Mittwoch, 2. September 2009

Prometheus von Vassil Simittchiev am Vallgraven in Göteborg


An der Stora Nygatan, nahe dem Kungsportsplatsen, steht ein etwas kopfloser Prometheus am Vallgraven, der "seinen Blick" über den Kungsparken schweifen lässt. Statt eines Kopfes gab Vassil Simittchiev seinem Prometheus ein pyramidenförmiges Gebilde das zwischen Kopf und futuristischem Hut liegt.

Das Kunstwerk stand ursprünglich am Bastionsplatsen, wo wir heute das Erinnerungsdenkmal "Mörker, väx morgondag" finden und wurde 1995 anlässlich der Ausstellung "Skulptur - från granit till gelé" in der Trädgårdsföreningen vom Charles Felix Lindbergs Donationsfond eingekauft. Vassil Simittchiev hat seinen Prometheus aus Bronze und Beton geschaffen und damit, gemäß eines Konzeptkünstlers, Prometheus neu interpretiert.

Der Künstler Vassil Simittchiev wurde 1938 in Bulgarien geboren, studierte in Sofia Kunst und Bildhauerei und schuf anschließen für das damals kommunistische Land Auftragskunst, die er später teilweise gerne vernichtet hätte. Er kam 1975 nach Schweden wo er dann vor allem durch seine Installationen und seine Konzeptkunst bekannt wurde. Skulpturen waren dabei oft ein Mittel zum Zweck.

In diesem Sinne ist auch Prometheus am Vallgraven mehr als Konzept als als pure Skulptur zu betrachten und man kann sich die Frage stellen, ob Prometheus, als er den Menschen schuf, nicht blind ans Werk ging und die Konsequenz seines Schaffens erst später entdeckte.

Vassil Simittchiev war einige Jahre lang auch Lehrer am Konstfack in Stockholm wo er die Lehre von Joseph Beuys mit aufnahm und verbreitete. Simittchiev zeigt sich in seinen Werken modern und der Zukunft offen, hat aber den kritischen Aspekt der Kunst keine Sekunde vergessen.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

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