Freitag, 23. Oktober 2009

Beting von Lennart Landqvist am Röda Sten in Göteborg

Am Göta Älv zugewandten Platz vor dem Kulturzentrum Röda Sten, dort wo früher Schiffe gebaut wurden und heute sonnenhungrige auf einem imitierten Bootssteg ihr Picknick machen, steht seit 1999 eine abgenutzte lila Metallskulptur, die entfernt an ein Sportgerät erinnert und nur der Name des Kunstobjektes den Betrachter auf die rechte Spur führt.

Lennart Landqvist nannte sein Werk beting, Poller, was eine Einrichtung am Hafen ist, an der Schiffe ihre Taue befestigen. Der Künstler drückt mit seiner Skulptur daher die Geschichte dieses Platzes aus. Bis zum 17. Jahrhundert lagen hier Schiffe und nur wenige Schritte entfernt, zu Füßen der alten Älvsborg Festung, die gleichzeitig ein Schloss war, wurden ab dem 12. Jahrhundert auch Schiffe gebaut. Es gibt daher wohl kaum einen besseren Platz für den Beting als hier, auch wenn die Form des Pollers mehr avantgardistisch ausfällt als ein echter Poller.

Lennard Landqvist, der 1925 in Mölndal bei Göteborg geboren wurde studierte Kunst in der Slöjdföreningens skola (heute HDK) und der Kunsthochschule Valand, wo er auch einige Jahre lang als Lehrer arbeitete. Landqvist ist mehr als moderner Maler bekannt und hat nur sehr wenige öffentliche Skulpturen verwirklicht. In Göteborg kann man an öffentlichen Einrichtungen noch einige seiner Reliefs finden. Seine Gemälde werden in zahlreichen europäischen Kunstmuseen ausgestellt.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

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