Samstag, 10. Oktober 2009

Krokusflickan von Tore Strindberg im Kungsparken in Göteborg


Auch wenn das meist bekannte Werk Tore Strindberg in Göteborg der Järntorgbrunnen ist, so ist eine andere seiner Skulpturen, die sich im Kungsparken befindet, nicht weniger bedeutend. Das Krokusflicken hält in ihrer linken Hand einen welkenden Krokus, den sie nachdenklich und etwas wehmütig betrachtet.

Das Mädchen mit dem Krokus drückt einen der bedeutendsten Gedanken Strindbergs aus, die Vergänglichkeit eines glücklichen Momentes, was auch das Gedicht Tore Strindbergs ausdrückt, das er für jenes Mädchen in Bronze 1925 geschrieben hat, im gleichen Jahr als drei dieser Skulpturen in Schweden aufgestellt wurden. Er vergleicht dabei einen Krokus mit dem Frühling, der nur zu schnell zum Sommer wird, so wie die Jugendzeit, die sehr schnell vorbeigeht und unwiederbringlich ist.

Tore Strindberg war vor allem Skulpteur und Graveur, der von 1902 bis 1905 an der Kunstakademie in Stockholm studierte. Wenn man Kritikern Glauben schenken kann, so ist sein Krokusflickan eine seiner Meisterleistungen. Tore Strindbergs Arbeiten zeigen den französischen Stil des 16. Jahrhunderts, der sehr viele schwedische Künstler der 20er und 30er Jahre faszinierte, wobei Strindberg Lyrik und Skulptur zu vereinen suchte wie kaum ein anderer Künstler Schwedens.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

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