Sonntag, 30. Mai 2010

Sjöjungfrun, die Seejungfrau, an der Fridhemsgatan in Göteborg


Nach der schwedischen Mythologie sind Seejungfrauen (sjöjungfruar) Abwandlungen der Sirenen und bringen daher Seeleuten in der Regel Unglück, wenn sie auf deren Rat hören oder ihrem Gesang lauschen. Ursprünglich hatten diese weiblichen Sagenwesen einen weiblichen Oberkörper und den Unterleib eines Vogels, was in der skandinavischen Mythologie zu einem weiblichen Oberkörper und einem Fischschwanz führte, zumal die Sjöjungfru ein sehr starkes Wesen war, das über die Meere herrschte und an das Wasser gebunden war.

Es ist daher kein Zufall, dass die Baufirma Poseidon am Rande ihrer Bauten an der Fridhemsgatan bei Kungsten einem Künstler erlaubten aus dem untersten Teil eines geschlagenen Baumes eine Seejungfrau zu schnitzen, die verführerisch auf die nahen Fußgänger blickt, aber für immer an ihre Stelle gebunden ist. Nicht weit von ihr entfernt findet man auch Poseidon in Holz, der den Seeleuten auch wohlwollender sein konnte als die Seejungrauen oder Meerjungfrauen des hohen Norden, die mit ihrer Zauberkraft nur Verderben anrichteten.

Der Künstler dieser Holzskulptur hinterließ leider, wie bei so vielen Holzskulpturen Göteborgs, nur seine Initialen D. A., die nur seinen Freunden und Bekannten etwas sagen. Nach der Art der Skulptur der Seejungfrau zu schließen wurde Poseidon wenige Jahre früher von einem anderen Künstler geschaffen.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

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