Freitag, 11. Dezember 2009

Polyhymnia von Carl Ahlborn auf dem Stora Teater in Göteborg


Als zwischen den Jahren 1855 und 1859 das Stora Teatern (Storan) in Göteborg gebaut wurde, sollte das Gebäude den Zeitgeist ausdrücken und das Gebäude sowohl innen wie außen als das kennzeichnen, was es lange Jahre über sein sollte, nämlich ein Tempel der Künste. In diesem Rahmen wurde auch der Bildhauer Carl Ahlborn gebeten die künstlerische Ausstattung des Gebäudes zu übernehmen.

Wenn man an die Bestimmung des Gebäudes denkt, so war es in der Logik der Zeit sich der klassischen griechischen Musen zu bedienen. Mehrere von ihnen wurden daher am und auf dem Gebäude von Carl Ahlborn verewigt. Eine von ihnen ist Polyhymnia, die Muse des Tanzes, der Poesie, der Hymne und der Pantomime, die sich durch ihre ausgewählte Wortwahl und der Feinheit ihrer Sprache hervor tat. Polyhymnia gilt in der griechischen Mythologie nicht nur als ausgezeichnete Rednerin, sondern auch als sehr ernst, nachdenklich und neigte zur Meditation. Die Muse Polyhymnia brachte den Verfassern unsterblicher Texte Reichtum und Ruhm.

Carl Ahlborn (1813 - 1899 ?), der Schöpfer von Polyhymnia auf dem Storan, war in Braunschweig geboren und kam im Jahre 1843 nach Schweden, wo er zahlreiche öffentliche Gebäude ausschmückte, jedoch auch als Designer für Stühle tätig war und nach dem Tode seiner Frau Lea Medaillen schuf. Carl Ahlborns Motta war: «Erledige, was du erledigen musst, aber führe es so schön wie möglich aus.» Der Künster Carl Ahlborg stand, trotz seiner überragenden Leistungen, als Künstler immer im Schatten seiner Frau, bildete jedoch zahlreiche ausgezeichnete Künstler, unter anderem Henrik Nerpin, aus, die bedeutende Preise in Paris oder Brüssel errangen.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

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