Samstag, 5. September 2009

Totem von Carina Wallert in der Trädgårdsföreningen in Göteborg


Seit 1995 findet man auf den Wiesen der Trädgårdsföreningen (Gartenverein) in Göteborg zwei nebeneinander stehende Bronzeköpfe auf Holzpfeilern. Das Gebilde erinnert mehr an lang vergangene Zeiten, in der Indianer noch über die Prärie in Amerika herrschten als an die Gegenwart. Die Künstlerin Carina Wallert hat dieses Gebilde Totem genannt, vermutlich in Anknüpfung an diese lang vergessene Zeit.

Tatsächlich handelt es sich bei ihrer Skulptur aus Bronze und Holz jedoch mehr um einen Wappenpfahl und nicht um ein Totem. Im Gegensatz zum Totem, das eine Verwandtschaft mit einer Person voraussetzt ist der Wappenpfahl, der vor allem bei den Indianern der amerikanischen Nordwestküste verbreitet war, ein Symbol, meist das Wappentier, einer Familie. Diese Wappenpfähle wurden in der Regel als Denkmal für einen Toten errichtet, die die Verbindung zur Gegenwart hielten, und haben vermutlich die Arbeit von Carina Wallert an ihrem Totem beeinflusst.

Das Werk Totem von Carina Wallert wurde 1995 anlässlich der Ausstellung „Skulptur - från granit till gelé", die in der Trädgårdsföreningen stattfand, vom Charles Felix Lindbergs Donationsfond erworben. Aufgrund der Symbolhaltigkeit der Skulptur ist der gewählte Ort für das Kunstwerk jedoch zu diskutieren.

Die 1952 geborene Künstlerin Carina Wallert, die in Stockholm Skulptur studierte, beschäftigt sich oft mit Tieren in ihren Werken und zeigt eine gewisse Faszination für die Tierwelt. Sie empfindet manches Tier lebendiger als den Menschen, der sich mit ihm zeigt. Das Tier wurde in der Vergangenheit häufig als Symbol oder Träger einer Botschaft betrachtet, was auch nordamerikanische Indianer dazu brachte ihr Geschlecht einer Tierart zuzuordnen.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

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