Freitag, 30. April 2010

Röd granit, roter Granit, von Claes Hake an der Rundradiogatan in Göteborg


Zwischen den Häusern an der Rundradiogatan im Göteborger Stadtteil Högsbo und mit Blick auf Bäume und einen großzügig angelegten Spielplatz steht eine dreiteilige abstrakte Skulptur in rotem Granit, die vor allem bei Sonnenschein dem Betrachter ihre Farbe und ihren Glanz zeigt.

Das Werk erhielt vom Künstler keinen Namen und erinnert an einige andere seine Werke, die Türen und Wege ausdrücken. Der überdimensionale rote Granit kann auch hier eine Art Pforte sein, wobei der polierte Innenteil im Kontrast zu den beiden äußeren, kaum behandelten Außenteilen steht und angedeutete Öffnungen aufweist. Der Teil in der Mitte ist, im Gegensatz zu den äußeren Teilen auch weich und sieht fast geschmeidig aus und erinner dadurch mehr an Ton als an Granit.

Claes Hake, der eigentlich Claes Anders Ragnar Hake heißt, wurde 1945 in Mölndal bei Göteborg geboren und studierte Malerei an der Kunsthochschule Valand in Göteborg. Ende der 60er Jahre entdeckte er seine Liebe zur Skulptur und begann, mit großem Erfolg, Skulpturen in Plastik zu schaffen. Aus gesundheitlichen Problemen ging Claes Hake später dann auf Gips, Lehm und Bronze über, bis er schließlich bei Granit ankam.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Donnerstag, 29. April 2010

Kaktus von D. A. an der Bilradiogatan in Göteborg


An der Bilradiogatan im Göteborger Stadtteil Högsbo findet man eine Skulptur, die aus einem toten Baum geschnitzt wurde und zu einer ganzen Reihe von Holzskulpturen der Stadt gehören, die entweder gar nicht oder mit den Initialen D. A. signiert sind und auf eine künstlerische Ausbildung hinweisen.

Die Skulptur an der Bilradiogatan hat die Form eines Kaktus, was ideal für einen Baumstamm ist, aber im ersten Moment etwas erstaunte Blicke auf sich zieht, zumal der Kaktus von drei Tieren bewohnt wird, die sich üblicherweise nicht in der Nähe von einen Kaktus aufhalten.

Auf der Spitze des etwa sechs Meter hohen Kaktus sitzt ein Adler, der sich eben in die Lüfte schwingen will. Auf einem „Ast“ des stachligen Gewächses sitzt ein Waschbär, der sich vor einer Coyote in Sicherheit gebracht hat. Der einzige Hinweis auf den Künstler, der mehrere Werke in Holz in Göteborg realisierte ist die Signatur D. A.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Mittwoch, 28. April 2010

Fiskhuvudet, der Fischkopf am Kulturreservat Klippan in Göteborg


An einer Ecke des Hotels Novotel im Kulturreservat Klippan in Göteborg findet man einen steinernen Fischkopf, der zum Göta älv blickt und die Geschichte der Umgebung beschreibt, denn hier scheiden sich Meer und Fluss, hier war die frühere Grenze für jede Schifffahrt, hier legten einst die Fischkutter an und von hier führten die Fähren nach Hisingen.

Der Fischkopf in Klippan symbolisiert jedoch nicht nur den Fischfang, sondern erinnert auch an die frühere Hauptnahrung der Göteborger, an die Vorliebe von Sill (Hering) an allen wichtigen Tagen des Jahres und er erinnert daran, dass zu seinen Füßen ein altes Schiff begraben liegt, des selbst die Lage der Häuser beeinflusste.

In gewisser Weise symbolisiert dieser Fiskhuvud (Fischkopf), dessen Schöpfer an keiner Stelle genannt wird, auch Göteborg, das an Stelle eines Fisches, der gegessen wird, einen Löwen als Wappentier gewählt haben.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Dienstag, 27. April 2010

Helikopter von Olle Zetterqvist in Kaverös, Göteborg


Olle Zetterqvist schuf in den 60er Jahren zwei Ziegelreliefe an der Tunnlandsgatan in Kaverös, dem Göteborger Stadtteil Högsbo. Während das erste Gebilde an einen fliegenden Vogel, unter Umständen einer Wildgans ähnelt, zeigt das zweite Gebilde einen Hubschrauber, der von einem Lotsen an seinen endgültigen Platz geleitet wird.

Wie auch bei seiner ersten Ziegelskulptur, greift der Künstler bei seinem Hubschrauber zu einer etwas abstrakte Abbildung, was sicher auch mit der Wahl des Materials zusammenhängt. Der Helikopter wird vom Künstler weitaus kleiner abgebildet als der Fluglotse, was den Betrachter des Werkes zum Nachdenken anregt, da es sich, wenn man die Größenverhältnisse betrachtet, weder um ein Helikoptermodell handeln kann, noch um einen realistischen Hubschrauber.

Olle Zetterqvist (86) wurde im Värmland geboren, siedelte sich jedoch nach seinem Kunststudium an der Kunsthochschule Valand in Göteborg an, wo er heute noch wohnt. Da Olle Zetterqvist vor allem als Grafiker arbeitete, sind seine beiden Ziegelskulpturen an der Tunnlandsgatan von besonderer Bedeutung und zeigen die Vielfalt des Künstlers, der sehr wenig an die Öffentlichkeit tritt.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Montag, 26. April 2010

Lisebergsclownerna von Astri Bergman Taube in Liseberg, Göteborg


Die Lisebergsclownerna oder die Clowns von Liseberg haben auf dem Göteborger Vergnügungspark eine Ehrenstelle neben den Handabdrücken der zahlreichen Künstler, die Liseberg bereits besucht haben. Die transportierbare Skulptur der vier Clowns wurde im Jahre 1983 zum 60-jährigen Jubiläum der Anlage eingeweiht.

Wenn man die vier Clowns etwas genauer betrachtet, so findet man in allen vieren die Züge eines der größten Clowns des letzten Jahrhunderts, nämlich jene von Charlie Rivel, an den die Künstlerin auch dachte als sie das Werk schuf. Bei der Bronzeskulptur in Liseberg ließ sie sich auch von der bekanntesten Skulptur des katalanischen Clowns in Montjuïc in Barcelona beeinflussen, was dem Göteborger Werk eine gewisse Nähe zum Geburtsort des Künstlers verleiht.

Die Lisebergsclownerna wurden von keiner geringeren als Astri Linnéa Matilda Taube (1898 - 1980), der Ehefrau von Evert Taube, geschaffen. Da die Clowns von Liseberg erst drei Jahre nach dem Tod von Astri Bergman Taube, dem Namen, mit dem sie als Künstlerin bekannt ist, in Liseberg enthüllt wurde, kann man annehmen, dass es sich bei den Clowns um eines ihrer letzten Werke handelt. Die Skulpteurin Astri Bergman Taube studierte zwischen 1920 und 1927 Kunst in Paris, Florenz, Rom und Neapel. Sie heiratete Evert Taube im Jahre 1925.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Sonntag, 25. April 2010

I vattnet, im Wasser, am Gäta älv in Göteborg


An einem kleinen Sandstrand am Göta älv zwischen Röda Sten und Nya Varvet steht eine mit Zement ausgegossene Hose im Wasser, die permanent von den Wellen der vorbeifahrenden Schiffe in unterschiedlicher Höhe nass wird. Das Kunstwerk tauchte, wie schon andere Kunstwerke in der Nähe des Kulturzentrums Röda Sten, spontan im April 2010 auf.

Ein Fischer, ein Taucher oder einfach ein Seemann ohne Oberkörper scheint sich auf den Weg in das tiefere Wasser des Göteborger Flusses zu machen. Umgekehrt zur Logik verschwand bei diesem Werk jedoch der Oberkörper auf unerklärliche Weise zuerst und der Betrachter muss sich seine eigenen Gedanken zu diesem Vorgang machen.

Im Kulturzentrum Röda Sten verkehren sehr viele junge Künstler, die anonym ihre Werke schaffen und dann in nächster Nähe aufstellen. In der Regel weiß man weder den Namen des Künstlers noch den Namen des Werkes, wie auch im Fall der Hosen i vattnet, also im Wasser.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Samstag, 24. April 2010

Karl XIV Johan von Yngve Lundström im Porterfass in Göteborg


Das alte Porterfass, das man heute im Kulturreservat in Klippan sehen kann ist seit Anfang des letzten Jahrhunderts nicht mehr in Gebrauch, bildet aber ein einmaliges Erinnerungsstück, das an den Besuch des schwedisch-norwegischen Königs Karl XIV Johan in Göteborg erinnert. Diese Szene inspirierte den schwedischen Maler Yngve Lundström im Jahre 1949 diese Geschichte als Zeichnungen im Inneren des Fasses festzuhalten.

Die drei Malereien im Fass können leider nur während einer Bierprobe besichtigt werden und schildern erst die Ankunft des Königs, dann das Frühstück, das er in diesem Fass einnahm und schließlich seine Abreise, als er als Dank für die angenehme Bewirtung seinem Gastgeber einen Privilegienbrief überreicht. Im Jahre 1955 besuchte auch der damalige Kronprinz Bertil das Fass, woran eine Gravur im Holz, ebenfalls im Inneren des Fasses, erinnert.

Yngve Lundström (1885 - 1961) war in Göteborg geboren und besuchte dort die Kunsthochschule Valand. Der schwedische Künstler ließ sich dann in Stockholm nieder, wo er auch starb. Yngve Lundström war vor allem als Dekorationsmaler und Restaurator bekannt. In Schweden hat der Künstler zahlreiche Bilder in bedeutenden Kirchen gemalt oder restauriert.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Freitag, 23. April 2010

Menschenrechte in Lisebergs Lustgården in Göteborg


Zum 60 Jahrestag der Menschenrechte im Jahre 2008 entwickelte sich ein Kunstprojekt entlang der Wege des Lustgårdens im Vergnügungspark Liseberg in Göteborg. An verschiedenen Kunstwerken sollten, zu Beginn, zehn der dreißig Artikel dargestellt werden. Während einer Wanderung durch die Grünanlage des Parks sollen mit diesem Werk Besucher auf künstlerische Weise über ihre Grundrechte informiert werden.

Diese permanente Ausstellung, die verschiedene Techniken der verschiedensten Künstler vereint, wurde am 27. Mai 2009 von Jan Eliasson eingeweiht. Die Künstler, die an dieser Ausstellung, die vielmehr eine Installation ist, beteiligt waren, haben an ihren Werken keine Signatur hinterlassen und bleiben damit anonym, was die Bedeutung der Ausstellung allgemeingültiger macht als Einzelwerke, die einer bestimmten Person zugeordnet werden können.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Donnerstag, 22. April 2010

Evert Taube von Astri Bergman Taube in Liseberg, Göteborg


Vor dem Evert Taube Café in Liseberg, Göteborg, findet man eine Büste besonderer Art, eine sehr persönliche Arbeit bei der die Künstlerin ihren Mann Evert Taube darstellt. Da eine künstlerische Arbeit eine Person so darstellt wie sie der Künstler mit persönlichen Augen sieht, ist Evert Taube hier ein Mensch, der mit all seinen geheimen Gedanken und seinem ganzen Wesen dargestellt wird.

Evert Taube ist vor allem als Poet, Liederschreiber und dichterische Seele bekannt, obwohl er auch ein großer Abenteurer war, der die ganze Welt umsegelt hat und mehrere Jahre in Südamerika verbrachte, von wo aus er auch die Habaneras mitgebracht hat. Taube war ein Träumer, ein Romantiker, aber auch einer der ersten Personen, die sich für die Umwelt einsetzten. Seine Büste wurde im Jahre 1978 im Göteborger Vergnügungspark Liseberg enthüllt.

Astri Bergman Taube (1898 - 1980) wuchs in Stockholm auf und studierte Kunst in Paris, Florenz, Rom und Neapel. Sie studierte Bildhauerei unter anderem bei Carl Milles, der zahlreiche Skulpturen in Göteborg hinterließ. Astri Bergman Taube war eine vollendete Künstlerin, die zahlreiche Porträts bedeutender Menschen schuf, aber auch als Malerin bekannt war, obwohl sie für die Mehrheit der schwedischen Bevölkerung „nur“ die Frau Evert Taubes war. Astri Bergman Taube war mit Evert Taube von 1925 bis zu seinem Tode verheiratet und starb vier Jahre nach ihrem Mann.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Mittwoch, 21. April 2010

Fartyg i solnedgång von Pecka Söderberg in Kyrkbyn, Göteborg


An der Eketrägatan, fast am Rande des Göteborger Stadtteils Kyrkbyn, steht eine Skulptur in zwei Teilen, die dem Betrachter etwas zu denken gibt, den das fartyg, ein Schiff, das ein Öltanker sein könnte, in jedem Fall aber ein Lastkahn ist, steht vor einem schmutzig-gelben Gebilde, das auf den ersten Blick wie ein Kopf mit Ohren aussieht.

Wenn man sich auf gleiches Niveau wie das fartyg i solnedgång, das Schiff im Sonnenuntergang, begibt, so entdeckt man, dass es sich bei weitem nicht um einen Kopf handelt, sondern die, ursprünglich orange, Sonne, die gerade untergeht und teilweise von zwei Wolken verdeckt wird, die im Abendlicht die Farbe der Sonne angenommen haben. Der Künstler drückt mit diesem Werk die Nähe des Meeres aus, was bei Kyrkbyn, einem Teil Lundbys, in mehrfacher Hinsicht stimmt, da dieser Stadtteil auf der Göteborger Insel Hisingen liegt.

Pecka Söderberg wurde 1962 in Eda geboren und besuchte die KV-Konstskola in Göteborg, anschließend die Nordiska Konsthögskolan in Karleby (Finnland) um seine Ausbildung schließlich in der Kunsthochschule Valand in Göteborg zu beenden. Pecka Söderberg lebt und arbeitet in Göteborg, wobei er während der letzten Jahre vor allem mit der Künstlerin Lina Ekdahls zusammenarbeitet. Söderberg arbeiten mit den unterschiedlichsten Materialien, wobei man seine öffentlichen Werke in verschiedenen schwedischen Städten findet.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Dienstag, 20. April 2010

Sommar, Sommer, von Nils Sjögren am Guldhedstorget in Göteborg


Sommar (Sommer) oder auch Efter badet (Nach dem Bad) heißt die weibliche Skulptur, die den Teich am Guldhedstorget in Göteborg dominiert. Die Statue steht unter dem Laub hoher Bäume und wurde 1944 am heutigen Platz aufgestellt und passt wie angegossen an die Stelle, wo man auf der einen Seite den Marktplatz, auf der anderen eine Grünfläche mit zahlreichen Frühlingsblumen findet.

Sommar oder Efter Badet gehört mit zu den älteren Skulpturen Göteborgs, die daher noch in klassischem Stil geschaffen wurde und vom Charles Felix Lindbergs Donationsfond der Stadt finanziert wurde, in einer Zeit, als die Bautätigkeit in Guldheden am bedeutendsten war und jeder neu geschaffene Platz Göteborgs mit einer Skulptur versehen wurde. Es handelte sich bei Sommar um keine Neuschaffung eines Werkes, denn die gleiche Skulptur findet man in drei weiteren schwedischen Städten, wo sie bereits ein Jahr vor Göteborg dem Publikum vorgestellt wurden.

Nils Sjögren (1894 - 1952) studierte erst Archäologie und Kunstgeschichte in Uppsala, bevor er sich den Bildhauerei zuwandte. Seine künstlerischen Fähigkeiten erwarb er vor allem bei seinem Studienaufenthalt in Paris. Von 1929 bis 1941 war Nils Sjögren Lehrer an der Konsthögskolan in Stockholm. Er wurde in Schweden vor allem mit seinen Monumentalskulpturen und mehrere Brunnenausschmückungen bekannt, die über das ganze Land verteilt sind.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Montag, 19. April 2010

Här, hier, von Ebba Matz am Wavrinskys Plats in Göteborg


Mitten auf dem Wavrinskys Plats in Göteborg, umgeben von Straßenbahnhaltestellen und regen Straßenverkehr steht eine Art übergroße Stecknadel mit rotem Kopf auf einem imaginären Zentrum, eine Markierung auf der Karte Göteborg. Die Künstlerin hat das 4,50 Meter hohe Kunstwerk Här (Hier) genannt um auszudrücken, dass „här“ ein Zentrum ist.

Der Nadelkopf ist aus glasfiberverstärktem Plastik, die weiteren Teilen aus rostfreiem Stahl und gewöhnlichem Stahl. Här oder Hier sollte den Platz von anderen Plätzen Göteborgs unterscheiden und die Wichtigkeit der Stelle innerhalb der Stadt ausdrücken, was mit einer Stecknadel zur Perfektion gelingt. Das Werk Här wurde im Jahre 2006 vom Göteborger Charles Felix Lindbergs Donationsfond finanziert.

Ebba Matz wurde 1963 in Leksand geboren und studierte erst an der Konstskolan Idun Lovén und anschließend an der Kungliga Konsthögskolan in Stockholm. Ihre Werke drücken meist eine bestimmte Stelle im Raum oder einer festgelegten Umgebung aus. Ebba Matz lebt und arbeitet in Stockholm. Ihre Werk Här findet man seit 2008 auch an einem öffentlichen Platz in Kumla.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Sonntag, 18. April 2010

Der Bock von Gino Scarpa an der Linnégatan in Göteborg


Auch wenn die Linnégatan in Göteborg eine gewisse Bedeutung hat, so sind Kunstwerke an ihr doch sehr rar. Daher sticht der Bock in seiner surrealistischen Form von seiner Umgebung deutlich ab. Auch wenn man bei einem so modernen Werk, das vermutlich um die 70er Jahre entstanden ist, noch einen Bock erkennen kann, so ist es ungewiss um welches Tier es sich wirklich handelt, da der Künstler, wie bei all seinen Werken, sehr von der darstellenden Kunst abweicht und der bedeutendste Kontrast in der Wahl seiner Materialien liegt.

Der Bock, den Gino Scarpa in Göteborg schuf, mischt Metalle in unterschiedlichen Farben und reduziert die Darstellung des Bockes auf ein Minimum, eine Arbeitsweise, die man auch bei seiner Victoria in Vasastan beobachten kann.

Gino Scarpa wurde 1924 in Venedig geboren, wo er auch Kunst studierte. Von 1964 bis 1966 studierte er dann Grafik in Malmö und 1970 zog er nach Oslo, wo er heute noch beheimatet ist. Gino Scarpa ist weniger als Bildhauer bekannt, sondern mehr für seine Buchillustrationen und seine Lithografien, die man in mehreren bedeutenden Museen Europas finden kann. Seine Arbeiten kreisen dabei oft um erotische Motive und Figuren aus der klassischen Mythologie.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Samstag, 17. April 2010

Hästen oder Havre och betong von Ivar Lindekrantz in Guldheden in Göteborg


Wenn man die Doktor Allards Gatan im Göteborger Stadtteil Guldheden Richtung Wasserturm nimmt, so steht in einer der Grünflächen, die zu den Wohnhäusern gehören ein Holzpferd (Hästen oder Trähästen), das Richtung Straße blickt. Die Skulptur ist sehr einfach gehalten, der Schwanz ist zu kurz und der Sattel ist auf seinem Rücken andeutungsweise direkt eingelassen.

Pferde haben in Göteborg eine große Bedeutung, denn sie haben die Industrialisierung ermöglicht, sie zogen die ersten Straßenbahnen und an zahlreichen Stellen Göteborgs findet man noch die kunstvoll hergestellten Pferdetränken. Das Hästen oder Trähästen in Guldheden hat jedoch noch einen zweiten Namen, nämlich „Havre och Betong“, nämlich Hafer und Beton, was vermutlich auf den Übergang anspielt, der in den 50er Jahren in Guldheden stattfand. Das Hästen wurde 1956 an seiner heutigen Stelle errichtet, kurze Zeit nachdem die ganze Gegend als Wohngebiet erschlossen wurde und die ländlichen Wiesen und der Wald zu städtischen Flächen wurden.

Ivar Lindekrantz (1902 -1981) hat bei seinem in Teak geleimten Hästen, dem Pferd, zu seinem Lieblingsmaterial gegriffen, zu Holz. Die meisten seiner bedeutenden Werke wurden aus dem gleichen Material geschaffen und befindet sich vor allem in den Kirchen in ganz Schweden verteilt. Der in Göteborg geborene Künstler Ivar Lindekrantz hat an der Slöjdföreningens Skola, der heutigen Hochschule für Design und Kunsthandwerk in Göteborg studiert, jedoch nur sehr wenige Werke in der Stadt hinterlassen.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Freitag, 16. April 2010

Tufsen von Egon Möller-Nielsen in Kyrkbyn, Göteborg


Das Wort Tufsen hat mehrere Bedeutungen. Zum einen handelt es sich dabei um eine kleine Insel, zum anderen bezeichnet es eine unbedeutende Person. Aber es handelt sich dabei auch um einen schwedischen Kosename. Das Werk Tufsen in Kyrkbyn, einem Stadtteil Göteborgs erhielt seinen Namen nach der Tochter des Künstlers, die von ihren Eltern liebevoll Tufsen genannt wurde und maßgeblich an der Entstehung des Werkes beteiligt war.

Tufsen ist eine Spielskulptur am Spielplatz der Äringsgatan und animiert mit seinen Gängen und skurrilen Formen die Fantasie der Kinder. Tufsen war auch die erste Spielskulptur Stockholms und der Grundstein für alle späteren Spielskulpturen, die Kindern künstlerisches Empfinden nahe bringen. Das Werk in Göteborg ist eine der Abgüsse der Originalform, die sich bis heute in ganz Schweden weiter ausbreiten. Der Göteborger Tufsen gehört mit zu den ersten Werken des Künstlers und wurde bereits 1949 an seiner heutigen Stelle aufgestellt, knapp ein Jahr nachdem der erste Abguss in Stockholm seinen Platz fand.

Egon Möller-Nielsen (1915 - 1959) wurde zu einer Architekturausbildung gezwungen, hatte aber immer die Ambitionen zu einem Künstler. Der aus Dänemark stammende Künstler siedelte sich 1940 in Schweden an, als Dänemark vom Naziregime überrollt wurde. Egon Möller-Nielsen war am Ende seines relativ kurzen Lebens Lehrer am Konstfacket in Stockholm und hatte sich einen bedeutenden Ruf mit seinen Spielskulpturen und Buchillustrationen gemacht. Möller-Nielsen war ein Erneuerer der Kunst, der Kinder an Kunst teilhaben lassen wollte und Kunst zum Anfassen schuf. In Göteborg findet man vom gleichen Künstler auch die Spielfigur Ägget.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Donnerstag, 15. April 2010

Fina Fisken von Palle Pernevi am Doktor Fries Torg in Göteborg


Obwohl der Künstler bereits im Jahre 1952 ein Modell der Skulptur Fina Fisken, der schöne Fisch, am Doktor Fries Torg in Göteborg aufstellte, wurde das Werk erst 1961 an seiner heutigen Stelle im Auftrag des Charles Felix Lindbergs Donationsfonds errichtet.

Fina Fisken ist eine expressionistische Skulpur in rostfreiem Stahl, die gleichzeitig als Springbrunnen dient. Das Werk von fast fünf Meter Länge „schwimmt“ in einem künstlichen Teich von 13 x 12 Meter und ähnelt einem glitzernden Fisch, bei dem jede Schuppe sich im Wasser und dem Sonnenlicht reflektiert. Auch wenn allein schon der Fisch ein Symbol für einen Marktplatz einer Stadt am Meer sein kann, so hat der Ausdruck „Fina Fisk“ auch noch eine Doppelbedeutung, denn im etwas älteren Schwedisch versteht man unter einem fina Fisk auch alles, was schön ist oder einer besonderen Leistung entspricht.

Palle Pernevi (1917 - 1997) wurde in Helsingborg geboren und studierte Kunst in München und Stockholm. Unter Endre Nemes war er dann drei Jahre lang Lehrer an der Kunsthochschule Valand, später dann Professor an der Technischen Hochschule Chalmers und der Konstfackschule in Stockholm. Zu Beginn schuf Palle Pernevi Skulpturen, die von Religion und Mytholgie beeinflusst waren, später ging er auf abstrakte Kunst über. In dieser zweiten Phase entstand auch der Fina Fisken.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Mittwoch, 14. April 2010

Babianen och Kråkan von Sture Collin im Stadtteil Guldheden in Göteborg


Am Doktor Fries Torg in Guldheden, einem Stadtteil Göteborgs, findet man eine Skulptur, die der Künstler Babianen och Kråkan, der Pavian und und die Krähe, genannt hat. Auf einem gewöhnlichen Fels sitzt ein Pavian, hinter dem eine bearbeitete Granitstange in die Höhe ragt auf der eine Krähe sitzt.

Seit 1998, als das Werk hier aufgestellt wurde, zieht es zahlreiche Kinder an, die vor allem den Pavian (Babianen) als Spielkameraden aussuchen. Gesamt gesehen sieht man jedoch zwischen dem Kunstwerk und seiner Umgebung keinerlei Zusammenhang, es sei denn, der Pavian soll der Beginn eines Zoos aus Bronze in Göteborg sein. Wenn man das Werk, das zweifellos eine künstlerische Skulptur ist, betrachtet, so fragt man sich jedoch unmittelbar was das Werk bedeuten soll oder ob die Baugesellschaft, die es finanziert hat, einfach Kunst um jeden Preis hier aufstellen wollte, denn es gibt hunderte von Stellen in Schweden, wo das Werk auch eine Bedeutung hätte. Und ein Künstler kann auch ein Werk schaffen, das eine Verbindung zu diesem relativ bedeutenden Platz hat.

Sture Collin wurde 1939 geboren und studierte an der Konsthögskolan in Stockholm. Der schwedische Bronze- und Betonkünstler wurde vor allem für seine öffentlichen Auftrage in verschiedenen Städten Schwedens bekannt. Im Gegensatz zu sehr vielen anderen Künstlern des Landes hat sich Sture Collin wirklich auf die Schaffung von Skulpturen in unterschiedlichstem Material spezialisiert.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Dienstag, 13. April 2010

Apollon och Asklepios von Stig Blomberg am Sahlgrenska in Göteborg


Hoch oben an der Wand des Hauptgebäudes des Universitätskrankenhauses Sahlgrenska in Göteborg sieht man von weitem eine zwölf Meter hohe Skulptur, die den Namen „Apollon och Asklepios“ trägt und die beiden griechischen Gottheiten Apollon und Asklepios darstellt.

Als das Werk im Jahre 1959 zur Eröffnung des Zentralkomplexes des Universitätskrankenhauses eingeweiht wurde, handelte es sich dabei um die höchste Skulptur Göteborgs. In Göteborg selbst ist das Werk allgemein als „Plåt-Niklas“ bekannt, nach Göteborger Humor in Erinnerung an den Gründer des Sahlgrenska.

Die Skulptur Apollon och Asklepios zeigt den Gott der Heilkunst, der gewöhnlich als alter Mann mit Bart dargestellt wird, als Jungen, der jedoch bereits seinen bekannten Stab in der Hand hält. Neben ihm steht sein Vater Apollon, der Gott der Wissenschaften mit seinem Bogen und seinem Schild. Unterhalb der beiden Götter sieht man ein Dreieck, das bedeutet, dass Krankenpflege, Forschung und Ausbildung im Krankenwesen eine Einheit bilden.

Stig Blomberg (1901 - 1970) hat die Kunsthochschule in Stockholm besucht und hielt sich zu weiteren Studien einige Jahre in Frankreich auf. Nach seiner Rückkehr war er zehn Jahre lang Lehrer auf der Konsthögskolan. Auch wenn Stig Blomberg vor allem für seine Skulpturen von Kindern und Jugendlichen bekannt wurde, so schuf er dennoch mehrere Skulpturen mit klassischen Figuren. Stig Blomberg gehört mit zu den bedeutendsten klassischen Bildhauern Schwedens, wobei er sich jedoch, wie bei Apollon och Asklepios, nicht immer an die klassischen Vorbilder hielt.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Montag, 12. April 2010

Mötesplats, Treffpunkt, von Ernst Billgren am Sahlgrenska in Göteborg


Den Mötesplats, oder Treffpunkt, an der Notaufnahme des Sahlgrenska Universitätskrankenhauses kann man im Grunde nicht definieren, denn es ist eine Mischung aus Objekten, die sich hier ebenso treffen wie Menschen, die manchmal zwischen Leben und Tod stehen. Der Begriff Treffpunkt kann nun einmal von jeder Warte aus betrachtet werden.

Mötesplats besteht aus Tieren, Urnen und anderen Elementen, die die verschiedenste Kunstrichtungen beinhalten, denn Mötesplatz ist ein Brunnen und der Künstler benutzt Bronze, Granit, Marmor, Mosaiksteine und selbst Ziegel für sein Werk. Mötesplats kann also auch ein Treffpunkt der künstlerischen Techniken sein.

Das von Ernst Billgren im Jahre 1996 geschaffene Werk war jedoch für die Betrachter nicht nur eine Art Fragezeichen, sondern führte auch zur Diskussion, wie haltbar ein öffentliches Werk, das im Freien steht, eigentlich sein soll, denn bereits nach zwölf Jahren waren die natürlichen Schäden so bedeutend, dass Göteborg 200.000 Kronen für die Restauration ausgeben musste, nahezu die Hälfte von dem, was das Werk insgesamt kostete.

Ernst Billgren, geboren 1957, gehört zu den bekanntesten Künstlern Schwedens. Seine Relation zu Göteborg ist der Besuch der Kunsthochschule Valand, die er fünf Jahre lang besuchte. Ernst Billgren ist in Kunstkreisen vor allem für zwei Eigenschaften bekannt. Zum einen wagt er sich an jedes Material. Er bemalt Möbel und Autos, stellt Glasskulpturen her, aber arbeitet auch mit Bronze, Granit und Zement. Bei seinen Installationen greift er zur Videokamera und benutzt jede Technik, die ihm in den Sinn kommt. Die zweite Eigenschaft ist jene, dass an ihm jede Kritik abprallt, und wenn er zur Aussage greift, dass er eben nur versucfht Kunst zu schaffen, aber nicht perfekt ist.

Copyright Text: Herbert Kårlin - Foto: Irene Kårlin

Sonntag, 11. April 2010

Frühere Transportmittel der Post an der alten Hauptpost in Göteborg


An den Treppen zum alten Centralposthuset (Hauptpostamt) in Göteborg wurden bereits beim Bau sechs Granitskulpturen angebracht, die die früheren Transportmittel der Post dokumentieren sollten und damit ein Symbol des ganzen Gebäudes darstellen. Jede der Skulpturen zeigt eines der früheren Transportmittel.

Am linken Treppenaufgang findet man die Abbildung einer Postkutsche, eines Segelschiffes und eines Motorrads, die nicht nur die Transportmittel beschreiben, sondern auch die internationale Tätigkeit der Post. Die Post an den rechten Treppen wird mit Schlitten, zu Fuß und per Pferd ausgetragen, was wiederum die Postverteilung in Schweden im Laufe eines Jahres, zur Zeit als das Gebäude errichtet wurde, darstellt.

Da Bildhauerkunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts häufig von Handwerkern ausgeführt wurde, die auf Auftrag des Architekten arbeiteten, ist der Name des Künstlers leider nicht bekannt. Nach dem Umbau des denkmalgeschützten Gebäudes in ein Luxushotel werden die Symbole an den Treppen nur noch an die vergangene Zeit erinnern, falls die Werke nicht von Sonnenschirmen und Reklametafeln verstellt werden.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Samstag, 10. April 2010

Glasmosaik von Rolf Denman in Kaverös, Göteborg


Am Eingang an der Tunnlandgatan 9 in Kaverös, einem Teil des Göteborger Stadtteils Högsbo, findet man ein in Zement eingelassenes Glasmosaik, das von mehrfarbigen Leuchtröhren von hinten beleuchtet wird. Das Kunstwerk ist vollkommen abstrakt gehalten, strahlt jedoch in seiner Gesamtheit eine vollkommene Harmonie aus, die man sonst vor allem bei Kirchenkunst findet.

Die acht Teile des Gesamtwerkes gehen fast nahtlos ineinander über. Selbst wenn man die Bedeutung des Werke kaum erahnen kann, so strahlt es jedoch, vor allem nachts, ein Gefühl der Ruhe und der Sicherheit aus und wird damit zu einem Symbol für die Bewohner, die hier in einer Art Wohngemeinschaft zusammenleben. Das Glasmosaik bettet sich gleichzeitig in die architektonische Struktur des Gebäudes ein, das Mitte der 60er Jahre entstanden ist.

Der im Jahre 1923 geborene Rolf Denman hat mit seinem Glasmosaik in Kaverös ein Werk geschaffen, das zeigt, dass der Künstler sehr unterschiedliche Wege in der Kunst beschreiten kann. Rolf Denman, der in Göteborg die Hochschule für Kunst und Design, sowie die Kunsthochschule Valand besuchte, hat in Göteborg alle seine Werke der architektonischen Umgebung angepasst, was ihm auch mehrere künstlerische Aufträge von Seiten der Göteborger Bauunternehmen einbrachte.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Freitag, 9. April 2010

Ödlan, die Eidechse, in der Trädgårdsföreningen in Göteborg


Noch hinter den Rosenanlagen der Trädgårdsföreningen (Gartenverein) in Göteborg findet man auf eine kleinen Anhöhe eine der ältesten Skulpturen der Gartenanlage. Der große Ödlan, die Eidechse, aus Granit liegt hier von Frühling bis Herbst eingebettet in einer grün-dominanten Fläche und wird nur von wenigen Besuchern entdeckt.

Der Ödlan in übernatürlicher Größe scheint den Besucher mit seinen großen Augen eingehend zu betrachten und liegt auf der Wacht. Die Details, inklusive der Schuppen, sind kunstvoll in den Stein gehauen. Die Skulptur zeigt alle Eigenschaften der klassischen Bildhauerei und stammt vermutlich aus den 30er Jahren, als die Anlage mehrere Kunstwerke erhielt.

Große Eidechsen gehören eigentlich nicht zu den üblichen Bewohnern Schwedens, aber wie auch verschiedene Blumensorten, die ursprünglich nicht in Schweden beheimatet sind für die Vielfalt der Trädgårdsföreningen stehen, so wäre auch ein lebender Ödla im Grunde ein Tier, das sich mitten in der Anlage sehr wohl fühlen würde.

Da der Künstler des Werke keinerlei Signatur auf seiner Eidechse hinterlassen hat, kann man nicht feststellen wer das Kunstwerk geschaffen hat.

Copyright Text: Herbert Kårlin - Foto: Irene Kårlin

Donnerstag, 8. April 2010

Jonas i valfiskens buk an der Tunnlandsgatan in Kaverös, Göteborg


Ein Kunstwerk, das in Zusammenhang mit der Arche Noah an der Barytongatan gesehen werden muss ist Jonas i valfiskens bu, also Jona im Magen des Wales. Beide Skulpturen bauen auf biblische Motive auf, haben die gleiche Größe und wurden in der gleichen Technik vom gleichen Künstler hergestellt.

Während jedoch die Geschichte von Noah in fast nüchterner Form erzählt wird, greift der Künstler bei Jona und dem Wal zu einer surrealistischen Darstellung der Szene. Der Magen des Wales wird fast wie eine Konservendose nach oben geöffnet und Jona, der dabei erscheint, ist nicht direkt im Magen sichtbar, sondern nur seine Beine reichen aus den Gedärmen hervor. Der Künstler Rolf Denman zeigt an diesen beiden Beispielen wie unterschiedlich biblische Legenden in der Kunst ausgedrückt werden können.

Der schwedische Künstler Rolf Denman (geboren 1923) hat seine künstlerische Ausbildung in Göteborg erworben, wo er sowohl die HDK als auch die Kunsthochschule Valand besuchte. Auch wenn man Rolf Denmans öffentliche Werke überall in Schweden finden kann, so kann man ihn jedoch mit Sicherheit am besten in Göteborg an Hand seiner Werke studieren, da man in der Stadt mehrere seiner Skulpturen finden kann.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Mittwoch, 7. April 2010

Die Arche Noah (Noaks Ark) an der Barytongatan in Kaverös, Göteborg


An der Barytongatan 4 in Kaverös, das zum Göteborger Stadtteil Högsbo gehört, findet man am Eingang des Gebäudes eine Skulptur, die das biblische Motiv der Arche Noah (Noaks Ark) aufgreift. Die eine Seite des Eingangs zeigt die Längsseite des Schiffes, während zur anderen Seite des Eingangs das Boot in die Ferne zieht. Leider wird dieses Kunstwerk kaum unterhalten und zeigt bereits die ersten Schäden.

Die mehrere Meter breite Skulptur Noaks Ark, die mit allen ihren Details in starkes Blech geschlagen wurde und die den Längsschnitt des Schiffes zeigt, ist mit den unterschiedlichsten Tieren bevölkert. Etwa zwanzig Tiere und einige Pflanzen hat der Künstler der Arche Noah symbolisch mit auf die Reise gegeben, was man auch so sehen kann, dass das Gebäude selbst als Arche gesehen werden kann in der die Bewohner der verschiedensten Kulturen eine neue Gemeinschaft darstellen, die gemeinsam in ihre Zukunft fahren.

Rolf Denman wurde 1923 in Munkedal geboren und studierte erst an der Hochschule für Design und Kunsthandwerk (damals Slöjdforeningens Skola) und dann an der Kunsthochschule Valand in Göteborg. Heute findet man von Rolf Denman etwa 50 verschiedene öffentliche Werke in Schweden. In Göteborg zeichnet Rolf Denman für mehrere öffentliche Werke, die er vor allem im Auftrag privater Bauunternehmer erstellte. Mit zu seinen bekanntesten Skulpturen in Göteborg gehören Dimman und Statisk Flykt.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Dienstag, 6. April 2010

Fågelberget, der Vogelberg, von Bertil Malmstedt in Julianas Gård in Högsbohöjd, Göteborg


An der Breitseite des Hauses mit der Nummer 1 in Julianas Gård im Göteborger Stadtteil Högsbo entdeckt man eine Ziegel-Zement-Skulptur, die der Künstler Fågelberget, also Vogelberg, nannte. Nahezu die ganze Front des Gebäudes ist mit symbolischen Vogelnestern übersät aus denen jeweils ein Vogel hervorsieht.

Der Vogelberget muss als Ganzes gesehen werden, da es sich zum einen um eine Ziegelskulptur handelt, die der Hauswand eine Struktur verleiht, die einen Berg symbolisiert. In diesem Berg findet man neun Höhlen aus denen die Zementvögel hervorkommen, die mehrere unterschiedliche Positionen einnehmen. Da sich die Skulptur in einem Durchgang und in gewisser Höhe befindet, kann es leicht geschehen, dass man an ihr vorbeigeht ohne sie zu entdecken.

Bertil Malmstedt wurde 1926 in Ökna geboren und studierte an der Slöjdföreningens Skola (heute HDK) und der Kunsthochschule Valand in Göteborg. Er ist vor allem für seine abstrakten Gemälde in verschiedenen Graustufen bekannt. Bertil Malmstedt ist Mitglied der Gruppe 54, die heute noch in Form einer Galerie weiterlebt und von Schülern der Kunsthochschule Valand gegründet wurde. Die Mitglieder der Gruppe malten alle abstrakt und surrealistisch, was man, in Form einer Skulptur, auch bei Bertil Malmstedts Vogelberg, dem Fågelberget, feststellen kann.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Montag, 5. April 2010

Älg, Elch, von Ragnhild Alexandersson in Annas Gård in Högsbohöjd, Göteborg


Wer den Älg, also den Elch in Annas Gård im Stadtteil Högsbo von Göteborg betrachtet, der unter den Bäumen der Grünanlage ruht, wird unmittelbar an ein anderes Werk in Göteborg denken, an Långa benet före, das die gleiche Künstlerin wenige Jahr nach ihrem Älg, der im Auftrag der Baugesellschaft AB Poseidon 1996 nach Högsbo kam, in Kyrkbyn realisierte.

Der über 2 Meter hohe Elch aus Bronze in Annas Gård verfügt nur über die notwendigsten Elemente, die einen Elch charakterisieren. Wie alle Werke der Künstlerin stimmen dennoch die Proportionen nicht, sondern lassen einen eigennwilligen Elch aus einem Märchenland auftauchen, der majestätisch seinen Blick über die spielenden Kinder wirft, mehr als sei er ein Wächter als ein Waldtier aus dem hohen Norden.

Ragnhild Alexandersson wurde 1947 in Stockholm geboren und hat dort am Konstfack und der Konsthögskolan Kunst studiert. Die öffentlichen Werke der schwedischen Künstlerin findet man heute in ganz Schweden, aber auch im Modernen Museum in Stockholm. Ragnhild Alexandersson hat ihre eigene Formsprache in ihren Skulpturen entwickelt, die sehr deutlich zu erkennen sind. In Annas Gård realisierte die Künstlerin jedoch nicht nur ihren Elch, sondern 14 weitere kleinere Skulpturen, die sich jeweils an den Eingängen zu den einzelnen Häusern befinden.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Sonntag, 4. April 2010

Tegelrelief, Ziegelrelief, von Olle Zetterqvist in Kaverös, Göteborg


Als in den 60er Jahren die Wohnbauten an der Tunnlandsgatan in Kaverös, Stadtteil Högsbo in Göteborg, erbaut wurden, sollten zahlreiche Gebäude eine künstlerische Ausschmücken an der Eingangsfront erhalten. So erhielt der Wahl-Göteborger Künstler Olle Zetterqvist den Auftrag an der Tunnlandsgatant 7 ein Kunstwerk zu realisieren, das sowahl an die Umgebung als auch das Gebäude angepasst sei.

Der Künstler wählte hier die abstrakte Abbildung eines vogelartigen Gebildes, das im Gegenlicht vor der Sonne vorbeifliegt. Als Arbeitsmaterial benutzte er ausschließlich unterschiedlich gefärbte Ziegel, die er dann zu einem Tegelrelief, einem Ziegelrelief, zusammensetzte. Sowohl Arbeitsmaterial als auch Motiv passen sich hier vollkommen der Architektur des Gebäudes an und vereinen daher Baukunst und Architektur auf gekonnte Weise.

Der in Göteborg lebende und im Värmland geborene Künstler Olle Zetterqvist (86) hat relativ wenige öffentliche Werke erstellt, sondern widmete sich mehr der Grafik und der Malerei. Wie sein Bruder Jörgen Zetterqvist, studierte auch Olle an der Kunsthochschule Valand in Göteborg. Über Olle Zetterqvist, der mittlerweile aus Altersgründung kaum noch aktiv ist, ist sehr wenig bekannt.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Samstag, 3. April 2010

Ur Väggen von Yvonne T. Larsson im Göteborger Stadtteil Högsbo


Auf dem Axel Dahlströms Torg in Högsbo, nur wenige Meter von den Marmorintarsien entfernt, steht eine Aluminium-Stahl-Skulptur, die fünf Meter in die Höhe reicht und ebenso abstrakt ist wie das Kunstwerk von Endre Nemes. Die Künstlerin nannte das Werk Ur Väggen, aus der Mauer, was jedoch nicht bedeutet, dass die Kunst aus einer Mauer wächst.

Das Werk der schwedischen Künstlerin, das im Jahre 2009 vom Göteborger Charles Felix Lindbergs Donationsfond finanziert wurde, muss in Beziehung zu den Marmorintarsien gesehen werden, denn Ur Väggen bedeutet, dass Yvonne T. Larsson sich davon inspirieren ließ, von der Mauer, und ein Element des bekannten Werkes neu interpretierte und mit anderem Material darstellen wollte, was sich auch am Kontrast der Farben der Materialien, die sie benutzte, ausdrückt. Um dem Werk näher zu kommen müssen daher, von der Mitte des Platzes aus, beide Werke gleichzeitig betrachtet werden.

Über Yvonne T. Larsson, die auf Tjörn lebt und arbeitet, weiß man relativ wenig. Ursprünglich wurde sie für ihre Gemälde bekannt. Heute arbeitet Yvonne T. Larsson häufig mit Gips und komponiert ihre Werke mit Material, das sie in der Natur findet, organische Skulpturen. Ihre Themen holt sie ebenfalls häufig aus der Natur, wobei zahlreiche Werke Yvonne T. Larssons helle Figuren auf dunklen Platten darstellen.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Freitag, 2. April 2010

Kummel, Seezeichen, von Kent Karlsson am Frederikas Gård in Göteborg


Am Rande von Frederikas Gård im Stadtteil Högsbohöjd (Högsbo) in Göteborg findet man eine Skulptur, die fünf aufeinander liegenden Granitreifen gleicht, wobei sich roter und schwarzer Granit abwechseln. Der Göteborger Künstler nannte das Werk Kummel, also Seezeichen.

Ein Kummel ist im Grunde ein Steinhaufen, der aus weiß bemalten Steinen besteht und an einer Bucht steht, die den Schiffen signalisiert, dass hier die Wassertiefe ausreichend ist um anzulegen. Die Kummel gehören zu den ältesten Seezeichen Skandinaviens und existierten schon lange bevor den Wikingern. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts werden zwar alte Kummel noch aufrecht erhalten, jedoch keinerlei neue errichtet und haben ihre Bedeutung mehr und mehr verloren. Die Besonderheit des Kummels am Frederikas Gård ist die Tatsache, dass eine Granitgeige auf dem Seezeichen liegt, die bei jedem Regen unter Wasser leigt.

Der Göteborger Künstler Kent Karlsson hat mit seinem Seezeichen Kummel eines seiner typischen Werke der 90er Jahre geschaffen, bei denen er Lebensweisen, Geschichte und Erinnerung oft verknüpft, um den Betrachtern seiner Werke einen Denkanstoß zu geben. Wenn man seine Werke Tempel für Zweifel und Hoffnung und Dunkelheit, der Morgen kommt in Göteborg betrachtet, so kann man seine Entwicklung deutlich verfolgen.

Kent Karlsson wurde 1945 in Göteborg geboren und studierte an der Konstindustriskolan und der Kunsthochschule Valand in Göteborg, sowie ein weiteres Jahr an der Kungliga Konsthögskolan in Stockholm. Von 1991 bis 1997 war er Lehrer für Malerei bei Valand, wobei er ein Jahr davon eine Gastprofessur in Japan einnahm. Kent Karlsson begann seine künstlerische Laufbahn als Maler, wobei er sich später dann vor allem der Monumentalskulptur zuwandte, die ihm zahlreiche öffentliche Aufträge einbrachte. Seine Werke findet man heute in mehreren schwedischen Museen Justifierund an zahlreichen öffentlichen Plätzen Schwedens.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Donnerstag, 1. April 2010

Friskulptur von Per Thorlin am Gathenhielmska Kulturreservat in Göteborg


Wenn man von der Bangatan über eine Parkanlage zum Gathenhielmska Kulturreservat in Göteborg geht, so findet man am Pfeiler, der den Eingang zum Park markiert eine Freiskulptur (Friskulptur), die eine Gruppe von Bronzefiguren darstellt, die den Pfeiler symbolisch erklettern wollen.

Die Skulpturengruppe Kletterer aus dem Jahre 1967 besteht aus insgesamt zwölf Figuren, die durch eine koordinierte Zusammenarbeit den Ziegelpfeiler erklettern. Jede einzelne Figur der Gruppe ist ein Kunstwerk an sich, wobei die Gruppe als Ganzes symbolisch zeigen will, dass nur eine gemeinsame Anstrengung und eine gemeinsame Arbeit auch vorwärts, in diesem Fall nach oben, führt.

Per Thorlin wurde 1923 in Oslo geboren und studierte zwischen 1945 und 1952 an der Kunsthochschule Valand in Göteborg. Der Künstler ließ sich anschließend in Göteborg nieder Auch wenn Per Thorlin vor allem für seine abstrakten Gemälde des Bohuslän bekannt wurde, so schuf er dennoch sehr beeindruckende öffentliche Kunstwerke in verschiedenen Materialien. In Göteborg findet man von Thorlin, unter anderen Werken, auch die Vindarna (Winde) im Pilegården.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin