Optimisterna“ an. Anders Jönsson wurde vor allem für seine Tierskulpturen, seine Büsten, Brunnen und Taufbecken bekannt.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Samstag, 8. Mai 2010

Hising Island von Berit Lindfeldt am Kvillebäcken in Göteborg


Am Kvillebäcken, Ecke Brämaregatan/Herkulesgata, in Göteborg steht heute die Bronzeskulptur Hising Island, ein Werk, das sich ursprünglich am Wieselgrensplatsen befand, wo heute noch der Sockel mit den ursprünglichen Verzierungen zu finden ist. Das Werk am Kvillebäcken auf Hisingen ist daher nicht vollständig.

Hising Island stellt die Insel Hisingen dar, wie sie einst aus dem Meer stieg, wo man im Osten und Westen die Klippen findet und in der Mitte das frühere Brachland mit einigen Fossilien. Das Kunstwerk wurde im Jahre 1985 vom Charles Felix Lindbergs Donationsfond erworben und ist das einzige Monument Göteborgs, das der Geschichte Hisingens gewidmet ist.

Berit Lindfeld, die auch den Boll in Majorna realisierte, wurde 1946 in Göteborg geboren und studierte an der Konstindustriskolan und der Kunsthochschule Valand in Göteborg. Die Künstlerin war später an mehreren Kunsthochschulen Schwedens Gastdozentin, unter anderem auch in der Hochschule für Design und Kunsthandwerk und Valand. Berit Lindfeld realisierte zahlreiche öffentliche Kunstwerke in Schweden.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Freitag, 7. Mai 2010

Vitsippa, Buschwindröschen, am Vitsippsdalen in Göteborg


Das Tor am Haupteingang zum Vitsippsdalen gehört mit zu den versteckten Kunstwerken Göteborgs, da sich kaum ein Tourist hierher verirrt und jene, die es schon „immer“ betrachten, machen sich keine Gedanken darüber, obwohl das schmiedeeiserne Tor die Arbeit eines Künstlers ist und nicht nur eine Abgrenzung.

Das Tor wurde so gearbeitet, dass es in stilisierter Form eine Vitsippa, ein Buschwundröschen, in seiner Blüte darstellt, das Symbol für den Botanischen Garten Göteborgs und der Hauptanziehungspunkt des Vitsippsdalen. Natürlich hätte der nicht genannte Künstler eine deutlich erkennbare Blume schweißen können, aber gerade die Abstraktion macht dieses Tor so einmalig, wo der Betrachter die Form und den Inhalt etwas suchen muss. Die Kunsthochschulen in Göteborg haben mehrere bedeutende Metallkünstler hervorgebracht, die heute vor allem bei architektonischen Projekten und der Gestaltung von Gartenanlagen eine Bedeutung haben, meist ohne ihre Signatur zu hinterlassen.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Donnerstag, 6. Mai 2010

Mosaik an der Hafeneinfahrt in Donsö, Göteborg


An der Hafeneinfahrt in Donsö, einer der Schäreninseln Göteborgs, findet man ein Mosaik, das zu jenen Kunstwerken gehört, die nie in einer Liste aufgenommen wurden, da das Werk von einem lokalen Künstler geschaffen wurde, der seine künstlerisches Gefühl und seine handwerklichen Fähigkeiten benutzte um Donsö in Form eines Mosaiks darzustellen, ohne dies jedoch selbst als große Kunst zu betrachten.

Der ungenannte Künstler versuchte bei seinem Mosaik alles auszudrücken, was die kleine Insel charakterisiert. Man findet den Ort, die Seebuden, einen Öltanker und erfährt, dass Fischfang einst die bedeutendste Aktivität der Bewohner war. Sie widmeten sich nicht nur dem Fischfang, sondern hatten Fischräucherein, wovon eine heute noch aktiv ist, und es gab mehrere Salzereien. Wer durch die Insel streift, findet alle Elemente des Mosaiks wieder und entdeckt selbst ein altes Bergwerk, das schon lange verlassen auf einer Anhöhe liegt.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Mittwoch, 5. Mai 2010

Sagofisk, der Sagenfisch in der Trädgårdsföreningen in Göteborg


Als in den 50er und 60er Jahren mehrere Kinderspielplätze von Künstlern geschaffen wurden, wurde auch in der Göteborger Trädgårdsföreningen ein Künstler mit der Schaffung eines Spielplatzes beauftragt. Das Ergebnis war nicht nur eine Rutschbahn in Form eines Sagofisk (Sagenfisches), sondern eine ganze Anlage, die von der Geschichte beeinflusst wurde.

So findet man am Spielplatz außer dem Sagofisk einen rekonstruierten verfallenen griechischen Tempel, wobei nicht nur die Säulen in die Luft ragen, sondern in der Umgebung auch Reste eines fiktiven einstigen Tempels liegen, wobei einige davon selbst Steingravuren aufweisen um den Eindruck realistischer zu gestalten. Für Kinder kann diese Spielskulptur einfach ein interessantes Entdeckungsfeld zum Spielen sein. Mit Hilfe von Kindergärtnern oder den Eltern kann die Spielskulptur dagegen auch der Erziehung dienen und die Phantasie der Kinder steigern.

Wie an so zahlreichen Skulpturen der Stadt hat der Künstler leider keinerlei Signatur hinterlassen, was darauf schließen lässt, dass es sich um einen lokalen Künstler handelt, der das Werk als Auftragsarbeit erledigte.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Dienstag, 4. Mai 2010

Smidda staket, schmiedeeiserner Zaun am Skansparken in Göteborg


An der Bergsgatan am Skansparken in Göteborg wird der Eingang zum Wohnkomplex von einem schmiedeeisernen Zaun (smidda staket) geschützt, das in künstlerischer Form mehrere Motive der Seefahrt, so einen Anker, einen Seemann und ein Boot, abbildet. Da im Stadtteil Haga ursprünglich Arbeiter und Seeleute lebten erinnert das Werk daher an die frühere Zeiten der Umgebung, selbst wenn die Bewohner der Häuser heute kaum mehr an die lange und bewegte Geschichte der Gegend denken.

Da die Häuser von der Göteborger Baugesellschaft Poseidon AB erbaut wurden, die sehr häufig Künstler mit der Ausschmückungen ihrer Gebäude beauftragt und sich auch im Innenhof des Komplexes eine Skulptur befindet, ist es ziemlich sicher, dass auch der Zaun von einem Kunstschmied erstellt wurde, der leider keinerlei Signatur hinterlassen hat und die Baugesellschaft sehr selten die Künstler ihrer Werke nennt.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Montag, 3. Mai 2010

Rörelse, Bewegung, von Poul Torjusen in Högsbo, Göteborg


Am Gebäude der Tunnlandsgatan 13 im Göteborger Stadtteil Högsbo findet man eine Mosaikarbeit, die Rörelse, also Bewegung ausdrückt. In sieben Bildern hat hier der Künstler jede Art von physikalischer Bewegung in surrealistischer Weise festgehalten. Der Künstler überlässt es jedoch jedem Betrachter selbst, die Geschichte, oder auch die einzelnen Bilder, zu interpretieren.

Poul Torjusen hat vor allem während der 60-er Jahre zahlreiche öffentliche Kunstwerke für einige Baugesellschaften in Göteborg realisiert, wobei alle diese Werke in die architektonische Umgebung eingepasst wurden, um den Bewohnern der Häuser Lebensfreud zu geben.

Ursprünglich war Poul Torjusen Maler und nahm an mehreren Sammelaustellungen teil, unter anderem auch in der Kunsthalle in Göteborg. De der Künstler selbst, der Mitglied im staatlichen Kunstrat war, sehr wenig Öffentlichkeitsarbeit betrieb, ist über ihn leider sehr wenig bekannt.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Sonntag, 2. Mai 2010

Snäckan, die Muschel, im Tunnel von Nordstan in Göteborg


Im Tunnel, der von Nordstan zum Hauptbahnhof in Göteborg führt, findet man auf einer Seite mehrere Kunstwerke, vor allem Mosaike, die dem Durchgang, zusammen mit der ausgeklügelten Beleuchtung, so etwas wie Gemütlichkeit verleihen, auch wenn die meisten, die den Tunnel benutzen in Eile sind und Straßenmusiker sich gerne vor die Kunstwerke stellen.

Die erste Skulptur, die man auf der Seite von Nordstan findet ist das Mosaik einer Snäckan, also einer Muschel, die in ihrem Erscheinungsbild an die Muschel entlang des Pilgerpfades nach Santiago de Campostela erinnert, wobei auch die Snäckan (Muschel) im Tunnel in gewisser Weise einen Pilgerpfad repräsentiert, da viele Reisende über diesen Weg nach Göteborg kommen oder aber auch Göteborg, zum Teil für immer, verlassen.

Wie auch die anderen Kunstwerke in diesem Tunnel, so trägt die Muschel keine Signatur des Künstlers und die öffentlichen Aufzeichnungen schweigen sich ebenfalls aus. Vermutlich handelt es sich jedoch um einen Absolventen der Kunsthochschule Valand.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Samstag, 1. Mai 2010

Genius von Carl Milles am Sankt Sigrid Plan in Göteborg


Etwas abseits vom Sankt Sigfrid Plan in Göteborg und versteckt hinter einer Imbissbude steht eine der typischen Skulpturen von Carl Milles, der in der Stadt zahlreiche Skulpturen hinterließ. Beim Werk am Sankt Sigfrid Plan handelt es sich um Genius, also den römischen, persönlichen Schutzgeist eines Mannes.

Der Künstler hat hier die verherrlichende Pose eines Genius ausgedrückt, die in jener Zeit auch von Hitler propagiert wurde. Milles wollte diese Art von Menschen und seine Eigenschaften in jenen Jahren auch nach Schweden bringen. Er hat bei der Skulptur die Kraft und die Virilität des Mannes ausgedrückt und aus der römischen Mythologie die Flügel und das Füllhorn übernommen.

Das Original von Genius wurde 1940 fertig gestellt und ist ein Grabmal in den USA, wobei die Kopie in Göteborg bereits um die gleiche Zeit gegossen wurde und sich zwei weitere Kopien des Genius in Schweden befinden. Als Carl Milles im Sommer 1932 mit seinem Genius begann, dachte er an einen strahlenden Engel, der eine Hommage an August Strindberg sein sollte. Das Werk bekam seine tatsächliche Form jedoch erst in den Jahren 1939/1940.

Genius war vermutlich das letzte Werk, das Carl Milles (1875 - 1955) in seinem Sommerwohnsitz in Schweden noch zum Großteil erstellte. Milles war bereits 1931 nach Amerika ausgewandert und hatte 1945 die dortige Staatsbürgerschaft angenommen. Seit 1931 verbrachte der Künstler nur einige Sommermonate in seiner Stiftung, dem Millesgarten, in Stockholm und als Carl Milles 1951 mit seiner Frau nach Europa zurückkehrte, siedelte er sich in Rom an.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin