Sonntag, 27. September 2009

Bruden som försvann von Lars Stocks im Botanischen Garten in Göteborg


Am Café des Botanischen Gartens in Göteborg findet man seit dem Frühjahr diesen Jahres eine Skulptur mit dem mystischen Titel Bruden som försvann, die verschwundene Braut. Wie bereits mehrere Skulpturen Göteborgs, so hatte auch diese Skulptur ein etwas tragisches Schicksal, denn 1986 wurde sie in der Trädgårdsföreningen an einem sehr guten Platz enthüllt, wo sie auch von zahlreichen Besuchern große Beachtung fand und selbst Brautpaare sich vor ihr fotografieren ließen.

Im Jubiläumsjahr 2007 sollte jedoch die Trädgårdsföreningen neu gestaltet werden und die Skulptur störte an ihrem angestammten Platz. So wurde das Kunstwerk von Lars Stocks kurzerhand in ein Lager im Slottsskogen transportiert und fast vergessen. Erst nachdem zahlreiche Göteborger immer wieder nach der Skulptur fragten entschied sich die Stadtverwaltung sich wieder um die Bruden som försvann zu kümmern. Die Trädgårdsföreningen wollte sie jedoch nicht wieder aufstellen, da eine moderne Skulptur, im Gegensatz zu den anderen modernen noch vorhandenen Skulpturen, nicht mehr zu einem Park passt, der nach einem englischen Modell vom 19. Jahrhundert zurückfinden soll. So landete nun die Skulptur an einer etwas versteckten Stelle im Botanischen Garten Göteborgs.

Was aber bedeutet die Bruden som försvann? Lars Stocks, der die Idee zu dieser Skulptur während eines Aufenthaltes in Frankreich hatte, schweigt zum Thema. Aber seine Skulptur ist dennoch eindeutig, denn die Braut lies ihr Kleid, ihre Schuhe, ihren Hut und selbst die Rosen zurück als sie verschwand. Und wer alle Details der Skulptur betrachtet findet selbst den Ring, der für ihren Finger gedacht war achtlos am Boden. Niemand weiß, warum sie die Flucht ergriff, aber sie schien im letzten Moment Angst vor der ewigen Bindung gehabt zu haben und hat die Flucht als Ausweg aus dem Dilemma gewählt.

Der Göteborger Künstler Lars Stock, der die verschwundene Braut schuf, hat ursprünglich Grafik, grafische Gestaltung und Emaillekunst in Göteborg studiert, bevor er sich an das Schweißen und Monumentalskulpturen machte. Die Werke von Lars Stock, der 1992 den Kungsbacka Kulturpris erhielt, findet man mittlerweile überall in Schweden. In Majorna befindet sich auch seine Skulptur Livets träd, der Baum des Lebens.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

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