Donnerstag, 31. Dezember 2009

Solport von Görel Steg am Göta Älv in Göteborg


Ein Solport oder Sonnentor spielte in vielen Kulturen eine Rolle, egal ob man bei Kelten, Griechen, Indern oder Mayas sucht. Die Solport bietet immer eine Verbindung zwischen zwei Welten durch die sehr häufig Götter kommen. In der nordischen Mythologie öffnete sich eine Solport jeweils zur Sommersonnenwende, ähnlich der keltischen Mythologie.

Görel Steg schuf ihre Solport, die aus zwei Holzpollern besteht und am Norra Älvstranden des Göta Ålv in Göteborg steht, nicht wie üblich aus Stein, sondern schnitzte sie vor Ort in Holz, wobei die gewählte Stelle am Fluss an den alten Glauben der Mayas erinnert, als der Sonnengott aus dem Wasser stieg und durch das Sonnentor zum auserwählten Volk der Mayas kam.

Aber unabhängig, aus welcher Mythologie die Künstlerin ihre Anregung zum Kunstwerk Solport nahm, es soll die glorreiche Zukunft der Norra Älvstranden bei Eriksberg spiegeln und jeweils zur Sonnenwende Wohlstand und Glück über diesen Stadtteil Göteborgs bringen.

Görel Steg, geboren 1957, widmet sich heute der Malerei und studierte ursprünglich Innenarchitektur an der Göteborger Hochschule für Design und Kunsthandwerk (HDK), bevor sie an der Technischen Hochschule Chalmers ein Architekturstudium absolvierte. Im Auftrage der Eriksbergs Förvaltnings AB realisierte sie am Norra Älvstranden auch die Skulpturengruppe Främmande Fågel.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Mittwoch, 30. Dezember 2009

Universum von Arne Jones am Frölunda Torg in Göteborg


Im Jahre 1969, ein Jahr nach dem Bau des Frölunda Torg, erhielt der Platz die Skulptur Universum. Die Skulptur sollte auf die moderne Zukunft der Raumfahrt und die Entdeckung ferner Planeten anspielen, was der Künstler Arne Jones in hervorragender Weise löste.

Arne Jones schuf ein sechs Meter hohes Gebilde mit neun ovalen Kupferringen, die die ständige Bewegung der Planeten symbolisieren. Wie so viele andere öffentliche Kunstwerke hat jedoch auch dieses Kunstwerk einige Veränderungen erfahren. Als bei der Erweiterung und dem Umbau des Frölunda Torg die Skulptur Universum abmontiert wurde, entdeckte man, dass die beiden Innenringe und ein halber weiterer Ring gestohlen war und auch die Form eine Veränderung erfahren hatte.

Vor der Neueinweihung am 23. Oktober 2009 wurde daher das Kunstwerk Universum restauriert, was jedoch nicht mehr mit dem Originalmaterial erfolgte. Heute haben daher die inneren Ringe eine etwas andere Farbe und nicht den gleichen Glanz als die äußeren Ringe. In der Hoffnung neue Diebstähle zu verhindern, wurde Universum nun auch oberflächenbehandelt.

Arne Jones (1914 - 1976) studierte an der Kunsthochschule Stockholm, wo er später auch zehn Jahre lang Unterricht gab. Seine Kunstwerke gelten alle als abstrakt, die jedoch auf eine architektonische Form aufbauen. Arne Jones hat nicht nur zahlreiche öffentlichen Werke in Schweden geschaffen und eine eigene Theorie zur Öffentlichen Kunst vertreten, sondern fertigte auch Terrakottabüsten zahlreicher schwedischer Autoren an. 1968 vertrat Arne Jones Schweden bei der Kunstbiennale in Venedig.

Copyright Text: Herbert Kårlin - Foto: Irene Kårlin

Dienstag, 29. Dezember 2009

Arc von Claes Hake in Klippan, Göteborg


Am Ancarsmedian in Klippan kann man eine Skulpturengruppe entdecken, die im Jahre 1995 dort platziert wurde und eines der typischsten Werke des Göteborger Künstlers Claes Hake ist. Der Künstler nannte die Gruppe Arc, Bogen, und benutzt hier, wie an anderen Stellen der Welt, Granit um eine Wellenbewegung auszudrücken.

Wellen in Granit haben Claes Hake über mehrere Jahre hinweg fasziniert, ohne dass er die Bewegungen bestimmten Wellen zuordnete. Es können sich um Hügel oder Schneewehen handeln wie auch über die Wogen des Meeres. Hake sieht bei seinen Werken keine Botschaft, sondern mehr eine Poesie und die Eingliederung des Werkes in seine Umgebung.

Das Werk Arc wurde 1994 mit 250.000 Kronen vom Charles Felix Lindbergs Donationsfond unterstützt, wobei das Kunstwerk jedoch leider häufig beschmiert wird und im Sommer eine starke Anziehungskraft auf Obdachlose ausübt.

Malereien von Claes Hake, ein Absolvent der Kunsthochschule Valand in Göteborg, und seine öffentlichen Werke findet man heute in mehreren Ländern der Welt, aber auch Museen haben, vor allem Malereien, des Künstlers erworben. Die Steinskulpturen Claes Hakes sind meist in Granit aus dem Bohuslän geschlagen und wirken oft grob. Der Künstler will damit vor allem die Natürlichkeit des Steines ausdrücken.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Montag, 28. Dezember 2009

Näsorna von Pål Svensson am Götatunneln in Göteborg


Zwei der am wenigsten beachten öffentlichen Kunstwerke Göteborgs wurden an den beiden Einfahrten des Götatunnels aufgestellt, denn es ist unmöglich sie zu berühren oder auch nur aus der Nähe zu betrachten, außer man steckt im Stau und hält direkt vor den Tunnelröhren an. Es handelt sich hier um zwei als Näsorna (die Nasen) bezeichneten Werke in poliertem Marmor von Pål Svensson.

Bevor der Künstler sein Werk schuf versuchte er eine Einheit zwischen Architektur und Kunst zu schaffen, was optisch gelang, wenn auch die Beleuchtung bei Nacht wie ein Kontrast zur Tunnelbeleuchtung wirkt und einen Bruch zwischen Kunst und Lichtarchitektur schafft, der die Grenze zwischen freier Schaffenskunst und architektonischer Einheit zeigt. Auch hinsichtlich des gewählten Marmors zeigt sich dieser Bruch, da das Kunstwerk Näsorna mit Sicherheit die Lebensdauer des Tunnels übersteigt.

Pål Svensson, ein Absolvent der Kunsthochschule Valand in Göteborg, ist vermutlich der Künstler, der mehr öffentliche Kunst in Göteborg schafft als jeder andere Künstler. Jedes seiner öffentlichen Werke wird für einen bestimmten Platz geschaffen, den er vorher mehrmals besucht, um das Werk an die entsprechende Umgebung anzupassen. Für Pål Svensson ist Kunst und Umgebung eine Einheit, die sowohl am Tag als auch in der Nacht seiner Bestimmung gerecht werden soll.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Sonntag, 27. Dezember 2009

Atlant von Ivar Johnsson am Stadttheater in Göteborg


Während an der linken Seite des Haupteingangs zum Stadttheater in Göteborg eine Karyatide das Vordach hält, findet man auf der rechten Seite Atlant. Atlant trägt in der griechischen Mythologie die Welt auf seinen Schultern, wobei man auch ein Theater symbolisch als Welt betrachten kann.

Der Künstler Ivar Johnsson hat seinen Atlant jedoch der nebenstehenden Karyatide angepasst, da Atlant in der Regel, auf Grund der Last, meist kniend abgebildet wird oder aber zumindest mit seinen Händen die Welt stützt, jedoch nie die Arme an der Seite baumeln lässt. Vermutlich wollte Johnsson hier mehr eine Symmetrie der beiden Figuren ausdrücken als sich auf die griechische Mythologie stützen.

Atlanten, die bei römischer Tempelkunst in der Regel Telamoner genannte werden, fanden in jeder Epoche ihre Anwendung in der Baukunst, wobei Atlant am Stadttheater im Jahre 1933 in Marmor geschaffen wurde und etwa drei Meter hoch ist. Ivar Johnsson passte seinen Atlant einer Architektur zu Beginn des 20. Jahrhunderts an, was sein Werk sehr deutlich von den deutschen Atlanten und Karyatiden unterscheidet.

Ivar Johnsson (1885 - 1970) ist einer der bedeutendsten Monumentalbildhauer Schwedens, der gemäß seiner Zeit in Schweden, Frankreich und Italien Bildhauerei studierte. Von 1920 bis zu seinem Tod im Jahre 1970 wohnte und arbeitete Ivar Johnsson in Heleneborg in der Nähe von Stockholm. Johnsson schuf einige der bedeutendsten öffentlichen Werke Göteborgs.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Samstag, 26. Dezember 2009

Erinnerungsstein Ebbe Lieberath im Schlosswald in Göteborg


Der Erinnerungsstein Ebbe Lieberath im Göteborger Schlosswald gehört zwar zu den Öffentlichen Werken der Stadt, wird aber in der Regel nicht unter den Öffentlichen Kunstwerken eingeordnet, da der Künsler der Steingravur nicht genannt wird und die Arbeit unter der Aufsicht der Pfadfinderbewegung Göteborgs statt fand.

Beim Erinnerungsstein Ebbe Lieberath handelt es sich um einen Gneisblock von 5000 Kilogramm, der von dessen Geburtsstelle zum Schlosswald (Slottsskogen) transportiert wurde und auf drei kleineren Steinen ruht. Um das Monument herum wurden zahlreiche andere kleine Steine mit den Namen der verschiedenen Pfadfindergruppen Schwedens angebracht.

Ebbe Lieberath (1871 - 1937) wird als der Gründer der schwedischen Pfadfinderbewegung nach dem Modell von Robert Baden-Powell betrachtet. Der Minnessten (Erinnerungsstein) zu seinen Ehren wurde 1959, zum 50-jährigen Bestehen der Pfadfinderbewegung Schwedens, die in Göteborg ihren Ursprung hatte, aufgestellt, obwohl Lieberath zwar bereits 1909 nur die Idee hatte, die er dann am 2. März 1910 offizialisierte.

Lieberath war Gymnastiklehrer in Göteborg als er seine Idee der Gründung einer Pfadfinderbewegung hatte. Genauer genommen war er mit einem der Boote zu den Schären unterwegs als er das Buch Scouting for Boys von Robert Baden-Powell fand und von der Idee so fasziniert war, dass er sich unmittelbar daran machte, Baden-Powels Idee in Göteborg umzusetzen. Innerhalb nur weniger Monate schuf er damit eine Bewegung, die ganz Schweden erreichte.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Freitag, 25. Dezember 2009

Hällristingar „Stulen Värld“ von Claes Hake am Världskulturmuseet in Göteborg


Vor dem Eingang zum Världskulturmuseet in Göteborg sieht man auf der rechten Seite eine dreiteilige Skulpturengruppe aus Granit zum Titel „En stulen värld“, einer gleichnamigen Ausstellung des Museums, deren gestohlene Stücke Peru Ende 2009 zurückforderte. Die Skulptur des Göteborger Künstlers Claes Hake wurde jedoch nicht von den Paracas-Textilien der Ausstellung inspiriert, sondern von den Hällristingar, den Steinritzungen, aus Tanum im Bohuslän, die auf die älteste Kultur Schwedens hinweist.

Die originalen Steinritzungen in Tanum kommen aus der Bronzezeit und sind etwa 3000 Jahre alt. Sie gehören mittlerweile zum Weltkulturserbe der Unesco. Diese Abbildungen von Booten, Menschen und Symbolen, die zum Teil heute noch nicht gedeutet werden konnten, waren die Basis für die Skulpturengruppe Stulen Värld und bieten eine „Ergänzung“ zur Bohuslänsk Historia in Lindholmen.

Claes Hake, der 1945 in Mölndal bei Göteborg geboren wurde und an der Kunsthochschule Valand in Göteborg studierte, arbeitet vor allem mit Granit aus dem Bohuslän, dem er Leben einhauchen kann. Es ist daher auch normal, dass sich Claes Hake für die ersten Kunstdenkmale des Bohuslän interessierte und aus der 3000 Jahre alten Kunstform lernte und sich davon bei manchen seiner Werke inspirieren ließ. In Göteborg findet man mehrere seiner Monumentalskulpturen, so den Näcken, den Geiger, eine Figur aus der Sagenwelt.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Donnerstag, 24. Dezember 2009

Lekande Barn von Britta Nehrman in Liseberg, Göteborg


Im Skulpturenteil des Vergnügungsparks Liseberg in Göteborg befinden sich zwei Skulpturen, die eine Einheit bieten und die die Künstlerin Britta Nehrman Lekande Barn, Spielende Kinder, genannt hat. Beide Skulpturen wurden bereits 1950 in Liseberg aufgestellt, da der Park damals auch als Freizeitpark zum Entspannen gedacht war und noch nicht den heutigen Charakter besaß.

Die lekande barn müssen daher mehr in Zusammenhang mit den Anfängen von Liseberg gesehen werden, als Kinder auf den Wiesen herumtollten und viele Göteborger hier ihr an Wochenenden ihr Picknick machten. Vergnügen war in den 50er Jahren in Liseberg nicht nur die Benutzung der damals relativ einfachen Attraktionen. Die lekande barn drücken in ihrer Nacktheit das unschuldige Spiel auf einer Wiese aus, das vollkommen ohne Spielzeug oder Ball auskommt und die klassische künstlerische Ausdrucksweise spiegelt.

Britta Nehrman (1901 - 1978) besuchte die Kunstakademie Stockholm und setzte anschließend ihre Studien in Paris und Rom fort. Sie wurde vor allem für ihre intimen Porträts in Bronze und ihre Skulpturengruppen bekannt. Ihre Skulpturen findet man nicht nur an zahlreichen öffentlichen Plätzen in Schweden, sondern auch in mehreren Kunstmuseen des Landes wie auch im Kunstmuseum Göteborg.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Schmiedezaun (smidda staket) von Miklos Fözö am Norra Älvstranden in Göteborg


Am Norra Älvstranden bei Eriksberg findet man zwei künstlerische schmiedeeisernen Zäune. Jener, der im Jahre 2000 aus einer Zusammenarbeit von Pål Svensson und Bert Johansson entstand, und ein zweiter den der Kunstschmied Miklos Fözö realisierte.

Auch das smidda staket von Miklos Fözo vereint Steinskulptur mit Schmiedeeisen und passt sich daher an das Milieu an, das neue Bauwerke und den Göta Älv verbindet. Der bedeutendste Unterschied zwischen den beiden Zäunen ist jedoch nicht nur ihre Form, sondern auch die Art der Darstellung der Fische, denn Miklos Fözö lässt seinen Fisch nicht im Wasser schwimmen, sondern hat ihn auf Spießen angebracht, als ob der Fisch bereits auf einem Grill wäre. Er drückt damit aus, dass die QWasserqualität des Göta Älv es erlaubt die dort gefangenen Fische zu essen. Auch die Form der Eisenstäbe erinnert bei Miklos Fözö, daran, dass er spezialisiert ist auf die Herstellung von Kerzenständern und er verstärkt mit der Wahl der Eisenstäbe damit den Ausdruck eines Grillfisches.

Der Kunstschmied Miklos Fözö studierte erst an der Hochschule für Design und Kunsthandwerk (HDK) in Göteborg bevor er seine Ausbildung in der Stenebyskolan fortsetzte. Miklos Fözö ist heute im Fengerfors Bruk aktiv, wo zur Zeit unter dem Namen Not Quite 35 Künstler arbeiten, die ihre Werke gemeinsam vermarkten. Auch wenn der Künstler sich auf Schmiedekunst spezialisiert hat, so sind doch zahlreiche seiner Werke eine Mischung aus Eisen und Stein.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Dienstag, 22. Dezember 2009

Stående von Margareta Ryndel an der Viktoriagatan in Göteborg


Im Innenhof der Viktoriagatan 34 in Göteborg befinden sich drei moderne Skulpturen, wobei vermutlich die Bronzeskulptur Stående von Margareta Ryndel den Betrachter am längsten nach einer Bedeutung suchen lässt, zumal die Künstlerin mit unterschiedlichen Materialien arbeitete, ihre Themen sehr vielseitig sind und ihre anderen Werke in Göteborg bei der Deutung von Stående (Stehende) sehr wenig helfen können.

Nachdem jedoch die beiden anderen Skulpturen des Innenhofes (Över Europa und Skulptur i koppar och polyester) eine gewisse Beziehung zu Ausbildung und globalem Betrachten haben, kann man davon ausgehen, dass auch Stående in die gleiche Richtung geht und in abstrakter Weise ausdrückt, dass Wissen und Bildung den Weg «nach Oben» öffnen. Da die Künstlerin nichts über die Skulptur Stående sagte, so kann der Betrachter des Werkes seine Gedanken eigene Wege gehen lassen. In gewisser Weise erinnert Stående jedoch an die Köpfe der Osterinsel, wenn auch in moderner Form.

Margareta Ryndel (1920 - 1996) besuchte die Kunsthochschule Valand in Göteborg und arbeitete mehrere Jahre als Kunstlehrerin. Sie hinterließ in Göteborg mehrere bedeutende Werke, wobei Stående aus dem Jahre 1972 zu ihren frühen Werken gehörte. Auch wenn sie zahlreiche öffentliche Werke schuf, so ist Margareta Ryndel jedoch nur in wenigen Kunstmuseen präsent.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Montag, 21. Dezember 2009

Måsarna över havet von Ivana Machackova am Norra Älvstranden in Göteborg


Am äußersten Ende des Norra Älvstranden in Eriksberg entdeckt der Spaziergänger eine weitere Skulptur der Künstlerin Ivana Machackova, die kaum einen besseren Platz in Göteborg finden könnte. Måsarna över havet, Möwen über dem Meer, drückt all das aus, was Eriksberg einst war und für die Ostindiefararen Götheborg immer noch ist, der Weg zum offenen Meer.

Wenn man die Stufen auf der Rückseite des Werkes hoch geht, so verlässt man das Festland und landet, symbolisch, direkt im Wasser mit einem Blick über den Göta Älv und die Älvsborgsbron. Verständlich wird dieser Schritt, wenn man die Skulptur von Seiten des Göta Älv aus betrachtet, denn von hier aus entdeckt man deutlich die Wogen des Meeres, die von drei Möwen überflogen werden, die auf der Suche nach Futter sind. Eine der Möwen streift fast die Gischt des Meeres bei ihrem kunstvollen Flug.

Ivana Machackova schuf ihr Werk zu Beginn der 90er Jahre im Rahmen eines Entwicklungsprogramms des Norra Älvstranden, das Architektur und Kunst in Einklang bringen sollte. Die in Tjeckoslovakien geborene Künstlerin Ivana Machackova besuchte die Kunsthochschule in Göteborg und erhielt den Kulturpreis der Stadt Göteborg. Sie ist heute vor allem im Steinbildhauermuseum in Hunnebostrand aktiv.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Sonntag, 20. Dezember 2009

Brunnen von Mandana Moghaddam im Brunnsparken in Göteborg


Im Rahmen des Kunstprojekts SpotCity 2008, das im September 2010 erneut im Brunnsparken stattfindet, erbaute die iranische Künstlerin Mandana Moghaddam im Brunnsparken einen Brunnen, der es mittlerweile erlaubt mit Brunnen in anderen Ländern zu kommunizieren. Die weiteren sprechenden Brunnen findet man in Seoul, Bangalore und Neu-Dehli.

Das ursprüngliche Kunstprojekt der Künstlerin sollte Göteborg mit Teheran verbinden, was jedoch von der iranischen Regierung 2008 wegen Spionageverdacht verhindert wurde. 2010 soll nun ein erneuter mit der iranischen Regierung verhandelt werden, um den Brunnen eventuell in einem Kunstmuseum in Teheran zu errichten statt auf einem öffentlichen Platz.

Ursprünglich war der Göteborger Brunnen am Brunnsparken nur bis Ende Herbst 2008 genehmigt, wo er sich bislang immer noch befindet. Da jedoch jener in Seoul, der anlässlich der dortigen Kunstbiennale errichtet wurde, nun einen endgültigen und dauerhaften Platz gefunden hat, versucht man in Göteborg eine ähnliche Lösung zu finden, zumal der Brunnen am Brunnsparken eine gewisse Attraktion auslöst und einen «Gedankenaustausch» moderner Zeit erlaubt.

Mandana Moghaddam wurde 1962 im Iran geboren und lebt heute in Göteborg. Ihre Kunstwerke, für die sie mehrere Stipendien und Preise erhielt, kreisen um Kommunikation und Isolierung, wobei jedes ihrer Werke auch eine politische Botschaft trägt. Mandana Moghaddam spricht in n Werken oft über die Rolle der Frau in arabischen Ländern, aber auch über die politischen und gesellschaftlichen Einschränkungen durch Regeln und Tabus aller Länder.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Samstag, 19. Dezember 2009

Expo 98 i Lissabon von Johan Henrikson am Korsvägen in Göteborg


Bei der Weltausstellung 1998 in Lissabon wirkte nicht nur die Technische Hochschule Chalmers beim Thema «Die Zukunft der Ozeane» mit, sondern der schwedische Pavillon zeigte auch ein Stück Göteborgs. Der im Chalmers ausgebildete Architekt Johan Henrikson schuf ein Werk aus Stein und Beton, das den Göteborger Küstenstreifen mit imitierten Steinritzungen und die Bedeutung des westschwedischen Handels und Transports darstellte.

Die imitierten Steinritzungen symbolisieren die Bedeutung der Seefahrt und ergänzen die alten Zeichnungen mit Ritzungen von Autos und moderner Industrie um eine Brücke aus der Vergangenheit in die Zukunft zu schaffen. Teile dieser Ausstellung wurden nach der Messe als eine Art Steinfliesen am Korsvägen in Göteborg aus den Originalelementen aus Portugal wieder aufgebaut. Heute geht fast jeder, der zur Göteborger Messe kommt über dieses Werk, meist ohne es zur Kenntnis zu nehmen.

Das Werk Expo 98 wurde vom Golfarchitekt Johan Henrikson (48) hergestellt, der am Liebsten Golfplätze plant, aber auch immer wieder zu künstlerischen Aktivitäten findet, die Landschaft und Kunst mit Architektur vereinen. Nach gesundheitlichen Problemen bremst Johan Henrikson nun seine Schaffenskraft etwas und arbeitet vor allem als Designer von Golfbanen, wo er Hobby und Arbeit vereinen kann.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Freitag, 18. Dezember 2009

Jason von Ivar Johnsson an der Norra Hamngatan in Göteborg


Am Gebäude an der Norra Hamgatan, Ecke Östra Hamngatan findet man seit 1930 das Relief Jason, das Werk eines der bedeutendsten Künstlers, die in Göteborg tätig waren, der jedoch mehr für seine Monumentalskulpturen bekannt wurde als für seine zahlreichen Reliefe und Gebäudeausschmückungen. Wie Eric Grate bei De fyra vindarna hat auch Ivar Johnsson für sein Relief in der Alten Geschichte gesucht um dann ein modernes, abstraktes Kunstwerk zu gestalten.

Ivar Johnsson wurde in der Argonautensage fündig und nahm eine Szene mit Jason als Vorbild für sein Relief, wobei er jedoch die Symbole auf seine eigene Weise verteilt und durch den Jungen mit seinem Schiff sowohl die Meeresnähe, als auch die Reise Jasons ausdrückt, die in vielen Zügen jener von Odysseus gleicht.

Ivar Johnsson (1885 - 1970), der den größten Teil seiner Ausbildungszeit in Paris verbrachte stand der klassischen Skulptur ebenso nahe wie der klassischen Sagenwelt, die er sehr häufig in seine Werke einarbeitete. In Göteborg findet man nahezu jede Art von Skulptur des schwedischen Künstlers Ivar Johnsson, angefangen von der Kvinna vid havet bis zur Erinnerungsplakette Charles Felix Lindberg am Botanischen Garten.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Musikaliska Fragment von Martti Aiha am Haupteingang der Göteborg Oper


Am Haupteingang der Göteborger Oper am Lilla Bommen sieht man eine blaue Wand, die aus zahlreichen Puzzlesteinen zusammengesetzt scheint und der der Künstler den Namen Musikaliska Fragment (Musikalisches Fragment) gegeben habt. Wer diese einzelnen Puzzlesteine etwas genauer ansieht taucht in eine Welt der kalligraphischen Symbolik ein, die nur sehr schwer zu deuten ist.

Das Werk Musikaliska Fragment ist eine der typischsten Arbeiten die der Künstler Martti Aiha in den 90er Jahren schuf. Das kalligraphische Spiel aus dem Jahre 1994 ist in der Sprache des Künstlers geschrieben, in einer seiner Farben und mit den unzähligen Kreisen und geometrischen Formen, die, bei genauerer Betrachtung, zahlreiche Fabelwesen des Meeres darstellen und eine Symphonie des Wassers spielen.

Martti Aiha wurde 1952 in Pihtipudas in Finnland geboren und kam mit 12 Jahren nach Schweden. Der Künstler begann seine Ausbildung in der Läroanstalten för Konstindustrie und setzte sie dann vier Jahre lang in Finlands Konstakademi fort. Martti Aiha erhielt im skandinavischen Raum mehrere bedeutende Preise und seine Werke, die alle ohne jede politische Botschaft sind, kann man in zahlreichen Museen bewundert. Der Künstler arbeitet mit den verschiedensten Materialien, wobei seine Schaffensweise in drei Epochen eingeteilt werden kann.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Vågens tjusning von Per Hasselberg an der Vasakirche in Göteborg


An der Engelbrektsgatan, unmittelbar neben der Vasakirche (Vasakyrkan) findet man, fast versteckt, eine der ältesten Skulpturen Göteborgs, die von keinem geringeren Künstler geschaffen wurde als dem Skulpteur der Johanna am Brunnsparken. Die weibliche Skulptur Vågens tjusning (Anziehungskraft der Wogen) wurde 1888 erst in Gips von Göteborg erworben, aber im gleichen Jahr dann noch in Bronze. Seit 1922 steht Vågens tjusning nun am heutigen Platz, wenn auch nicht in der gleichen Umgebung.

Vågens tjusning repräsentiert ein junges Mädchen, das von einem Seetroll in die Tiefe des Wasser gelockt werden soll und nach Aussage des Künstlers Per Hasselberg die Schwachheit des Menschen ausdrückt. Die sensuelle Skulptur des Künstlers befand sich ursprünglich in einem kleinen Teich, der sich mangels Unterhaltung der Stadt mittlerweile in ein Unkrautfeld verwandelt hat und der nachts beleuchteten Skulptur seine Bedeutung nimmt. Eine besser platzierte Kopie der Vågens tjusning findet man noch im Rotternos Park im Värmland, die jedoch erst später gegossen wurde.

Per Hasselberg (1850 - 1894) war erst Schreiner, bis er nach Stockholm umzog, wo er begann für Nerpin zu arbeiten und abends die Slöjdskolan besuchte. Wenige Jahre später ging Per Hasselberg nach Paris, wo er mehreren kunsthandwerklichen Berufen nachging bis er 1877 in der Ecole des beaux arts in Paris aufgenommen wurde. Er erhielt für seine Werke zahlreiche Auszeichnungen und wurde unter anderem auch als Porträtist bekannt.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Dienstag, 15. Dezember 2009

Victoria von Gino Scarpa an der Viktoriagatan in Göteborg


Wer die Stahlskulptur Victoria betrachtet, die etwas versteckt hinter einigen Bäume an der Göteborger Viktoriagatan liegt, wird auch nach langen Überlegungen nicht wissen auf was sich der Künstler bei seinem Werk beruft, da er bekannt ist für stilistische, abstrakte Skulpturen und es sich bei Victoria sowohl um eine symbolisierte Frauenfigur handeln kann als auch um einen Hinweise auf das Friedenszeichen, oder eine Mischung von beidem.

Erstaunlich ist jedoch, dass sich die im Jahre 1970 geschaffene Skulptur nicht wie die Straße, die nach der aus Deutschland kommenden König Viktoria (1862 - 1930) benannt wurde und meist mit k geschrieben wird, benannt wurde, sondern Victoria heißt. Nachdem der Künstler sein Werk nicht deutete lässt er daher alles offen und lässt den Betrachter entscheiden.

Gino Scarpa, geboren 1924 in Venedig, ist vor allem Maler und seine Skulpturen sind daher selten. Der Künstler lebt seit 1970 in Oslo, dem selben Jahr als er seine Skulptur Victoria in Göteborg schuf. Gino Scarpa erhielt mehrere bedeutende Preise und seine Bilder findet man heute in allen bedeutenden Museen der Welt, wobei er jedoch auch zahlreiche Bücher illustrierte. Gino Scarpa erlernte erst Architektur in Vendig, um anschließend in Malmö Grafik zu studieren. Scarpa arbeitet in der Regel figurativ, wobei er bei seinen Werken häufig zu überlangen Frauenkörpern neigt.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Montag, 14. Dezember 2009

Schmiedezaun (smidda staket) von Pål Svensson und Bert Johannson in Göteborg


Wer den nördlichen Älvstranden in Göteborger Stadtteil Eriksberg entlang bummelt entdeckt auf der linken Seite zwei künstlerische, geschmiedete Zäune (smidda staket), die die etwas höher gelegenen Gärten zur Uferpromenade abgrenzen. Der abgebildete Zaun mit seinen Fischen wurde sehr deutlich seiner Umgebung angepasst, denn der Göta Älv liegt nur einen Steinwurf vom Zaun entfernt.

Der abgebildete Zaun ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Bildhauer Pål Svensson und dem Kunstschmied Bert Johansson, die durch diese Kooperation im Jahre 2000 Kunst und Kunsthandwerk vereinen konnten. Der Schmiedezaun wurde damit ein ideales Vorbild für andere Schmiedeisenzäune, die nicht nur Schutz bieten, sondern auch eine Aussage vermitteln.

Bert Johansson ist Kunstschmied in Mariehamn und arbeitet vor allem in der Gebrauchskunst und arbeitet nach eigenem Design, wobei er einen besonderen Wert auf die Behandlung eines fertigen Werkes legt, damit es eine haltbare Oberfläche behält. Der Göteborger Künstler Pål Svensson, der die Kunsthochschule Valand besucht hat, arbeitet vor allem als Steinbildhauer, interessiert sich jedoch für jede Kunstrichtung, die Kunst und Architektur verbindet.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Sonntag, 13. Dezember 2009

Minnesbrunn med Triton von Carl Milles in Liseberg, Göteborg


Als Liseberg gegründet wurde, sollte die Anlage nicht nur ein Vergnügungspark werden, sondern auch ein Ausflugsgebiet für Göteborger, wo sie sich entspannen konnten. Es wurden Gartenanlagen geschaffen und natürlich sollte hier auch die öffentliche Kunst ihren Platz finden. Zu den ersten Skulpturen, die nach Liseberg kamen gehört der Minnesbrunn med Triton von Carl Milles.

Der Gedenkbrunnen oder Minnesbrunn med Triton wurde nach der Jubiläumsausstellung Göteborgs, für die der Brunnen geschaffen wurde, im Jahre 1923 an der Landeriet in Liseberg aufgestellt. Der Minnesbrunn in Liseberg muss daher in Zusammenhang mit dem Poseidonbrunnen am Götaplatsen gesehen werden, da beide zur Jubiläumsausstellung geschaffen wurden. Vater Poseidon blieb an seinem Platz, während dessen Sohn Triton, der sich auch nochmal auf dem Poseidonbrunnen befindet, nach Liseberg umzog.

Triton kommt wie sein Vater Poseidon aus der griechischen Mythologie. Halb Mensch und halb Fisch war er verantwortlich für die Wogen des Meeres, die er schuf indem er in seine Muschelschale blies. Das Geräusch, das dabei entstand war so ohrenbetäubend, dass es die bösen Geister des Meeres erschreckte und somit den Seefahrern eine angenehme Fahrt garantierte.

Carl Milles (1875 - 1955) schuf den Minnesbrunn med Triton nach römischem Vorbild und Brunnenmodellen, die in Rom ab 100 vor Christus an öffentlichen Plätzen und Privatgärten erschienen. Carl Milles wurde vor allem durch seine Brunnenskulpturen berühmt, die jedoch nicht nur in Göteborg einen Protest hervorriefen, sondern auch in Amerika, da Milles nach seinem Lehrer und Vorbild Rodin dazu neigte, seine Skulpturen nackt darzustellen.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Samstag, 12. Dezember 2009

Koppar och polyester von Jan Steen an der Viktoriagatan in Göteborg


Im Innenhof eines Universitätsbaus an der Viktoriagatan 34 in Göteborg findet man drei moderne Skulpturen, die sich durch ihre zeitnahe Ausdrucksweisen ergänzen. Eines dieser Werke nennt sich Koppar och Polyester, also Kupfer und Polyester und scheint auf den ersten Blick wenig auszusagen, da dieses Werk von Jan Steen innerhalb der Zeitströmung gesehen werden muss um eine Bedeutung zu gewinnen.

Die Anfang der 70er Jahren entstandene Skulptur lässt der Phantasie des Betrachters freien Lauf, denn sie kann von zwei Seiten betrachtet werden und kann daher sehr unterschiedlich interpretiert werden. Bedeutend ist jedoch der Name der Skulptur sowie das tatsächlich dafür verwendete Material, das zu jener Zeit sehr diskutiert wurde. Für viele Kritiker und Experten war es ausgeschlossen, dass Polyester Teil einer Skulptur sein konnte. Ab den 60er Jahren wurden jedoch mehrere Kunstwerke geschaffen, die Polyester mit verarbeiteten, wobei alle diese Werke die Eigenheit hatten, dass sie in Ausbildungsstellen, wie hier der Universität, aufgestellt wurden. Die Verbindung klassischen und modernen Materials sollte ausdrücken, dass Wissen auf alten, klassischen Kenntnissen aufbaut, aber einer neuen Entwicklung entgegen sieht.

Jan Steen (1929 - 1997), der in Göteborg mehrere Skulpturen an öffentlichen Plätzen hinterließ, darunter die Statue des legendären Fußballers Gunnar Gren, wurde in Tidaholm geboren. Er studierte sowohl an der Slöjdföreningens skola (heute HDK) als auch an der Kunsthochschule Valand in Göteborg. Jan Steen schuf nicht nur zahlreiche Skulpturen in Schweden, sondern arbeitete auch Medaillenkünstler.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Freitag, 11. Dezember 2009

Polyhymnia von Carl Ahlborn auf dem Stora Teater in Göteborg


Als zwischen den Jahren 1855 und 1859 das Stora Teatern (Storan) in Göteborg gebaut wurde, sollte das Gebäude den Zeitgeist ausdrücken und das Gebäude sowohl innen wie außen als das kennzeichnen, was es lange Jahre über sein sollte, nämlich ein Tempel der Künste. In diesem Rahmen wurde auch der Bildhauer Carl Ahlborn gebeten die künstlerische Ausstattung des Gebäudes zu übernehmen.

Wenn man an die Bestimmung des Gebäudes denkt, so war es in der Logik der Zeit sich der klassischen griechischen Musen zu bedienen. Mehrere von ihnen wurden daher am und auf dem Gebäude von Carl Ahlborn verewigt. Eine von ihnen ist Polyhymnia, die Muse des Tanzes, der Poesie, der Hymne und der Pantomime, die sich durch ihre ausgewählte Wortwahl und der Feinheit ihrer Sprache hervor tat. Polyhymnia gilt in der griechischen Mythologie nicht nur als ausgezeichnete Rednerin, sondern auch als sehr ernst, nachdenklich und neigte zur Meditation. Die Muse Polyhymnia brachte den Verfassern unsterblicher Texte Reichtum und Ruhm.

Carl Ahlborn (1813 - 1899 ?), der Schöpfer von Polyhymnia auf dem Storan, war in Braunschweig geboren und kam im Jahre 1843 nach Schweden, wo er zahlreiche öffentliche Gebäude ausschmückte, jedoch auch als Designer für Stühle tätig war und nach dem Tode seiner Frau Lea Medaillen schuf. Carl Ahlborns Motta war: «Erledige, was du erledigen musst, aber führe es so schön wie möglich aus.» Der Künster Carl Ahlborg stand, trotz seiner überragenden Leistungen, als Künstler immer im Schatten seiner Frau, bildete jedoch zahlreiche ausgezeichnete Künstler, unter anderem Henrik Nerpin, aus, die bedeutende Preise in Paris oder Brüssel errangen.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Dan Broström von Erik Rafael-Rådberg im Gamla Varvsparken in Göteborg


Unter den Büsten und Statuen des Gamla Varvsparken am Seefahrtmuseum in Göteborg befindet sich auch die Büste von Dan Broström (1870 - 1925), dem vermutlich bedeutendsten Reeder der Stadt. Nach seinem Abitur arbeitete Dan Broström erst in Deutschland und anschließend in England, bevor er, zurück in Schweden, Teilhaber der Reederei A. Brostöm wurde, der Firma seines Vaters, die er nach dem Tode des Vaters allein weiterführte.

Dan Broström war einer der bedeutendste Reeder Göteborgs, der in seiner Glanzzeit nicht nur zwölf Firmen mit 46 Schiffen leitete, sondern auch, als liberaler Politiker, maßgeblich am politischen Leben Göteborgs beteiligt war. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts steuerte er gewissermaßen die Seefahrt- und Handelspolitik Göteborgs, passte Zollbestimmungen an die Zeit an und entwickelte das Transportwesen in Göteborg. Bevor er jedoch alle seine Pläne verwirklichen konnte starb er in Trönninge bei einem Autounfall.

Die Büste Dan Broströms wurde von Erik Rafael-Rådberg (1881 - 1961) geschaffen, der auch die Büsten von Hugo Hammar und Fredrik Henrik af Chapman schuf. Erik Rafael-Rådberg begann seine künstlerische Karriere als Fotograf und Innenarchitekt bevor er sich vor allem der Skulptur widmete. Er perfektionierte seine Kenntnisse in Skulptur vor allem in Paris und anschließend in den Vereinigten Staaten. Erik Rafael-Rådberg ist vor allem für seine Büsten und zahlreichen Medaillen bekannt.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Ägget, das Ei, von Egon Möller-Nielsen im Kungsparken in Göteborg


Auf dem Spielplatz im Göteborger Kungsparken, direkt an der Parkgatan, findet man eine surrealistische Skulptur, die in Göteborg auch als Påskägg, Osterei, bekannt ist, und mehr mit einem Kletterspiel in Bezug gebracht wird als mit einer Skulptur. Ägget, das Ei, war im Jahre 1952, als es im Kungsparken errichtet wurde, jedoch eine Revolution in der künstlerischen Gestaltung, da hier ein Werk zum Anfassen geschaffen wurde und nicht nur zum Betrachten.

Ende der 40er und zu Beginn der 50er Jahre hat Egon Möller-Nielsen mehrere Spielskulpturen und Ausschmückungen für Schulen und öffentliche Spielplätze geschaffen, immer in der für ihn typischen surrealistischen Form der Zeit. Ägget hat er in zwei Exemplaren geschaffen, wobei sich das Gegenstück zum Göteborger Ei in Stockholm befindet. Der Künstler, der auch mehrere Bilderbücher veröffentlichte, hat seine Kunstwerke mit seiner Welt des Imaginären vereint und damit den Weg zu modernen Spielplätzen ermöglicht. Seine Pionierarbeit ist leider nur bei Künstlern bekannt.

Egon Möller-Nielsen (1915 - 1959) wurde in Kopenhagen geboren, wo er auch die Kunstakademie besuchte. Nach seiner Ausbildung arbeitete er in Dänemark als Architekt und Skulpteur. Da er bereits in den 30-er Jahren in der dänischen Widerstandsbewegung aktiv war musste er 1940, nach der dänischen Okkupation, nach Schweden fliehen, wo er sich dann niederließ. Zu Beginn der 50er Jahre war er maßgeblich daran beteiligt Bilderbüchern und Kunst eine neue Richtung zu geben. Die letzten beiden Jahre seines Lebens war er Lehrer beim Stockholmer Konstfack.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Dienstag, 8. Dezember 2009

Vindmobil von Jonas Lindmark am Norra Älvstranden in Göteborg


Ein Vindmobil ist nichts anderes als eine Art Windrad, also in der Regel ein Spielzeug für Kinder. Das Vindmobil in Erikberg, am Nördlichen Älvstrand von Göteborg, geht jedoch über dieses Spielzeug hinaus und hat mit ihm nur gemeinsam, dass es vom Wind in Bewegung gebracht wird, denn der Künstler Jonas Lindmark hat sein Vindmobil einem Seezeichen nachgebildet, das den Segelbooten auf dem Göta Älv Informationen über die Windrichtung geben kann und damit symbolisch für die Navigation gedacht ist..

Das Vindmobil von Jonas Lindmark steht auf dem Dockpiren in Eriksberg, direkt vor dem Restaurant und wurde 1997 dort vom Künstler aufgestellt. Es soll jedoch nur eine temporäre Skulptur an diesem Platz sein, da das Werk zum Verkauf steht.Stahlkonstruktion wurde an der Oberfläche nicht bearbeitet, damit die Witterung die Möglichkeit hat an der Skulptur weiterzuarbeiten. Es ändern sich daher die Farben und die Bewegungen des Vindmobils werden träger.

Obwohl Jonas Lindenark auch die Skulptur Vindöga in Göteborg realisiert hat, ebenfalls eine Skulptur, die mit Wind spielt, dieses Mal jedoch auf der Seite Klippans, ist über den Künstler wenig bekannt. Er ist in den letzten Jahren mit keinen neueren Skulpturen in Erscheinung getreten.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Montag, 7. Dezember 2009

Dans (Tanz) von Axel Wallenberg in Liseberg, Göteborg


Neben zahlreichen anderen Skulpturen am Haupteingang Liseberg findet man auch zwei tanzende Mädchen in Bronze, die mitten in der Bewegung sind. Sie zeigen ihrem Publikum weniger einen Gesellschaftstanz, sondern stehen auf einer Bühne und zeigen ihre Freude an den Bewegungen, aber teilen auch die Begeisterung des Publikums, das ihre Vorstellung zu schätzen weiß. Die Skulptur Dans (Tanz), wurde von Axel Wallenberg in zwei Exemplaren gegossen, wobei sich eine in Göteborg, die andere in Rottneros befindet.

Die Skulptur Dans zweier junger Mädchen, die 1950 im Vergnügungspark Liseberg in Göteborg aufgestellt wurde zeigt die deutlichen Einflüsse der klassischen Skulptur wie sie Carl Milles schuf, was nicht verwunderlich ist, da Axel Wallenberg, der die beiden Bronzemädchen schuf, nicht nur einer der bedeutendsten Schüler von Carl Milles war, sondern nach dem Tode Milles auch den Millesgarten in Stockholm leitete. Die beiden Künstler verband Zeit ihres Lebens eine enge Freundschaft und einige ihrer Werke entstanden in einer engen Kollaboration.

Axel Wallenberg (1898 - 1996) begann seine Ausbildung im Abendstudium im Vorläufer des heutigen Konstfacks, bevor er die Athins målarskola und die Edward Berggrens målarskolan besuchte, um schließlich seine Ausbildung an der Konstakademien unter Carl Milles zu vervollständigen. Axel Wallenberg realisierte vor allem in den 40er und 50er Jahren zahlreiche öffentliche Kunstwerke in Bronze in ganz Schweden, wobei er sich auch einen Namen als Medaillengraveur machte.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Sonntag, 6. Dezember 2009

Kämparna von Arvid Fuhre an der Kämpebron in Göteborg


An den beiden Geländern der im Jahre 1925 eingeweihten Kämpebron über den Stora Hamnkanalen in Göteborg finden man die Schmiedearbeiten Kämpare, die dem Architekten Arvid Fuhre zugeschrieben werden, da er die Zeichnung dazu geliefert hat nach der einer der unbekannten Kunstschmiede Göteborgs die Arbeit ausführte.

Die Kämpebron erhielt ihren Namen nach den ersten vier Statuen, die die Brücke zierten und die Kämpfer Starkodder, Vitolff, Arngrim und Halfdan der nordischen Mythologie darstellten. Arvid Fuhre hat diese nahezu göttlichen Helden aktualisiert und ihnen Sagentiere, die eine Mischung zwischen Pferd und Seepferdchen sind, gegeben um einerseits die alten Legenden aufrecht zu erhalten, andererseits aber die Brutalität der alten Sagen abzumindern und aus den Kämpfern eher Verteidiger der Brücke zu machen.

Arvid Fuhre (1885 - 1959) war in erster Linie Stadtarchitekt in Göteborg, Helsingborg und Söderhamn, wobei er Architektur an der Kunstakademie studierte, was sich auch auf seine verschiedenen Bauwerke auswirkte, die er häufig mit künstlerischen Ausschmückungen verzierte. In Göteborg errichtete er auch einige der für die Stadt typischen Landshövdingehus und die Brunnenschale der Skogsråfontänen im Kungsparken.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Samstag, 5. Dezember 2009

Vattnets väg till havet von Pål Svensson am Norra Älvstranden in Göteborg


In Eriksberg, am Norra Älvstranden von Göteborg, findet man in einer etwas höher gelegenen Gartenanlage eine lang gestreckte Granitskulptur die Pål Svensson Vattnets väg till havet genannt hat, den Weg des Wassers zum Meer. Die Skulptur gehört mit zu den typischsten Arbeiten des Göteborger Künstlers, der häufig Stein und Wasser verknüpft und sagt, dass er den Stein als das Männliche und das Wasser als das Weibliche sieht und in seiner Skulptur daher Yin und Yang in einen Gleichklang bringt.

Der Granit der mehrteiligen Skulptur Vattnets väg till havet ragt wie drei Berge gegen den Himmel, wobei die Anhöhen in Richtung Meer immer geringer werden. Das Wasser entspringt jeweils an der höchsten Stelle dieser symbolischen Berge und nimmt je nach Struktur des Granits einen etwas anderen Weg zum Tal, der Ebene oder schließlich dem Meer (havet), das durch von Wasser geschliffene Kullersteine repräsentiert wird.

Das Werk Vattnets väg till havet (Der Weg des Wassers zum Meer) passt sich ideal in die umgebende Neubaulandschaft ein, wobei die Skulptur sich durch das im Sommer ständig rinnende Wasser langsam selbst abbaut und die Vergänglichkeit von Stein und Haus ausdrückt. Natürlich sieht der Künstler dies nicht als schnellen Prozess sondern vielmehr als eine langsame normale Entwicklung der Erdgeschichte.

Pål Svensson, der Vattnets väg till havet in seinem Atelier in Eriksberg im Jahre 1993 geschaffen hat, wurde 1950 geboren und besuchte die Kunsthochschule Valand in Göteborg. Er gehört zu den bekanntesten Gegenwartskünstlern Schwedens und hat nicht nur in Göteborg mehrere öffentliche Skulpturen geschaffen. Seine Werke kann man in mehreren europäischen Ländern an öffentlichen Plätzen, in Galerien und mehreren Kunstmuseen finden.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Freitag, 4. Dezember 2009

Talstenarna, die Sprachsteine, von Birgitta Watz im Brunnsparken in Göteborg


Auch wenn es sehr ungewöhnlich ist auf einem öffentlichen Platz über ein Kunstwerk zu laufen, so findet man im Brunnsparken eines jener, vielleicht etwas unglücklichen, Werke, das den Namen Talstenarna, die Sprachsteine, trägt. Sprachsteine oder Talstenar haben eine sehr unterschiedliche Bedeutung und beinhalten im Grunde nur eine gemeinsame Aussage in Mythologie, Archäologie und Pädagogik: Sie tragen eine Aussage und symbolisieren ein Wort oder geben dem Träger des Talsten ein besonderes Recht.

Als Birgitta Watz im Jahre 1991 auf dem Brunnsparken 78 Betonblöcke mit Inkrustationen aus Glasscherben der gesunkenen Götheborg zum Kunstwerk Talstenarna machte, benutzte sie dafür die Zahlen eins bis zwölf und setzte sie in einen Mythologischen Zusammenhang. Jeder Stein, jede Anordnung hatte eine Bestimmung und machte aus dem Brunnsparken ein offenes Buch, das mit Keramikscherben der Ostindiefararen geschrieben wurde.

Als wenige Jahre später der Brunnsparken restauriert wurde mussten, vorübergehend, auch die 78 Talstenar von Birgitta Watz weichen. Leider machten weder Stadtverwaltung noch Arbeiter sich die Mühe die 78 Blöcke vorher zu fotografieren und sachgerecht zu behandeln, so dass bei der Rekonstruktion des Kunstwerkes einige Steine ganz verschwanden und andere auf unsinnige Weise platziert wurden, die von der ursprünglichen Aussage des Werkes nur wenig ¨brig ließen. Auch die Künstlerin wurde nicht über die Arbeiten informiert, so dass der Besucher heute nur noch Relikte des Werkes betrachten kann, die die immense Arbeit der Künstlerin ahnen lassen.

Birgitta Watz studierte an der HDK (Hochschule für Design und Kunsthandwerk) in Göteborg unter anderem Malerei, Skulptur, Keramik und Glaskunst und lebt heute in Stockholm. Sie hat sich insbesondere auf Kunst spezialisiert, die etwas mit Keramik zu tun hat. Ihre Werke erzählen meist eine Geschichte und erfordern von ihrem Betrachter ein Kunstwerk aus einem unbekannten, übergeordneten Winkel zu sehen.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Näcken, der Geiger, von Claes Hake in der Stadskansliet in Göteborg


Im Innenhof der Göteborger Stadskansliet befindet sich eine der bedeutendsten frühen Skulpturengruppe des Künstlers Claes Hake. Im Gegensatz zur Skulptur Folkvisan in Liseberg, wo der Näcken als Einzelfigur dargestellt wird, findet man im Taktörens gård der Stadskansliet eine Installation, die die gesamte Legende des Näcken darstellt.

Näcken spelar upp, wie die ganze Gruppe heißt, setzt den Näcken, den trollenden Geiger, auf eine Wasserspiel, von wo aus er seine Weisen erklingen lässt. Als tanzender Vater gilt der Künstler Claes Hake selbst, der seinen Sohn an der Hand hält. Der Geigenspieler, der ebenfalls vom Näcken verzaubert wurde ist John Eriksson, ein Geigenvirtuose, der nie ohne sein Instrument gesehen wurde und selbst mit seiner Violine begraben wurde.

Claes Hake, geboren 1945, studierte an der Kunsthochschule Valand in Göteborg und erhielt mehrere Stipendien und Preise für seine Werke. Viele seiner öffentlichen Skulpturen nehmen einen bedeutenden Platz ein und lassen bisweilen die Kunst über die Umgebung dominieren. Claes Hake, der aus Mölndal, einem Nachbarort Göteborgs stammt, hat in Göteborg zahlreiche Monumente geschaffen. Sein Werk Näcken spelar upp gehört zu seinen frühen Arbeiten, das 1980 in der Stadskansliet aufgestellt wurde.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Isbjörnar, Eisbären von Carl Fagerberg an der Treppe des Televerkets in Göteborg


Während die vier Reliefe von Carl Eldh auf der Fassade des Televerkets in Göteborg in jedem Cityguide erwähnt werden spricht kaum jemand von den beiden Eisbären (isbjörnarna) an den Treppen, die zum Haupteingang des Gebäudes führen, obwohl auch die beiden Isbjörnar von einem bedeutenden schwedischen Künstler geschaffen wurden.

Die beiden Eisbären scheinen auf den ersten Blick eine sehr einfache Arbeit zu sein, aber wenn man ihre Einpassung in die Treppen und die künstlerische Arbeit im Detail betrachtet, so entdeckt man ohne Probleme die Handschrift von Carl Fagerberg, der sich vor allem zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch seine Tierskulpturen auszeichnete, die man überall an öffentlichen Plätzen Schwedens finden kann. Dass es sich bei der Ausschmückung der Treppen des Televerket um Eisbären handelt hat keine tiefere Bedeutung, sondern beruht darauf, dass der Künstler eine gewisse Vorliebe für Bären hatte, die er sehr häufig aus Granit der schwedischen Westküste entstehen ließ.

Carl Fagerberg (1878 - 1948) war Schüler der Stockholmer Konstakademien bevor er seine Studien in Frankreich fortsetzte. Auch wenn er vor allem für seine Tierskulpturen bekannt wurde, arbeitete Carl Fagerberg auch als Maler und schuf einige bedeutende Werke der sakralen Kunst wie das Kruzifix der Näsby Kyrka. Als Skulpteur arbeitete er vor allem mit Granit, Bronze und Porzellan.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Dienstag, 1. Dezember 2009

Christopher Polhem von Ivar Johnsson an der Sten Sturegatan in Göteborg


An der Sten Storegatan, in der Nähe der Katolska Kyrkan, findet man in einer kleineren Grünanlage Göteborgs ein Monument, das Christopher Polhem gewidmet ist und diesen bei seiner Arbeit darstellt. Die Monumentalskulptur zu Ehren von Christopher Polhem wurde 1951 von Ivar Johnsson geschaffen und erinnert an den vielleicht bedeutendsten Erfinder Schwedens, der sich unter anderem für die Schifffahrt auf dem Göta Älv verdient machte.

Christopher Polhem (1661 - 1751) machte während seines Lebens 114 Erfindungen, die in Schweden eine industrielle Revolution hervorriefen. Er verbesserte den Bergbau, entwickelte das moderne Schleusensystem und entwickelte Uhren und Maschinen. Zum 200. Todestag des schwedischen Vaters der Mechanik ließen 98 Industrieunternehmen die 3 Meter hohe Granitstatue von Christopher Polhem in Göteborg errichten.

Die Skulptur von Christopher Polhem schuf kein geringerer als Ivar Johnsson (1885 - 1970), der in Göteborg auch die Kvinna vid havet, flickan och sjötrollen und den Obelisk zur Erinnerung an Torgny Segerstedt errichtete. Ivar Johnsson arbeitete mit sehr unterschiedlichem Material für seine Skulpturen und schuf in seiner Zeit als Lehrer an der Konsthögskolan in Stockholm das Fach Materialkunde für Skulpteure. Sein klassischer Stil hat seinen Ursprung in seiner Ausbildung in Paris, der damaligen Hochburg für klassische Skulptur.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Montag, 30. November 2009

Hjalmar Branting von Carl Eldh am Olof Palme Plats in Göteborg


Seit 1926 steht die Büste von Hjalmar Branting bereits auf dem Olof Palme Plats in Göteborg, der damals noch Teil des Järntorget war. Hjalmar Brantings Büste in Bronze befindet sich neben Charles Lindley, den Järnbäraren und dem Brödupproret von Haga in erlesener Arbeitergesellschaft. Auch wenn Hjalmar Branting vor allem in Stockholm agierte, ist sein Einfluss auf die Arbeiterbewegung Göteborgs nicht zu verleugnen.

Hjalmar Branting (1860 -1925) war einer der bedeutendsten sozialdemokratischen Politiker des letzten Jahrhunderts, der die Sozialdemokratische Arbeiterpartei von 1907 bis 1920 leitete um dann Schwedens erster sozialdemokratischer Staatsminister zu werden. Hjalmar Branting war es auch, der Schweden in den Hungerjahren 1917/1918 aus der Krise half und bedeutende Ausschreitungen verhindern konnte in denen der Järntorget eine wichtige Rolle in Göteborg spielte. Unter Branting musste der schwedische König einsehen, dass die rechte Regierung nicht mehr haltbar war und das Volk mehr Demokratie forderte.

Die Bronzebüste von Hjalmar Branting wurde von niemand anderem als dem bedeutendsten Arbeiterkünstler Schwedens, Carl Eldt (1873 – 1954), geschaffen, der auch die Reliefs am Televerket und die Skulptur Ungdom in Göteborg hinterlassen hat. Carl Eldh, der am Konstfack in Stockholm seine erste künstlerische Ausbildung erhielt lernte anschließend Skulptur in Frankreich, wo er sich vor allem von den Werken Rodins beeinflussen ließ. Carl Eldt, der rund 400 Skulpturen im Laufe seines Lebens realisierte gilt als der bedeutendste Porträtskulpteur Schwedens des letzten Jahrhunderts.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Sonntag, 29. November 2009

Poseidon von Wilhelm Henning am Packhusplatsen in Göteborg


Am früheren Gebäude der Göteborger Reederei Transatlantics kann man mehrere Reliefe entdecken, die eine Beziehung zu Seefahrt und fernen Ländern haben. Auf der Seite zum Packhusplatsen kann man, zum Beispiel, das Relief eines modernen und gutmütigen Poseidon entdecken der sein größtes Denkmal am Götaplatsen in Göteborg erhielt.

Das Relief Poseidon von Wilhelm Henning zeigt einen Poseidon, der Göteborg und der früheren Reederei wohlwollend ist. Während die Abbildung des Poseidon dem zahlreicher Stiche und klassischer Skulpturen entspricht wird das Meer durch einen Anker ausgedrückt auf den sich Poseidon stützt während er nicht nur eines der Segelfahrzeuge sicher über der Wasseroberfläche hält, sondern auch ein Gebäude von Überschwemmungen schützt, im Falle des Reliefs am Packhusplatsen jenes der Reederei Transatlantic.

Wilhelm Henning (1899 - 1955) wurde in Stockholm geboren, verbrachte jedoch viele Jahre in Göteborg, wo er auch starb. Der schwedische Künstler studierte in Paris Malerei, bevor er sich in Süd- und Nordamerika auch der Skulptur zuwandte. Sowohl seine Gemälde als auch seine Skulpturen tragen sehr moderne Züge, die vor allem vom Aufenthalt Wilhelm Hennings in Südamerika beeinflusst sind. Das Moderne Museum in Stockholm verfügt über eine Sammlung an Gemälden des Künstlers.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Samstag, 28. November 2009

Främmande länder von Arvid Bryth am Packhusplatsen in Göteborg


Am Packhusplatsen in Göteborg befindet sich eine der bemerkenswertesten Kunstwerke des schwedischen Künstlers Arvid Bryth. Auf dem Sockel des Fahnenmastes hat er die verschiedensten Länder der Welt als Reliefe skizziert und einen Gegenpol zu den Flaggmasterna am Gustav Adolf Torg geschaffen. Der Künstler hat hier jedoch völlig auf die Idealisierung der Länder verzichtet, sondern die Menschen in ihrem Alltag dargestellt.

Das Thema Främmande Länder kann man bei seinem Werk sehr unterschiedlich interpretieren, denn der Flaggenmast ist vor dem alten Posthaus platziert von wo aus die Briefe und Päckchen in alle Länder gingen, das alte Zollhaus mit dem Emigranternas Hus liegt gegenüber, das Stenpiren, von wo aus über eine Million Schweden das Land verließen liegt in Wurfweite und der Stora Hamnkanalen, den einst die Ostindiefararen für den Transport ihrer Waren nutzen befindet sich ebenfalls nur wenige Meter entfernt. Keine andere Stelle Göteborgs drückt fremde Länder (främmande länder) besser aus als der Packhusplatsen der Stadt.

Arvid Bryth (1905 - 1997), der vor allem durch seine sakrale Kunst bekannt wurde hat mit Främmande Länder auf dem Sockel der Flaggenstange einen symbolischen Weltatlas hinterlassen, der für den Anfang des 20. Jahrhunderts einzigartig war und Kunst nicht ideell zeigt, sondern von der Warte eines Arbeiters, der ein fremdes Land nicht als Abenteuer betrachtet, sondern es in seiner Realität sieht.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Freitag, 27. November 2009

Lodjur (Luchs) von Arvid Knöppel in Liseberg, Göteborg

Mit zu den beeindruckendsten Skulpturen des Göteborger Vergnügungsparks Liseberg gehört mit Sicherheit der Luchs, Lodjur, das sich nahe dem Haupteingang befindet. Lodjur drückt die Arbeit eines Künstlers aus, der tagelang auf der Lauer liegt um jede Bewegung eines Luchses einzufangen und zu skizzieren bevor er sich an die Schaffung der Bronzeskulptur wagte.

Lodjur oder Luchs wurde von Arvid Köppel im Jahre 1964 in drei Exemplaren, die sich alle in Schweden befinden, ausgeführt. Er hat bei diesem Werk jede Bewegung des Luchses eingefangen, seine Anspannung, die gestreckten Muskeln und seine katzenartige Bewegung. Lodjur in Liseberg ist nicht sein erster und nicht sein letzter Luchs in Bronze gewesen, denn dieses Tier hat ihn sein Leben lang fasziniert und zu mehreren Skulpturen geführt, die die lodjur in unterschiedlicher Pose zeigen.

Der schwedische Künstler Arvid Knöppel (1892 - 1970) studierte Malerei und Skulptur in der Althins målarskola, der Technischen Hochschule, der Kunstakademie in Stockholm sowie seinen Aufenthalten in München und Rom bevor er sich im Wärmland niederließ. Er verbrachte für seine Tierstudien nicht nur unzählige Stunden im Wald, sondern legte auch selbst einen kleinen Zoo an und zog einen kleinen Luchs groß, den er Slobacken nannte. In seiner Umgebung befanden sich auch nicht weniger als 400 Nistkästen für Vögel. Kein Wunder also, dass Arvid Knöppel daher für seine einzigartigen Tierschöpfungen bekannt wurde.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin