Sonntag, 27. Dezember 2009

Atlant von Ivar Johnsson am Stadttheater in Göteborg


Während an der linken Seite des Haupteingangs zum Stadttheater in Göteborg eine Karyatide das Vordach hält, findet man auf der rechten Seite Atlant. Atlant trägt in der griechischen Mythologie die Welt auf seinen Schultern, wobei man auch ein Theater symbolisch als Welt betrachten kann.

Der Künstler Ivar Johnsson hat seinen Atlant jedoch der nebenstehenden Karyatide angepasst, da Atlant in der Regel, auf Grund der Last, meist kniend abgebildet wird oder aber zumindest mit seinen Händen die Welt stützt, jedoch nie die Arme an der Seite baumeln lässt. Vermutlich wollte Johnsson hier mehr eine Symmetrie der beiden Figuren ausdrücken als sich auf die griechische Mythologie stützen.

Atlanten, die bei römischer Tempelkunst in der Regel Telamoner genannte werden, fanden in jeder Epoche ihre Anwendung in der Baukunst, wobei Atlant am Stadttheater im Jahre 1933 in Marmor geschaffen wurde und etwa drei Meter hoch ist. Ivar Johnsson passte seinen Atlant einer Architektur zu Beginn des 20. Jahrhunderts an, was sein Werk sehr deutlich von den deutschen Atlanten und Karyatiden unterscheidet.

Ivar Johnsson (1885 - 1970) ist einer der bedeutendsten Monumentalbildhauer Schwedens, der gemäß seiner Zeit in Schweden, Frankreich und Italien Bildhauerei studierte. Von 1920 bis zu seinem Tod im Jahre 1970 wohnte und arbeitete Ivar Johnsson in Heleneborg in der Nähe von Stockholm. Johnsson schuf einige der bedeutendsten öffentlichen Werke Göteborgs.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

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