Freitag, 16. April 2010

Tufsen von Egon Möller-Nielsen in Kyrkbyn, Göteborg


Das Wort Tufsen hat mehrere Bedeutungen. Zum einen handelt es sich dabei um eine kleine Insel, zum anderen bezeichnet es eine unbedeutende Person. Aber es handelt sich dabei auch um einen schwedischen Kosename. Das Werk Tufsen in Kyrkbyn, einem Stadtteil Göteborgs erhielt seinen Namen nach der Tochter des Künstlers, die von ihren Eltern liebevoll Tufsen genannt wurde und maßgeblich an der Entstehung des Werkes beteiligt war.

Tufsen ist eine Spielskulptur am Spielplatz der Äringsgatan und animiert mit seinen Gängen und skurrilen Formen die Fantasie der Kinder. Tufsen war auch die erste Spielskulptur Stockholms und der Grundstein für alle späteren Spielskulpturen, die Kindern künstlerisches Empfinden nahe bringen. Das Werk in Göteborg ist eine der Abgüsse der Originalform, die sich bis heute in ganz Schweden weiter ausbreiten. Der Göteborger Tufsen gehört mit zu den ersten Werken des Künstlers und wurde bereits 1949 an seiner heutigen Stelle aufgestellt, knapp ein Jahr nachdem der erste Abguss in Stockholm seinen Platz fand.

Egon Möller-Nielsen (1915 - 1959) wurde zu einer Architekturausbildung gezwungen, hatte aber immer die Ambitionen zu einem Künstler. Der aus Dänemark stammende Künstler siedelte sich 1940 in Schweden an, als Dänemark vom Naziregime überrollt wurde. Egon Möller-Nielsen war am Ende seines relativ kurzen Lebens Lehrer am Konstfacket in Stockholm und hatte sich einen bedeutenden Ruf mit seinen Spielskulpturen und Buchillustrationen gemacht. Möller-Nielsen war ein Erneuerer der Kunst, der Kinder an Kunst teilhaben lassen wollte und Kunst zum Anfassen schuf. In Göteborg findet man vom gleichen Künstler auch die Spielfigur Ägget.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

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