Samstag, 1. Mai 2010

Genius von Carl Milles am Sankt Sigrid Plan in Göteborg


Etwas abseits vom Sankt Sigfrid Plan in Göteborg und versteckt hinter einer Imbissbude steht eine der typischen Skulpturen von Carl Milles, der in der Stadt zahlreiche Skulpturen hinterließ. Beim Werk am Sankt Sigfrid Plan handelt es sich um Genius, also den römischen, persönlichen Schutzgeist eines Mannes.

Der Künstler hat hier die verherrlichende Pose eines Genius ausgedrückt, die in jener Zeit auch von Hitler propagiert wurde. Milles wollte diese Art von Menschen und seine Eigenschaften in jenen Jahren auch nach Schweden bringen. Er hat bei der Skulptur die Kraft und die Virilität des Mannes ausgedrückt und aus der römischen Mythologie die Flügel und das Füllhorn übernommen.

Das Original von Genius wurde 1940 fertig gestellt und ist ein Grabmal in den USA, wobei die Kopie in Göteborg bereits um die gleiche Zeit gegossen wurde und sich zwei weitere Kopien des Genius in Schweden befinden. Als Carl Milles im Sommer 1932 mit seinem Genius begann, dachte er an einen strahlenden Engel, der eine Hommage an August Strindberg sein sollte. Das Werk bekam seine tatsächliche Form jedoch erst in den Jahren 1939/1940.

Genius war vermutlich das letzte Werk, das Carl Milles (1875 - 1955) in seinem Sommerwohnsitz in Schweden noch zum Großteil erstellte. Milles war bereits 1931 nach Amerika ausgewandert und hatte 1945 die dortige Staatsbürgerschaft angenommen. Seit 1931 verbrachte der Künstler nur einige Sommermonate in seiner Stiftung, dem Millesgarten, in Stockholm und als Carl Milles 1951 mit seiner Frau nach Europa zurückkehrte, siedelte er sich in Rom an.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

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