Montag, 16. November 2009

Folkvisan oder Näcken von Eric Grate in Liseberg, Göteborg


Unter der Statuensammlung in Liseberg findet man auch eine Figur, die einer alten skandinavischen Sage entspringt. Die Statue Folkvisan repräsentiert das übernatürliche Wesen, das in Schweden auch als Näcken, Strömkarlen oder Älven bekannt ist. Näcken wird in der Regel als nackter Mann mit einer Violine abgebildet der meist im Wasser sitzt oder steht. Nach altem Volksglauben lockt er mit seinem Spiel die Zuhörer ins Wasser, wo sie dann ertrinken.

Der Name Folkvisan spielt auf seine Melodien an, wobei die Sagenfigur in den verschiedenen Regionen Schwedens und Finnlands unterschiedliche Namen annimmt und auch eine unterschiedliche Macht ausübt. In Schonen, zum Beispiel, gerät jeder seiner Zuhörer in seinen Bann und jene, die von ihm das Geige spiele erlernen werden so stark in diesem Bann gefangen, dass sie nicht mehr aufhören zu spielen bis sie aus Erschöpfung sterben. Und selbst jene, die nach seinen Volksweisen (Folkvisan) tanzen, müssen bis zu ihrem Tod weiter tanzen. Der Bann kann nur gebrochen werden, wenn ein Betroffener entdeckt was vor sich geht und die Geigenstränge mit einem Messer trennt.

Eric Grate (1896 - 1983), der die Skulptur Folkvisan im Jahre 1946 in drei Exemplaren schuf wurde in Stockholm geboren, wo er auch die Kunsthochschule besuchte. Eric Grate, der bei seinen Arbeiten stark von der griechischen Mythologie und der dortigen Bildhauerkunst beeinflusst war hat mit Folkvisan ein Werk geschaffen, das griechische Skulptur in einen skandinavischen Kontext setzt und damit die Sagenwelt dieser beiden Kulturen verbindet. Der schwedische Künstler Eric Grate hat in Göteborg noch die Bergslagsurnan und die Reliefe De fyra vindarna hinterlassen.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

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