Dienstag, 6. Oktober 2009

Sekvens von Ingela Palmertz an der Hochschule für Fotografie in Göteborg


Vor dem Gebäude der Fotohögskolan, der Hochschule für Fotografie in Göteborg steht eine sechs Meter hohe Skulptur aus rostfreiem Stahl, die durch ihre geometrische Gesamtstruktur auffällt und mehr auf ein mathematisches Kalkül aufzubauen scheint als die sogenannte künstlerische Freiheit. Aber wie so oft in der Kunst täuscht der erste Eindruck. Die Sekvens (Sequenz) kann nicht losgelöst vom Künstler betrachtet werden, der das Werk schuf.

Ingela Palmertz schuf hier 1993 im Auftrage des Statens Konstråd eine für sie typische Arbeit, eine Skulptur die, ausgehend von einer Idee mehr und mehr zur Abstraktion wird und sich schließlich in ein rein mathematisches Kunstwerk verwandelt. Nur wer den Schritt zurückverfolgt entdeckt in der Sekvens die unterschiedlichen Aufnahmewinkel einer Person, die sich nach Anweisung eines außenstehenden Fotografen bewegt. Das Fotomodell nimmt vier verschiedene Positionen ein, die in der Sekvens festgehalten wurden, einem dreidimensionalen Raum.

Bevor Ingela Palmertz sich der Kunst widmete studierte sie Mathematik und organische Chemie, was ihr ermöglichte Kunst aus einer wissenschaftlichen Perspektive anzugehen. Ihre sitzenden oder gebeugten Figuren sind auf ein Minimum reduziert und die scheinbar geografischen Muster wiederholen sich daher in allen ihren Werken, sowohl den öffentlichen Skulpturen als auch ihren Grafiken. Ihre Werke wurden vermutlich von Künstlern wie Alberto Giacometti und Evert Lundkvist beeinflusst.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

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