Samstag, 14. November 2009

Chinesische Fu Hunde (Fu hundar) vor dem Röhsska Museum in Göteborg


Die Treppen zum Haupteingang des Röhsska Museums in Göteborg werden von zwei Steintieren bewacht, die ihren Ursprung im China zur Zeit von Christi Geburt haben. Natürlich handelt es sich auf den Treppen nicht um die Originale, sondern um eine Kopie der beiden Fu Hunde (Fu hundarna), die man im Museum selbst findet. Die Originale würden die Luftverschmutzung der Stadt leider nicht überleben.

Das Röhsska Museum kaufte diese beiden Tiere, die eine Mischung aus Hund und Löwe sind und in Göteborg auch häufig als Steinlöwen bezeichnet werden, zur Einweihung des Museum 1916 in Peking ein, der Heimat dieser Tiere. Fu Hunde werden, wie vor dem Röhsska, immer paarweise aufgestellt, wobei das Männchen unter seiner linken Pfote eine Kugel hält und das Weibchen die Pfote über ein Jungtier hält.

Die beiden Fu Hunde vor dem Röhsska werden oft als Wächter bezeichnet, in Anspielung auf die Göteborger Löwen, was historisch jedoch nicht ganz korrekt ist, sondern auf dem Irrtum beruht, dass echte Löwen in China als Wächter galten, nicht jedoch Fu Hunde, die von den Bewohnern des Hauses Unheil abhalten sollten und zu Wohlstand und Gesundheit führen. Während man in Europa die Löwen und auch Hunde mit ihrer körperlichen Kraft deutet, spielten sie in China ein mehr philosophische Rolle.

Fu Hunde entstanden in China ab 208 vor Christus und waren die heiligen Tiere des Buddhismus. Das Wort Fu ist nichts anderes als die chinesische Übersetzung für Buddha. Erst einige Jahrhunderte später verwandelten sich dann die Fu Hunde zu Wächtern von chinesischen Tempeln und wurden auch vor öffentlichen Gebäuden aufgestellt, wobei die Fu Hunde in China immer spirituell zu sehen waren, denn sie hielten böse Geister ab und nicht das Böse an sich. Der Künstler der beiden Fu Hunde im Röhsska Museum in Göteborg ist leider unbekannt.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

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